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Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Titel: Operation Foxbat: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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Alarmbereitschaft wurde von neunzig Minuten auf sechzig Minuten bis zum Start erhöht. Von den 500 Minuteman-Three-Raketen wurden nur 23 als nicht einsatzfähig gemeldet. Bei achtzehn von ihnen wurden Softwarefehler registriert, die innerhalb von sechs Stunden beseitigt werden können. Fünf weisen umfangreichere Fehlfunktionen auf, die zu reparieren mindestens dreißig Stunden in Anspruch nehmen würde.«
    »Das sieht ja gar nicht so schlecht aus«, schaltete Winchester sich ein. »Wo sind diese defekten Raketen stationiert?«
    Es dauerte nur eine knappe Sekunde, bis Neuberger antwortete. »Jeweils eine in F E Warren und in Minot und drei in Malmstrom in Montana. Interessanterweise«, fügte er hinzu, »sind die mit den kleinen Fehlern ähnlich verteilt – drei inF E Warren, fünf in Minot und die anderen zehn in Malmstrom.«
    »Okay, wir legen darüber einen Vermerk an. Es sieht so aus, als würde irgendwer in Malmstrom seinen Job nicht mit der nötigen Sorgfalt erledigen, daher schicke ich vielleicht ein unangekündigtes Inspektionsteam rüber nach Montana, sobald diese Party vorbei ist. Was ist mit den Bombern?«
    »Barksdale meldet, dass vier Prozent ihrer B-52 nicht einsatzfähig sind, und in Minot hängen drei Prozent fest. Whiteman meldet nur eine B-2 als defekt. Auf Guam, von wo wahrscheinlich unser direkter Gegenschlag geführt werden wird, falls die Nordkoreaner sich tatsächlich entschließen, die Demarkationslinie zu überschreiten, meldet Anderson alle Maschinen als einsatzfähig.«
    »Demnach sind wir alles in allem ganz gut in Form«, schloss Winchester. »Hoffen wir, dass wir das Ganze nicht bis zum bitteren Ende durchziehen müssen.«

MV Kang San 3 , Nordpazifik
     
    Es war eine in jeder Hinsicht ungewöhnliche Reise gewesen.
    Die beiden 3000-Tonnen-Frachtschiffe – die Kang San 3 wurde von der Kang San 5 begleitet – waren vor über einem Monat von Wonsan aus in See gestochen. Jedes Schiff hatte seine übliche Mannschaft an Bord, doch diese wurde durch jeweils zehn Soldaten verstärkt, die alle unter dem Kommando eines chung-yong , oder Oberstleutnant, auf der Kang San 3 standen. Das gesamte militärische Personal war bewaffnet, und die Schiffskapitäne waren in Wonsan von einem leitenden Regierungsbeamten dahingehend instruiert worden, dass sie ihre Befehle widerspruchslos auszuführen hätten.
    Eine Woche bevor die Schiffe zu ihrer Reise aufbrachen, war ein bewaffneter Lastwagenkonvoi im Hafen von Wonsan mit einer riesigen Kiste erschienen, die in den vorderen Frachtraum der Kang San 3 geladen wurde. Der Frachtraum war danach verschlossen worden, und Soldaten hielten davor Wache.
    Die Schiffe hatten Kurs auf das Ostchinesische Meer genommen, waren der Ostküste Thailands gefolgt und hatten die Fahrt in südlicher Richtung nach Legazpi City auf den Philippinen fortgesetzt. Sie hatten vollständig aufgetankt und den größten Teil ihrer Zementladung gelöscht, hatten mehrere Hundert Ballen Stoff übernommen, die für Händler auf Papua New Guinea bestimmt waren, und anschließend ihre Fahrt fortgesetzt.
    Ihr nächster Bestimmungshafen war Lae an der Ostküste dieser Insel gewesen. Sobald das Tuch ausgeladen war und sie ihre Treibstofftanks erneut aufgefüllt hatten, waren die beiden Schiffe zur Weiterreise aufgebrochen, ohne neue Fracht zu laden. Sie waren nach Osten gedampft, hatten Mikronesien durchquert, waren an den Marshall Inseln vorbeigelaufen und erreichten schließlich Honolulu. Nach dem Auftanken ging die Fahrt weiter, diesmal nach Ostnordosten in Richtung Los Angeles. Dabei hielten sie sich von den üblichen Schifffahrtsrouten so gut wie möglich fern, denn so hatten es die Planer in Pjöngjang gewünscht.
    Als sie eine Position etwa 500 Seemeilen von Hawaii entfernt erreichten, erhielt der Kapitän der Kang San 3 vom chung-yong einen verschlossenen Umschlag.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte er, als er die Befehle ein zweites Mal gelesen hatte.
    »Das müssen Sie auch nicht, Käpt’n«, erwiderte chung-yong Lee Kyung-Soon. »Sie haben nichts anderes zu tun, als zu gehorchen. Haben Sie irgendwelche Fragen zu den Anweisungen?«
    »Nein, aber …«
    Lee schüttelte den Kopf. »Dann verstehen wir uns. Befehlen Sie Ihrer Mannschaft, Vorbereitungen zu treffen, das Schiff aufzugeben.« Durch das Brückenfenster deutete er auf die Kang San 5 , eine Viertelmeile entfernt an Steuerbord, wo man sich offensichtlich darauf vorbereitete, die Mannschaft des Schwesterschiffs in Empfang zu nehmen.

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