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Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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dieser Tortur stand. Viele der Vietcong-Tunnel waren mittlerweile verfallen, aber dieser hier war vor langer Zeit aus härterem Stoff erbaut worden. Die beiden Soldaten im Tunnel erhielten das Signal zum Zugriff. Normalerweise hätte das Quietschen der verrosteten Scharniere ihren Ausstieg aus dem Tunnel verraten, doch es ging im pausenlosen Gewehrfeuer des US-Teams unter. Sie hätten ohne Schwierigkeiten ein paar der Amerikaner aus dem Hinterhalt beseitigen können, doch das war nicht ihr Auftrag. Ob das US-Team überlebte oder starb, war irrelevant. Nur auf ihre Zielperson kam es an.
    Die beiden Männer schlichen sich von hinten an, während das Gefecht tobte. Einer kauerte sich geduckt hin, während der andere nach oben griff und der Frau ein mit einem Betäubungsmittel getränktes Tuch vor Mund und Nase presste. Als sie zusammenbrach, fingen sie sie geschickt und lautlos auf und trugen sie zurück zum Tunnel. Wie Falltürspinnen waren sie nur für Sekunden exponiert gewesen, bevor sie mit ihrer Beute wieder unter der Erde verschwanden.
    Am Tunneleingang wandte einer der VPLA-Soldaten sich noch einmal um. Er fand Somis Blick auf sich gerichtet, die mit der Schrotflinte in der Hand zu ihm herumgefahren war. Ein Druck auf den Abzug konnte ein Höllenfeuer entfesseln, das den Mann in Stücke riss und die anderen warnte. Aber der Schuss blieb aus. Stattdessen nickte sie ihm zu.
    Der VPLA-Soldat erwiderte die Geste und lächelte kurz.
    Mission erfüllt.
    Doch ein Zucken seines Handgelenks und ein metallisches Aufblitzen sprachen eine andere Sprache.
    Mission erfüllt? Nur fast.
    Das Wurfmesser des Mannes grub sich lautlos in Somis Brust.
    Die Schrotflinte entglitt ihren Händen, und sie stürzte schwer zu Boden. Die Falltür schloss sich über den beiden Freiwilligen des Todes, die Sara in das Tunnelnetzwerk verschleppt hatten.
    Noch im Fallen spürte Somi, wie die Klinge tiefer in Muskeln und Adern hineinglitt. Die Haut um die Eintrittswunde wurde heiß von ihrem Blut. Während sie hilflos und unbemerkt im Rücken des Schachteams auf dem Boden lag, begriff sie, wie irregeleitet ihre Loyalität gegenüber der VPLA gewesen war. Ihr Vater, ein Diplomat, war mit Major Trung befreundet gewesen. Mit der Zeit war die persönliche und finanzielle Verbindung immer enger geworden, und die beiden hatten angefangen, ihre politischen und militärischen Agenden aufeinander abzustimmen. Erst beim Tod ihres Vaters erfuhr Somi, dass dieser bei Trung hoch verschuldet gewesen war, und Trung forderte die Schuld des Vaters von seinem einzigen Kind ein – der damals sechzehnjährigen Somi. Jeder Schritt, den sie seit dieser Zeit unternommen hatte, einschließlich ihres Eintritts in die CIA, war auf seinen Befehl hin erfolgt. Sie hatte ihm gute Dienste geleistet, um die Schuld ihres Vaters abzutragen, aber jetzt schien es, als sollte sie mit ihrem Leben bezahlen.
    Und zum ersten Mal sah sie sich außerstande, den Wünschen von Onkel Trung zu gehorchen. Sterben würde sie nicht für ihn. Nicht freiwillig.
    Sie legte den Kopf auf den Arm. Blut sickerte aus der Wunde und tropfte vom Griff des Messers. Als sie ihr Leben so verrinnen sah, überfiel sie der Wunsch nach Rache. King musste Bescheid wissen. Pawn war verschwunden. Sie holte tief Atem, um mit einem lauten Warnruf das Gewehrfeuer zu übertönen, doch das Messer raubte ihr den Atem, während es mit jeder Bewegung tiefer eindrang.
    Es gab nichts, was sie tun konnte.
    Somi rollte sich auf den Rücken und betrachtete das vereinzelte Aufblitzen blauen Himmels über dem dichten Blätterdach.

15
    Das Gewehr ruckte an Rooks Wange, während er die letzten drei Kugeln aus dem Magazin abfeuerte. Er rammte sein viertes und letztes Magazin hinein und zielte sorgfältig. Eine Dreiersalve schleuderte einen weiteren flüchtenden Soldaten durch die Luft. Die reguläre VPA-Truppe hatte schreckliche Verluste erlitten. Mindestens hundert von ihnen lagen tot oder sterbend auf der Lichtung am Berghang. Doch sie gaben nicht auf, auch wenn sie jetzt langsamer und vorsichtiger vorgingen. Ihr anfänglicher Enthusiasmus hatte stark unter der tödlichen Zielsicherheit und der vernichtenden Taktik des Schachteams gelitten.
    Das Gewehrfeuer kam beiderseits nur noch in sporadischen Salven, so dass es wieder möglich war, sich zu verständigen.
    »Wie Tauben vor einer 747«, sagte Rook, bevor er drei weitere Schüsse abfeuerte. »Patsch.«
    Knight schoss ebenfalls. Die Kugel fuhr glatt durch die Brust eines

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