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Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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später war auch King zur Stelle.
    »Wir müssen ihm den Rucksack abnehmen«, sagte er.
    Somi zerrte Rook auf die Seite und hielt ihn fest, während King ihm den Rucksack herunterriss. Er schleuderte ihn beiseite und drehte Rook auf den Rücken. Kein Puls zu fühlen. Er presste ihm die Hände auf die Brust, um mit einer Herzmassage zu beginnen. Doch da spürte er eine Hand an seiner Schulter.
    »Nicht«, sagte Sara. »So brechen Sie ihm nur die Rippen.«
    »Da haben Sie verdammt recht«, sagte King. »Soll ich ihn vielleicht sterben lassen?«
    Ein Ruck ging durch den erschlafften Körper. King zuckte zurück.
    Rook hustete Schlamm aus, setzte sich auf und wischte sich übers Gesicht. Dann betrachtete er den Dreck an seinen Händen. »Himmelarsch. Sag mir bitte einer, dass ich nicht gerade an diesem beschissenen Brugada gestorben bin.«
    King grinste und schlug ihm auf die Schulter. »Schön, dich wiederzuhaben.« Er half Rook auf die Füße. »Sind die Bewegungsmelder platziert?«
    Sara schüttelte den Kopf. Rook war gerade gestorben. Er hatte tot zu ihren Füßen gelegen. Ohne den implantierten Kardioverter-Defibrillator wäre er tot geblieben. Und nur Augenblicke nach seiner Wiederauferstehung von den Toten, kehrte King zur Tagesordnung zurück, als wäre nichts geschehen. Sie wusste nicht, was sie denken sollte. Waren sie dem Tod schon so oft begegnet, dass das Sterben eines Teammitglieds sie nicht mehr berührte?
    Während er ein Taschentuch aus seiner Weste zog und sich das Gesicht säuberte, meinte Rook: »Alles erledigt. Queen und Knight sind noch dabei, die letzten Stolperdrähte zu installieren.«
    Sara ertrug es nicht, dass alle so leichthin über Rooks Nahtoderlebnis hinweggingen. »Alles in Ordnung, Rook? Sie waren tot.«
    Rook rieb sich die Brust und lächelte schwach. »Fühlt sich an wie übles Sodbrennen. Wenn Sie ein Glas Milch haben, können wir darüber reden. Andernfalls vergessen Sie’s.«
    Da begriff Sara, dass das Schweigen der Teammitglieder nicht an mangelndem Mitgefühl oder Abgestumpftheit gegenüber dem Tod lag. Der Tod jagte ihnen eine Heidenangst ein. Sie wollten nicht einmal darüber sprechen. Sie sah, wie Bishop, der während der ganzen Nervenprobe kein Wort gesagt und keinen Augenblick in seiner Wachsamkeit nachgelassen hatte, ein schnelles Lächeln mit King tauschte. Die Erleichterung über Rooks Rettung stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Diese Jungs waren eine Familie. Sie waren …
    Sara erstarrte. Etwas hatte sich verändert. Sogeringfügig, dass sie es nicht genau bestimmen konnte. Durch Rooks Tod und den unaufhörlichen Verwesungsgestank abgelenkt, war es ihr bisher entgangen. »King, da stimmt was nicht.«
    Bis vor kurzem hätte King nicht im Traum daran gedacht, nur aufgrund von Saras intuitiven Fähigkeiten zu handeln, doch die hatten bisher mit nachtwandlerischer Sicherheit funktioniert. »Bildet einen Kreis. Pawn, in die Mitte.«
    Sara fand sich von drei gewaltigen Gestalten eingekesselt und einer kleineren, die eine Schrotflinte hob.
    Stille kehrte in das verwüstete Dorf ein. Sara bemühte sich, den Gestank auszublenden und sich ganz auf ihr Gehör zu konzentrieren. Es half nichts. Der Geruch übertönte alle Sinne. Sie hielt den Atem an und schloss die Augen.
    Kopfschmerz keimte auf, ausgelöst von den fremden Gerüchen, der Sonne, die auf ihrer bloßen Haut stach, und dem schlimmen Jucken hinter den Ohren. Und doch konnte sie es durch all diese Reize hindurch spüren. Rennend. Atmend.
    Dann hörten es alle. Ein Mann schrie mit sich überschlagender Stimme. Die Gruppe drehte sich synchron in dessen Richtung. Ein Fremder brach mit angstverzerrtem Gesicht aus dem hohen Gras hervor. Er trug ein AK-47. Ein rotes Band mit einem einzelnen goldenen Stern in der Mitte zierte die Mütze seiner grünen Uniform. Vietnamesische Volksarmee. Kein Freiwilliger des Todes. Ohne innezuhalten trampelte er über die Lichtung mit dem Friedhof.
    King zielte und machte sich schussbereit, zögerte dann aber. Der Mann war außer sich vor Entsetzen. Er hatte buchstäblich die Hosen voll und kreischte wie ein Irrer aus einem Horrorfilm. Dann sah er das Team. Er nahmsich nicht die Zeit zu entscheiden, ob sie Freund oder Feind waren. Er eröffnete einfach das Feuer.
    Das Gras vor dem Mann schien zu explodieren, als eine nur undeutlich erkennbare Gestalt mit dem Kopf voraus auf ihn losging. Der Soldat wurde von den Füßen gerissen und kippte nach hinten. Reglos blieb er liegen. Sein Angreifer

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