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Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Titel: Operation Foxbat: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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Personal innerhalb der Kapsel, sie visuell zu identifizieren, während Fredericks ihre Militärdienstnummern über ein anderes Telefon durchgab. Eine Alarmglocke ertönte, und die Sprengschutztür öffnete sich langsam.
    Die ersten ICBM-Siloanlagen, erbaut in den von Misstrauen und Unsicherheit geprägten Jahren direkt nach Ende des Zweiten Weltkriegs, waren ziemlich klein und in sich geschlossen. Die meisten dieser Anlagen bestanden aus drei Raketensilos, in denen die Raketen unter halbmondförmigen Toren aus Beton vertikal untergebracht waren, sowie einem Kontrollzentrum, einem Wohnbereich und verschiedenen Diensträumen. In jedem Silo befand sich eine ICBM, gewöhnlich eine Atlas mit einem Geräteund Wartungsraum auf der einen und dem Treibstofflager auf der anderen Seite. Die Atlas war eine Flüssigtreibstoffrakete, und der Wechsel vom inaktiven Zustand zur Startbereitschaft war aufgrund des hochentzündlichen Treibstoffs langwierig und gefährlich.
    Und es gab auch noch andere Gefahren. Die Atlas war ein hervorragendes Transportmittel, wenn sie funktionierte, aber während einer längeren Serie von Probestarts Anfang der 1960er war es zu zahlreichen und teilweise spektakulären Fehlschlägen gekommen. Eine Rakete, deren Treibstoffladung innerhalb oder in großer Nähe ihres Silos explodiert, kann den gesamten Startkomplex zerstören. Die Entwicklung der Minuteman mit ihrem Feststoffantrieb hatte diese Risiken erheblich gesenkt. Infolgedessen bildeten 500 Exemplare dieser Rakete, mittlerweile in der verbesserten Version Minuteman II, das Rückgrat der amerikanischen ICBM-Streitmacht.
    Im Gegensatz zu den früheren Raketensilos sind die derzeitigen Minuteman-Startanlagen eher weitläufig. Vom zentral gelegenen Kommandostand verlaufen schmale Tunnel, in denen sich die Kommunikationsleitungen befinden, wie die Speichen eines gigantischen Rades zu insgesamt zehn Minuteman-Silos. Jede Rakete hat von ihren jeweils benachbarten Raketen und der Kontrollkapsel selbst einen Abstand von mindestens drei Meilen, und die bunkerähnlichen Silos selbst reichen 30 Meter tief und bestehen aus einer speziellen Betonmischung, die der Sprengwirkung einer Atomexplosion in nächster Nähe standhalten soll.
    In jedem Silo steht eine einzelne LGM-30 Minuteman auf mächtigen Spiralfedern, die im Fall eines Atomschlags als Stoßdämpfer wirksam sind. Ein 100 Tonnen schweres Betonschott schützt jede Rakete von oben, und dieser Deckel wird kurz vor dem Start weggesprengt. Mit ihren 60 Fuß Länge und gut 30 Tonnen Gewicht wird die Rakete von einem dreistufigen Feststoffantrieb bis zum Burnout auf 15 000 Meilen pro Stunde, etwa Mach 23 am höchsten Punkt, beschleunigt. Ihre Gipfelhöhe liegt bei 700 Meilen, und ihre Reichweite, deren genauer Wert immer noch der Geheimhaltung unterliegt, dürfte mehr als 8000 Meilen betragen. Bestückt ist sie gewöhnlich mit drei W62-, W78- oder W87-Sprengköpfen, jeder in einem Mark-12A-Wiedereintrittsmodul innerhalb der kegelförmigen Raketenspitze untergebracht, die ihr eine Gesamtsprengkraft zwischen einer und zwei Megatonnen verleihen, was dem Sechzig- bis Hundertzwanzigfachen der Sprengkraft der Hiroshima-Bombe entspricht.
    Gewöhnlich bietet der Wachwechsel in der Kommandoeinheit die Gelegenheit für zwangloses Geplauder. Alle Offiziere kennen einander und pflegen einen engen privaten wie auch dienstlichen Umgang miteinander. Aber nicht in diesem Fall. Sie hatten die Meldung von der Explosion einer nordkoreanischen Atombombe im Pazifik erhalten und waren sich bewusst, dass ein offener Schlagabtausch immerhin im Bereich des Möglichen lag.
    »Wie ist der Spielstand, Jim?«, fragte Whitman den abzulösenden befehlshabenden Offizier, Major James Keeble.
    »Im Großen und Ganzen wie zu erwarten. Wir haben sämtliche Raketen auf Zielkoordinaten nördlich der EMZ umprogrammiert. Die meisten Ziele sind Flugplätze, bekannte Raketenbasen und Kommandozentren, aber zwei Raketen zielen auch auf Pjöngjang. Wir haben bei sämtlichen Minutemen umfangreiche Bereitschafts- und Funktions-Checks durchgeführt, und die angezeigten Werte liegen alle im grünen Bereich. Die Messungen haben wir vor zehn Minuten abgeschlossen.
    Die Nachrichtenmappe liegt drüben neben den Fernschreibern«, beendete Keeble die Übergabeformalitäten. »Viel Glück und haltet die Augen offen. Heute kann ein schlimmer Tag werden.«

USS Enterprise , Nordpazifik
     
    CVN-65, die USS Enterprise – häufig auch »Big E«, »Mobiles

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