Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Harrier hochzog, um neben Richter in Position zu gehen.
    »Ja«, sagte Richter mit einem letzten Blick auf das brennende Wrack der MiG-25. »Jetzt geht es zurück in die Heimat.«

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Montag Cobra Eins und Zwei
     
    Zehn Minuten später überquerten die beiden Flugzeuge die EMZ nach Südkorea und nahmen Kurs nach Westen. Die beiden Piloten wussten, dass sie es mit dem wenigen Treibstoff, der sich noch in den Tanks ihrer Maschinen befand, niemals bis zurück zum Schiff schaffen würden, daher landeten sie in Seoul, um aufzutanken.
    Auf dem Flughafen herrschte Chaos, um es milde auszudrücken. Der nukleare Gefechtskopf der Seersucker war in 20 Meilen Entfernung und etwa 19 000 Fuß Höhe explodiert, und der EMP hatte erheblichen Schaden angerichtet. Radar- und Funkgeräte funktionierten nicht störungsfrei, und ehe sie in den Landeanflug gingen, waren die Piloten der beiden Harriers gezwungen, auf die Guard-Frequenz umzuschalten, die jemand im Tower auf einem eigens dafür reservierten Funkgerät ständig abhörte. Glücklicherweise waren die Pumpen der Tankwagen frei von jeglicher Elektronik, sodass sie von der Atomexplosion nicht in Mitleidenschaft gezogen worden waren.
    Nur vier Stunden, nachdem sie von der Illustrious gestartet waren, kehrten die beiden Maschinen zurück.

Flugbasis T’ae’tan, Nordkorea
     
    Als Kim Yong-Su dem »Geliebten Führer« die Lage erläutert hatte, erhielt er äußerst genaue und unmissverständliche Instruktionen.
    Natürlich konnten sie die geplante Invasion nicht fortsetzen. Sie hatten fast ihr gesamtes Plutonium verbraucht, und da zwei der drei EMP-Waffen zerstört worden waren, hatte die Fähigkeit der südkoreanischen Streitkräfte, sich mit einem Vergeltungsschlag zu revanchieren, kaum gelitten. Den eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen hätte mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit bedeutet, dass die Amerikaner ihre Streitkräfte in Südkorea massiv verstärkt hätten, denn der Bluff mit Taep’o-dong war wirkungslos geblieben. Wenige Minuten nach Angriffsbeginn waren amerikanische Marineflugzeuge in den nordkoreanischen Luftraum eingedrungen und hatten als Vergeltung für den Verlust von zwei Super Hornets vierzehn MiG-25 zerstört und drei weitere schwer beschädigt.
    Nachdem seine Pläne so kläglich gescheitert waren, suchte der »Geliebte Führer« nach einem Sündenbock, dem er die Verantwortung zuschieben konnte, und er wurde rasch fündig. Der Plan war von Pak Je-San vorgeschlagen und entwickelt worden, daher war das Scheitern des Unternehmens eindeutig seine Schuld. Was die Erklärung dafür war, dass Kim Yong-Su mit einer Abteilung Soldaten in zwei Mil Mi-8 Transporthubschraubern kurz darauf in T’aet’an landete.
    Zwanzig Minuten nach dem Aufsetzen erhob ein Hubschrauber sich schon wieder in die Luft und entfernte sich mit einem Passagier an Bord nach Norden. Der Mann lag gefesselt, geknebelt und mit verbundenen Augen auf dem Boden der Maschine. Eine Viertelstunde danach startete auch die zweite Maschine wieder und folgte der ersten; eine Frau und zwei kleine Kinder waren darin aneinandergefesselt und an einer der Seitenstützen des Rumpfs festgebunden.

HMS Illustrious , Gelbes Meer
     
    »Wir haben einen sehr hohen Preis bezahlt, Gentlemen«, sagte Captain Alexander Davidson, »aber dank Ihnen beiden denke ich, dass das Endresultat besser war, als wir es unter den gegebenen Umständen hätten erwarten können.« Er stand zusammen mit Roger Black im Haupteinsatzraum. Dick Long und Richter lümmelten in der ersten Sitzreihe. Beide sahen erschöpft aus.
    »Wir haben eine Bestätigung aus Seoul erhalten«, sagte Black. »Ihre Patrouillen haben die Wracks der beiden Harriers gefunden. Die Leichen von Charlie Forbes und Roger Whittard waren immer noch angeschnallt. Eine erste medizinische Untersuchung deutet darauf hin, dass sie durch die Druckwelle sofort getötet wurden, als der Atomsprengkopf explodierte.
    Laut den jüngsten Meldungen von CINCFLEET, basierend auf Informationen amerikanischer Nachrichtendienste, hat Nordkorea den Invasionsversuch abgebrochen. Sie haben angefangen, ihre Truppenverstärkungen aus den Bereichen in der Nähe der EMZ zurückzuziehen, und die Streitkräfte sind anscheinend wieder in den normalen Bereitschaftszustand versetzt worden. Trotz der Detonation der nordkoreanischen Atomwaffe sieht es so aus, als wollten beide Parteien den Status quo erhalten. Es ist möglich, dass die Marschflugkörper, die sie abgefeuert haben, ihren