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Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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diese Frau die letzte Überlebende ist, dann ist ihr Blut unsere letzte Hoffnung. Sie so weit zu verarzten, dass sie überlebt, könnte Tage dauern. Wir haben aber nicht so viel Zeit.« Sie konnte die Tränen nicht länger zurückhalten und ließ ihnen freien Lauf.
    King und Bishop legten ihre Waffen weg und hielten die Frau fest. King stützte sie so, dass ihr Kopf an seiner Brust lag. Er schob den linken Arm unter der Achsel der Frau durch und hielt ihre Hand. Mit der Rechten strich er ihr sanft über den Kopf. »Ist schon gut«, flüsterte er. Obwohl sie keine Ahnung hatte, was er sagte, war er sicher, dass sie die Geste verstand.
    Sara schob den schmutzigen Ärmel der Frau hoch. Sie war unterernährt, und die Venen hoben sich deutlich von der Haut ab, während sie sich unter Kings festem Griff mit Blut füllten. Die alte Frau wehrte sich nur kurz, bevor sie sich in ihr Schicksal fügte.
    »Es tut mir leid«, schniefte Sara, dann stach sie die Nadel in die Vene. Der letzte Funke Lebenskraft der Alten schien mit dem Blut zu verrinnen, das in die Spritze floss.
    Fünfzehn Sekunden später war sie voll. Sara zog die Nadel heraus und setzte eine Kappe darauf. Die Zukunft der Menschheit hing nun an einer Spritze mit dem Blut einer alten Frau. Sara griff instinktiv nach einem Tuch, um es auf die durch die Nadel verursachte Stichwunde zu pressen, doch das erlahmende Herz der Alten hatte nicht mehr die Kraft, das dickflüssige Blut aus der kleinen Verletzung zu pumpen.
    »Nguoi Rung«, hauchte sie noch einmal. Dann schloss sie die Augen für immer. Sie war tot wie die anderenFrauen, deren Leichen im Dorf verwesten. Doch im Unterschied zu ihnen war ihr Körper heil geblieben, und ihr Tod, wenn auch kein freiwilliges Opfer, diente einem höheren Zweck.
    »Für uns bleibt hier nichts mehr zu tun«, sagte Sara. »Wir können anderswo unsere Zelte aufschlagen. An einem sicheren Ort. Dann werde ich das Blut analysieren.«
    »Und wenn Sie nicht finden, wonach Sie suchen?«, fragte King.
    »Wir werden noch eine Weile hier sein. Wenn es einen weiteren Überlebenden dieses Massakers geben sollte, müssten wir ihn finden.«
    Rook und Somi hatten die verbliebenen Bewegungsmelder an den Pfaden platziert, die zum Dorf führten. Auf einer Hügelkuppe hielt Rook an und suchte den Dschungel unter ihnen nach irgendwelchen Bewegungen ab.
    »Was zu sehen, Gung Ho?«, fragte Somi.
    »Nicht das Geringste.« Rook blickte sich zu ihr um. »Sie sind beim Geheimdienst, nicht wahr?«
    Somi nickte. »Ja, und?«
    »Ich meine, jemand hätte wissen müssen, dass die Landungszone heiß ist.« Er wandte sich zurück zum Dorf. »Und ich frage mich, wie sie von unserem Kommen erfahren haben.«
    »Zufall?«
    Rook schüttelte den Kopf. »Sie meinen, wir sind zufällig irgendwo hineingetappt?«
    Somi versetzte ihm einen Klaps auf die Schulter. »So geht es beim Geheimdienst manchmal zu.«
    Er lächelte, während sie das Grasfeld durchquerten, auf dem Bishop mit orangefarbenen Fähnchen die Minen markiert hatte.
    »Scheint nicht, als hätten Sie eine allzu hohe Meinung von der Welt der Geheimdienste«, meinte Rook.
    »So kann man es ausdrücken.«
    »Wie sind Sie dann dort gelandet?«
    »Durch meinen Vater.«
    »Klingt ein bisschen altmodisch.«
    »Das ist eine alte Welt.«
    »Richtig … Aber inzwischen müssten Sie doch andere Möglichkeiten haben, oder?«
    Somis kurzes Stirnrunzeln blieb Rook nicht verborgen. »Manchmal hat man keine Wahl. Wenn es um die Familie geht. Oder die Ehre.«
    Als sie das Dorf erreichten, stieg Rook der Gestank der verwesenden Körper in die Nase, aber er ließ sich davon nicht irritieren. King, Bishop und Sara standen gerade über eine der Leichen gebeugt. »Mann, jetzt weiß ich, warum sie das Kaff Anh Dung genannt haben. Es stinkt nach Scheiße«, sagte Rook.
    Sara wirbelte zu ihm herum wie ein Tornado. » Was sagen Sie?! Sehen Sie sich doch mal um! Haben Sie überhaupt eine Ahnung, was …«
    Den Rest des Satzes hörte Rook nicht mehr. Eine Welle der Übelkeit nahm ihm den Atem. Er spürte noch, wie seine Augen sich verdrehten und die Schwerkraft an ihm zerrte. Dann nichts mehr.
    Rook war tot.

13
    Der Schlamm spritzte hoch auf, als Rook der Länge nach hinfiel. Sein Gesicht versank bis zu den Ohren. Hätten seine Lungen noch gearbeitet, wäre er in dem Morast ertrunken. Aber er war bereits tot.
    Somi ließ ihre Schrotflinte fallen und bemühte sich, Rook auf den Rücken und aus dem Schlamm herauszuhieven. Eine Sekunde

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