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Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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innerhalb von drei Tagen auf vietnamesischem Boden haben?«
    Keasling überlegte einen Moment lang und fragte: »Nur Truppen? Keine Panzer, Jeeps oder andere schwere Ausrüstung?«
    Duncan nickte. »Nur Truppen.«
    »Eine vollständige Brigade, fünftausend Mann. Ich denke, das sollte reichen«, sagte Keasling.
    Bouchers Stirn legte sich in Falten. Sie redeten hier über politischen Selbstmord. Ein aggressiver Präsident, der in fremde Länder einfiel, wurde so gut wie nie wiedergewählt. Nicht, ohne dass irgendwelche Terroristen Passagierflugzeuge in Wolkenkratzer krachen ließen. »Tom, Sie wollen doch nicht wirklich in Vietnam einmarschieren?«
    »Nur als allerletzte Maßnahme, doch. Eine überlegeneStreitmacht wird uns Zeit und Gelegenheit verschaffen, dieses Problem zu lösen. Dann ziehen wir uns zurück.«
    »Die Region ist ohnehin instabil«, wandte Boucher ein. »Andere asiatische Länder – nein, streichen Sie das –, jede andere Nation der Welt, die nicht mit uns verbündet ist, wird sich aufs Äußerste bedroht fühlen. Das könnte einen Weltkrieg auslösen.«
    »Darum nennen wir es Plan B. Ich will bereit sein, wenn wir erfahren, dass Brugada sich ausbreitet. Ich werde keinen weltweiten Genozid riskieren, selbst wenn mich das sehr unpopulär machen sollte. Ich will, dass unsere Streitkräfte in der Region in äußerste Alarmbereitschaft versetzt werden, damit sie sich im schlimmsten Fall sofort in Marsch setzen könnten.«
    »Ich sorge dafür«, sagte Keasling, bevor er die Verbindung unterbrach.
    Duncan wandte sich an Boucher: »Dom, Sie sind der Spion. Finden Sie heraus, wer der Singvogel im Weißen Haus ist, und feuern Sie ihn. In hohem Bogen.«
    Boucher nickte. »Mit Vergnügen. Aber …« Er zog die Augenbrauen noch weiter hoch, so dass seine vom Alter gefurchte Stirn sich in ein einziges Faltenmeer verwandelte. »Tom, nur aus Neugierde, was ist eigentlich Plan A?«
    Duncan grinste. »Wenn du sichergehen willst, dass etwas richtig erledigt wird …«

24 Annamitische Kordilleren – Vietnam
    Obwohl sein Instinkt ihm riet, aus allen Rohren feuernd loszustürmen, hielt King sich zurück. Wenn man sich unvorbereitet ins Gefecht stürzte, kam meistens jemand ums Leben. Und da sich die Chancen gegen sie langsam zu alpinen Höhen auftürmten, konnte nur ein solider Plan zum Erfolg führen. Queen und King teilten sich auf und umkreisten das VPLA-Lager, auf das sie gestoßen waren, während sie über die Kehlkopfmikrofone in Kontakt blieben.
    Zwanzig große, olivgrüne Zelte in quadratischer Anordnung deuteten auf eine beachtliche Streitmacht hin, doch es war kaum jemand im Lager zu sehen. Die VPLA hatte das Gelände von Unterholz und Gebüsch befreit, die hohen Bäume aber unberührt gelassen. Das lag nicht etwa an ihrem Umweltbewusstsein, sondern daran, dass das dichte Laubdach sie vor neugierigen Augen im Orbit abschirmte. Hier draußen im Dschungel waren sie für die Welt unsichtbar und konnten tun und lassen, was sie wollten, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden.
    Aber heute nicht, dachte King, während er hinter den freiliegenden Wurzeln eines bemoosten Baumes kauerte, die Männer im Camp beobachtete und die Lage einzuschätzen versuchte. Die beiden Freiwilligen des Todes, die Sara entführt hatten, schleppten sie ins Zentrum des Lagers, wo sie von drei anderen begrüßt wurden. Es schien keine Autorität oder Rangordnung zu geben, das war seltsam.King konnte im Camp kein anderes lebendes Wesen entdecken. Schlecht bewacht und lax organisiert, eigentlich kein Problem. Selbst die Männer, die Sara entführt hatten, wirkten entspannt – offenbar gingen sie fest davon aus, dass er und Queen im Tunnel umgekommen waren.
    »Queen«, flüsterte King in sein Kehlkopfmikrofon. »Was meinst du?«
    Queen blickte aus dem Blätterdach herab. Sie war ein ganzes Stück weit vom Camp entfernt auf einen Baum geklettert und hatte sich durch die verflochtenen Äste der Baumwipfel vorgearbeitet. Dort oben befand man sich in einer eigenen Welt, in einer zweiten Schicht Dschungel, durch die man sich beinahe so leicht bewegen konnte wie auf dem Boden. Verborgen hinter sich überlappenden Schichten dichter Blätter konnte Queen das Lager beobachten, ohne befürchten zu müssen, dass man sie entdeckte.
    »Ich zähle fünf«, sagte sie. »Sonst ist niemand da. Könnte eine gute Gelegenheit sein.«
    King gab ihr recht, aber er wurde das Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht stimmte. Die Männer waren zu

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