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Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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Er vermutete, dass der VPLA-General ihn nur auf die Probe stellen wollte. Sara konnte ihnen noch von Nutzen sein. Es wäre ein strategischer Fehler, sie zu töten, und diese VPLA-Leute schienen ihr Geschäft zu verstehen.
    Blut tropfte von Saras Hals. Ihr Blick flehte King an, ihr Leben zu retten. Das war die Mission.
    Das Messer hielt inne, doch seine Schneide hatte sich schon durch ein paar Schichten Haut gegraben. Blut floss über das glänzende Metall, sammelte sich am Knauf und tropfte auf das trockene Laub am Boden. Der General blickte King an. »Ihre Partnerin. Sie hat dreißig Sekunden, sich zu zeigen.«
    Kings Kiefer mahlten, während er seine Frustration hinunterschluckte. Dieser Hinterwäldler-Generalmajor und seine Truppe, die nie außerhalb des eigenen Landes im Einsatz gewesen war, hatten sie eiskalt erwischt. Trungs perfektes Englisch war das Sahnehäubchen auf der Torte. Seine völlig akzentfreie Aussprache besagte: Ich kenne dich besser als du mich.
    Und das war die Wahrheit.
    King schüttelte den Kopf. »Queen.«
    Mehrere der VPLA-Soldaten rissen die Läufe ihrer Waffen in die Höhe, als das Blätterdach erzitterte. Sie wussten, dass sie sich versteckt hielt. Aber nicht, wo. Rinde schredderte von einem Baumstamm, während Queen an ihm entlang zu Boden glitt. Sie nahm ihre UMP am Lauf und reichte sie dem nächststehenden Soldaten. Dann hob sie die Arme, während er ihr das Messer und die Pistole abnahm. Er gab ihr einen Stoß in den Rücken, so dass sie auf King zutaumelte.
    »Jetzt mach mal halblang, Freundchen«, fauchte sie. Sie mochten ihr die Schießeisen weggenommen haben, doch nicht ihre tödlichsten Waffen. Dazu hätte es schon einiger Amputationen bedurft.
    Das Messer verschwand von Saras Kehle, und die Männer stießen sie zu Boden. Sie betastete ihre Wunden und stellte fest, dass kaum Blut floss. Es waren nur oberflächliche Schnitte.
    Trung sprach in rasend schnellem Vietnamesisch auf seine Männer ein. Sie gehorchten augenblicklich und fesselten King, Queen und Sara mit Kabelbindern die Hände auf den Rücken. Dann stießen sie sie in das größte der Zelte.
    Kings Augen weiteten sich, als er das Innere erblickte. Es war ein Sammelsurium von seltsamen Apparaten, Werkzeugen und Tischen, das ihm mehr über den Zweck des Zeltes sagte, als ihm lieb war.
    Trung ging vor seinen drei Gefangenen her und grinste, als er in ihren Gesichtern las.
    Kings Besorgnis.
    Queens Zorn.
    Saras Angst.
    Er baute sich vor King auf und sagte ruhig: »Heute werden Sie Ihr erstes Wort Vietnamesisch lernen: sụ’ tra trấn.«
    King brauchte keinen Übersetzer, um es zu verstehen. An dieses Wort würde er sich für den Rest seines Lebens erinnern.
    Folter.

25
    Rook zitterte am ganzen Leib vor Wut und wollte sich auf die dunkle Gestalt stürzen, die Knights schlaffen Körper in die Grube herabließ. Doch Bishops muskulöse Arme hielten ihn eisern fest, während er ihm eine Warnung zuhauchte. »Erst den Feind kennenlernen, Rook. Es ist zu früh für Rache.«
    Rook hielt schließlich still, während Knight kopfunter die Wand herabglitt. Seine Arme waren frei und baumelten herunter. Von den zusammengebundenen Füßen verlief ein Strick über den Rand der Grube, und Knight sah aus wie eine frischere Version der toten Dorfbewohner neben ihm. Eine zusätzliche Rinderhälfte im Kühlraum.
    Die massige Silhouette oben setzte die Fackel ab, wodurch man noch weniger von ihr erkennen konnte, aber im flackernden Licht leuchteten Haare orangefarben auf. Das kam Rook seltsam vor, weil alles andere an der Gestalt menschlich wirkte … wenn sie auch gebeugt ging wie ein alter Mann … oder ein Affe. Doch als sie sich bückte und das Seil festband, wusste Rook, dass er keinen Affen vor sich hatte. Affen waren nicht intelligent genug, um Knoten zu schlingen. Und ganz bestimmt konnten sie einen Knight nicht überwältigen.
    Bevor sie noch mehr sehen konnten, wandte die Gestalt sich ab und ging davon. Das Licht der Fackel verschwand im Tunnel.
    Als sie nicht länger sichtbar war und die Kammer wieder im Finsteren lag, schaltete Rook seine Taschenlampe ein und eilte zu Knight.
    Eine Aureole aus Licht legte sich um seinen Körper. Man hatte ihm die schusssichere Weste ausgezogen. Sein schwarzer Kampfanzug hing in Fetzen. Das kleine Display des Ausbruchsmonitors an seinem Handgelenk war gesplittert, auch wenn das Gerät noch funktionierte. Verletzungen verliefen quer über seine Brust. Und dennoch schien er weitgehend unversehrt zu

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