Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Tschernobyl« oder sogar »Starship« oder »Starbase« genannt, weil sie den gleichen Namen trägt wie das Raumschiff der Star-Trek -Fernsehserie -, ist mit ihren 1123 Fuß das längste Schiff der Welt. Im November 1961 in Dienst gestellt, war sie der erste atomgetriebene Flugzeugträger, ausgerüstet mit acht Reaktoren, vier Schrauben und vier Steuerrudern, und sogar heute, fast ein halbes Jahrhundert, nachdem das Schiff vom Stapel lief, bietet sie noch immer einen imposanten Anblick. Bei einer Wasserverdrängung von fast 94 000 Tonnen, aber immer noch fähig zu Höchstgeschwindigkeiten von über 30 Knoten, verfügt sie über ein Flugdeck von fast zwei Hektar Fläche und führt zehn Flugzeugstaffeln mit, die von vier Dampfkatapulten gestartet werden. Die Schiffsbesatzung besteht aus 3500 Mann sowie 1500 Mann des Carrier Air Wing. Das Schiff ist in jeder Hinsicht eine überzeugende Demonstration amerikanischer Militärmacht.
    Die Enterprise war das führende Schiff der Carrier Strike Group Twelve. Begleitet wurde sie von der Lenkwaffenfregatte USS Nicholas und den beiden mit Aegis-Systemen ausgerüsteten Lenkwaffenzerstörern USS Leyte und USS McFaul sowie dem Fast Combat Support Ship USNS Supply . Irgendwo in derselben Meeresregion, aber für alle unsichtbar, befand sich das letzte Schiff der Gruppe, die USS Alexandria , ein atomgetriebenes Jagd-U-Boot der Los-Angeles-Klasse, das, wie alle Unterseeboote, vom Wetter an der Oberfläche völlig unbehelligt blieb.
    Das Problem, das sich dem Kapitän der Enterprise stellte, war eigentlich simpel. Er hatte von seiner vorgesetzten Instanz den Befehl erhalten, die Gewässer vor der Koreanischen Halbinsel aufzusuchen, jedoch lag gegenwärtig zwischen der Position des Schiffs und seinem Ziel ein schwerer tropischer Wirbelsturm, der keinerlei Anstalten machte, einigermaßen zügig weiterzuwandern.
    Mitten durch dieses Unwetter zu dampfen kam nicht in Frage. Kein halbwegs vernünftiger Seemann würde sich freiwillig in die Nähe eines tropischen Wirbelsturms wagen, ungeachtet der Größe und Leistungsfähigkeit seines Schiffs, und William »Buck« Rodgers war außerordentlich kompetent, denn die Handvoll Marineoffiziere, die ausgewählt werden, um die wichtigsten Schiffe der amerikanischen Navy zu führen, sind die absolute Elite ihres Gewerbes. Und selbst wenn Rodgers sich mit der Enterprise auf eine derart gefährliche Passage hätte einlassen können, wäre ihm nie in den Sinn gekommen, die kleineren Schiffe der Group Twelve derselben Gefahr auszusetzen. Wie man es auch betrachtete, sie würden das Unwetter wohl umfahren müssen.
    Er hatte seinen leitenden Wetteroffizier zu sich gerufen und ihn angewiesen, den voraussichtlichen Weg und die Geschwindigkeit des Sturms zu berechnen. Sobald ihm die Einschätzungen vorlagen, hatte er sich zwanzig Minuten lang mit seinem Einsatzoffizier beraten und den optimalen Kurs für den Kampfverband festgelegt.
    Erst jetzt, zwölf Stunden später, verließ Rodgers endlich die Kommandobrücke und begab sich in seine Kabine. Auf dem Weg nach unten schaute er kurz beim Wetterdienst vorbei und gratulierte dem Personal zu seiner Vorhersage; sie hatten wieder einmal genau richtiggelegen. Der leitende Wetteroffizier hatte ausgerechnet, dass das Tiefdruckgebiet, das den Sturm ausgelöst hatte, noch zunehmen und nach Südosten abwandern und vom direkten Kurs der Enterprise zur Koreanischen Halbinsel abziehen würde. Und das Bild auf dem Radarschirm zeigte diesen Trend jetzt deutlich.
    Die Gruppe würde wohl mit den nördlichen Ausläufern des Sturms Bekanntschaft machen. Die See war bereits sichtlich rauer geworden und reagierte auf den Wetterumschwung mit weißen Schaumkämmen auf den Wellen und einer langen Dünung. Der Navigator hatte Rodgers gemeldet, dass sie in etwa fünf Stunden den Sturm hinter sich hätten, nach Südwesten schwenken, die Maschinen hochlaufen lassen und direkten Kurs auf Korea nehmen könnten.
    Sie hatten einen langen Weg vor sich, zumindest für die Super Hornets. Die Halbinsel würde sich erst in vierundzwanzig Stunden in ihrer Reichweite befinden.

HMS Illustrious , Gelbes Meer
     
    Als Richter und Black die Kommandobrücke betraten, wartete Alexander Davidson schon auf sie. Er warf einen letzten Blick durch die Fenster, wechselte ein paar Worte mit dem Wachoffizier, dann gab er ihnen ein Zeichen, ihm in die Brückenmesse zu folgen.
    »CINCFLEET hat endlich geantwortet«, verkündete der Kapitän, während Richter die