Operation Foxbat: Thriller (German Edition)
glänzte bedrohlich in der Dunkelheit.
»Oh, Scheiße!«
Hinter ihnen flammten die Scheinwerfer auf und tauchten den Begrenzungszaun und das freie Gelände außerhalb des Flughafengeländes in grelles Licht. Gleichzeitig stimmten Sirenen ein ohrenbetäubendes Geheul an. Ihre angeblich so perfekt verdeckte Operation hatte sich soeben in eine verdammt offene verwandelt.
Nordkorea
Der Lastwagen kam wie aus dem Nichts. Soeben war die Straße, so weit Yi Min-Ho blicken konnte, noch leer gewesen. Dann kamen Scheinwerfer aus der Dunkelheit direkt auf ihn zu. Der unverwechselbare Klang eines Dieselmotors zerriss die Stille der Nacht.
Er hatte soeben die Brücke über den Fluss überquert, der bei Ugom in die Teiton-Wan-Bucht mündet; er wollte die Straße verlassen und sich einen Weg zu einem schmalen Einschnitt zwischen der doppelten Reihe von Bergen nördlich der Stadt suchen.
Für einen Moment rührte Yi sich nicht, als Erschöpfung und Überraschung seine Reaktionen lähmten, dann verließ er ohne Eile den Straßenrand – falls in dem Lastwagen Polizisten oder Soldaten saßen, hätte eine schnelle Bewegung sicherlich ihr Misstrauen geweckt – und marschierte in Richtung eines angrenzenden Feldes. Doch sobald er nicht mehr von den Scheinwerfern erfasst wurde, rannte er los wie der Teufel.
Der Lastwagen bremste scharf, und Yi konnte deutlich Männerstimmen hören, die laute Rufe ausstießen, gefolgt vom Klang ihrer Schuhe, die auf der Fahrbahn herumtrampelten. Er konzentrierte sich auf den unebenen Untergrund und rannte, so schnell er konnte.
Das plötzlich aufflammende grelle Licht der Lastwagenscheinwerfer hatte ihn geblendet, und Yi stolperte und wäre während seiner verzweifelten Flucht dreimal beinahe gestürzt. Aber die Männer hinter ihm hatten mit dem gleichen Problem zu kämpfen, und die tanzenden Lichtstrahlen ihrer Taschenlampen halfen ihnen wenig, da er bereits einen deutlichen Vorsprung von etwa 100 Metern hatte.
Der Untergrund unter seinen Füßen veränderte sich, als das Ackerland in unberührtes Gelände überging, das sich bis zu den Bergausläufern erstreckte. Über raues Gelände zu rennen ist sehr ermüdend, und Yis Atem kam jetzt in kurzen, schmerzhaften Stößen. Er wäre trotz seiner verzweifelten Lage sicher schon bald gezwungen, stehen zu bleiben.
In der Umgebung nahm er Buschgruppen und Baumstümpfe wahr und erkannte, dass sie ihm wahrscheinlich die beste Deckung gaben, die er hier finden konnte. Er wurde langsamer und ließ sich hinter zwei Bäume fallen, die dicht nebeneinander standen. Dann blickte er den Berghang hinunter zu den Lichtern seiner Verfolger. Sie waren jetzt noch weiter entfernt, wahrscheinlich 200 Meter, aber Yi konnte deutlich erkennen, dass sie entschlossen waren, die Verfolgung fortzusetzen.
Was begonnen hatte wie eine überhastete Jagd, entwickelte sich jetzt zu einer systematischen Suche, als fünfzehn Männer eine lange Kette bildeten und über den Berghang auf ihn zukamen. Indem er sich bemühte, seinen Atem zu beruhigen, holte Yi sein Fernglas hervor und richtete es auf die Männer.
Der Mondschein war hell genug, und er sah, dass es Soldaten waren, die teilweise Sturmgewehre über der Schulter trugen. Offensichtlich hatte er das Pech gehabt, einer nordkoreanischen Armeepatrouille in die Quere zu kommen, aber was ihn überraschte, war, dass sie noch nicht angefangen hatten, in seine Richtung zu schießen. Da es sich um Militär und nicht um Polizei handelte, konnte er sich nicht vorstellen, dass sie die Suche so schnell aufgeben würden, aber was immer geschah, er durfte sich auf keinen Fall schnappen lassen. Er musste so viel Abstand wie möglich zwischen sich und seine entschlossenen Verfolger bringen, daher verstaute Yi das Fernglas in der Tasche, wandte sich nach Norden und trabte bergauf.
Tatsächlich hatte diese Begegnung mit Glück oder Pech wenig zu tun. Sobald Pak Je-San das Telefonat mit dem Radaroffizier in Pyoksong beendet hatte, rief er die nächste militärische Einrichtung an, in diesem Fall den Militärflugplatz in T’aet’an, und sorgte dafür, dass sofort ein Suchkommando in Marsch gesetzt wurde. Es gab in diesem Teil des Landes nur wenige Straßen, daher hatte jeder, der südlich von Suri-bong an Land gegangen war, kaum eine andere Wahl, als nach Süden zu marschieren. Und deshalb hatte Pak genau gewusst, wohin sein Jagdwild unterwegs war.
Flugbasis Aïn Oussera, Algerien
Plötzlich erwachte die Basis zum Leben, begleitet vom
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