Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Titel: Operation Foxbat: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
Vom Netzwerk:
vorrücken zu können.«
    Ein paar Sekunden lang sagten weder Bae noch Kang ein Wort; sie starrten nur stumm auf den Tisch, während Richter sich ein weiteres Sandwich nahm.
    »Sie zeichnen kein besonders einladendes Bild«, meinte Bae schließlich, »aber es interessiert Sie vielleicht zu erfahren, dass Washington während unseres letzten Gesprächs ein ganz ähnliches Szenario skizziert hat.«
    »Und was gedenkt Ihre Regierung nun zu unternehmen?«
    »Ich kann zu unseren militärischen Gegenmaßnahmen nicht viel sagen, weil ich nicht weiß, welche Befehle genau gegeben wurden, aber ich kann wohl davon ausgehen, dass unsere Truppen in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt wurden. Die Regierung ist bereits in Pjöngjang vorstellig geworden, und wir haben unter Berücksichtigung der Modalitäten des Operationsplans 5027 die Amerikaner um Hilfe gebeten. Vorerst, das heißt bis unsere Nachbarn im Norden sich zu irgendeinem Schritt entschließen, ist das alles, was wir tun können.«
    Der Lärm eines sich nähernden Hubschraubers war plötzlich zu hören, und Bae schaute aus dem Fenster. »Hervorragend«, murmelte er. »Ihr Taxi erscheint pünktlich, Mr. Richter. London hat uns gebeten, Ihnen eine Transportmöglichkeit bis nach Kunsan zur Verfügung zu stellen. Soweit ich außerdem erfahren habe, wird die Royal Navy Sie dort mit einem eigenen Flugzeug abholen.«
    Sechs Minuten später blickte Richter aus dem Seitenfenster eines Bell Hubschraubers. Die Flugbasis Kunsan lag etwa 180 Kilometer weit entfernt im Süden, und sein Flug würde knapp über eine Stunde dauern.
    Erst 48 Stunden zuvor hatte er in Slawgorod Nord eine Antonow An-72 bestiegen, um nach Moskau zurückzufliegen, und seitdem die meiste Zeit entweder am Telefon oder in der Luft zugebracht. Während der Helikopter abhob, blickte er hinab auf die weißen Umrisse der NIS-Zentrale und fragte sich, was die nächsten achtundvierzig Stunden wohl bringen mochten.

14
     

Sonnabend Flugbasis Kunsan, Südkorea
     
    Fünfundsiebzig Minuten nach dem Start in Naegok-dong setzte der Hubschrauber auf der Flugbasis Kunsan auf. Während die Rotoren nach einigen Umdrehungen stoppten, schob der Kopilot die Seitentür auf, gab Richter jedoch ein Zeichen, auf seinem Platz sitzen zu bleiben. Ein Tankwagen wartete auf einer Seite des Landeplatzes, und dahinter konnte Richter die vertrauten Umrisse eines Merlin ASW Helikopters der Royal Navy erkennen, der langsam auf den Bell zurollte, in dem er saß.
    Der Kopilot gab ihm mit dem Daumen ein Okay-Zeichen und deutete auf die offene Tür. Richter nickte, ergriff seine beiden Koffer und kletterte hinaus auf den fleckigen Beton. Er entfernte sich vom Bell und blieb neben dem Einweiser stehen, der auf den Merlin wartete, die Leuchtstäbe unterhalb der Taille gekreuzt. Der Merlin blieb in etwa zwanzig Meter Entfernung stehen, wobei seine Nase leicht einnickte, als der Pilot die Bremsen betätigte.
    Die Motoren und kreisenden Rotoren des Royal Navy-Helikopters erzeugten einen ohrenbetäubenden Lärm. Richter erklärte dem Einweiser mit einigen Gesten, dass er der Passagier dieser Maschine sei. Der Südkoreaner hob einen seiner Stäbe, um die Aufmerksamkeit des Merlin-Piloten auf sich zu lenken, und deutete mit dem anderen Stab auf Richter, dann gab er ihm ein Zeichen loszugehen.
    Richter duckte sich unwillkürlich, als er unter die Rotoren trat, und ging auf die offene Seitentür zu. Der Kopilot begrüßte ihn mit einem Grinsen, während Richter ins hintere Abteil stieg, und reichte ihm einen Passagierhelm, der mit dem Modell verwandt war, das von englischen Panzerfahrern getragen wurde. Dann deutete er auf den Ausbildersitz, der sich direkt hinter dem Sitz des Kopiloten auf der Steuerbordseite des Merlin befindet, mit dem Rücken zur Flugrichtung.
    Sobald Richter seinen Sicherheitsgurt verriegelt hatte, hörte er, wie der Kopilot über Funk bestätigte, dass ihr Passagier sich an Bord befand. Sekunden später bewegte der Merlin sich langsam vorwärts. Der Abwind des Hubschraubers ist bei voller Rotordrehzahl so stark, dass er jeden kleineren Helikopter in seiner Nähe ernsthaft beschädigen kann, daher rollte der Merlin weiter, bis er sich in sicherer Entfernung vom Bell befand.
    Kurz darauf erreichte der Helikopter die Rollbahn, und der Motorenlärm steigerte sich zu einem schrillen Kreischen, das sogar trotz der dämpfenden Wirkung des Helms deutlich zu hören war. Der Merlin stieg senkrecht in die Luft, ließ dann die Nase leicht nach

Weitere Kostenlose Bücher