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Operation Blackmail

Operation Blackmail

Titel: Operation Blackmail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenk Saborowski
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es anzusprechen: »Ich
glaube, ich habe eine Idee, wie du diese Scharte für dich persönlich wieder
auswetzen kannst.«
    Pollux sah neugierig zu ihr herüber.
    Â»Aber es ist gefährlich, außerdem illegal, und selbst Thater würde
es nicht befürworten.«
    Â»Ich bin ganz Ohr«, antwortete Agent Pollux.
    KAPITEL 59
    Fuschlsee, Österreich
    Tag 13: Samstag, 19. Januar, 22:48 Uhr
    Leonid Mikanas wickelte einen frischen Verband um seinen
Oberschenkel. Es war zwar nur ein Streifschuss, aber dennoch äußerst
unangenehm. Auf dem Berg war er nur entkommen, weil er übervorsichtigerweise
altmodische Tourenski eingepackt hatte, die er an seine regulären Schuhe hatte
schnallen können. Am meisten beunruhigte ihn, dass sein Gegner bis auf den
einen, der ihn direkt angegriffen hatte, äußerst professionell vorgegangen war.
Er war sicher, von einem Scharfschützen getroffen worden zu sein. Die Kugeln,
die ihn davon abgehalten hatten, das Paket aufzusammeln, stammten jedoch
eindeutig aus einer automatischen Waffe. Das hieß, er hatte es mindestens mit
einem Dreier-Team zu tun gehabt, zwei Nahkämpfern und einem Spotter. Ein
verdammtes Glück, dass sie ihn nicht geschnappt hatten und dass er mit so einer
kleinen Verletzung davongekommen war. Wer waren diese Leute? Sicher keine
regulären Polizisten. Aber wie professionell sie auch sein mochten, sie würden
ihn nicht abhalten, sein letztes Opfer zu töten: den Chef der EuroBank, Dr.
Peter Heinkel.
    Mao hatte zu dem Paket eine Notiz mit Anweisungen für seine Flucht
gelegt. Sein Partner war sicher, dass die Bank bezahlen würde, wenn es den
Vorstandsvorsitzenden getroffen hatte. Der Aufsichtsrat hatte bereits grünes
Licht gegeben. Wenn die Entscheidung fiel, würde es daher dementsprechend
schnell gehen. Leonid sicherte den Verband mit kleinen Häkchen, hängte sich das
Fernglas um den Hals und stieg aus dem Auto. Im Gehen schloss er per
Fernbedienung ab, was der neumodische Wagen mit einem kurzen Tuten und
blinkenden Seitenlichtern quittierte, und machte sich auf den Weg zum See.
Alleine bei der kurzen Fahrt am Schloss vorbei war ihm klar geworden, dass es
alles andere als einfach werden würde, Heinkel gerade hier umzubringen. Das
Hotel, in dem die Konferenz stattfinden sollte, war gesichert wie eine Festung,
die Zufahrtsstraßen weiträumig abgesperrt. Die meisten Autos waren
amerikanische Geländewagen von GM oder Ford, große, schwere Ungetümer, die
Tahoe oder Suburban hießen. Leonid folgerte daraus, dass es sich um den Secret
Service handeln musste, wahrscheinlich nahm ein hochrangiger amerikanischer
Politiker an der Konferenz teil. Für seine Ausbilder beim KGB war der Secret Service
eine Art Schreckgespenst gewesen. Keinem russischen Agenten war es jemals
gelungen, ihn zu infiltrieren, obwohl es zahllose Versuche gegeben hatte. Ein
mächtiger Gegner, aber er hatte auch seine Schwachstellen kennengelernt. Er
hatte sämtliche Attentate auf amerikanische Präsidenten eingehend studiert, was
ihm jetzt sicher zugutekommen würde. Endlich eine echte Herausforderung nach
den nichts ahnenden Zivilisten, die Maos Plänen bisher zum Opfer gefallen
waren.
    Als er den malerischen See erreichte, dessen Oberfläche glatt wie
ein Spiegel den Mond reflektierte, setzte er das Fernglas an die Augen und
richtete seinen Blick in die Richtung des Schlosses auf der anderen Uferseite.
Schloss Fuschlsee, ein Luxushotel, das im Winter normalerweise geschlossen hatte,
wie er Maos Unterlagen entnehmen konnte. Er betrachtete eingehend die
Architektur, prägte sich die Lage der Gebäude genau ein. Fast eine Stunde stand
er steif wie ein Fels und starrte durch die Optik. Dann setzte er das Fernglas
ab, um nachzudenken. Wie sollte er da nur hineinkommen? Er nahm einen Kiesel in
die Hand und warf ihn ins Wasser, der Spiegel schwappte in wunderschönen
konzentrischen Kreisen. Langsam begann sich in seinem Kopf ein Plan zu formen.
    KAPITEL 60
    Kronberg im Taunus, Villa von Dr. Peter Heinkel
    Tag 14: Sonntag, 20. Januar, 16:22 Uhr
    Nachdem er den halben Sonntag im Büro verbracht hatte, um
wieder und wieder die Unterlagen über den Maulwurf erfolglos zu durchforsten,
beschloss Paul um drei Uhr nachmittags, das Erfolgversprechendere zu versuchen.
Er musste Heinkel überzeugen, die Bilderberg-Konferenz abzublasen. Was konnte
so wichtig sein, dass er sein Leben riskierte? Jetzt stand er am Zaun

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