Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)
anderen Zweck.
Queen wartete.
Die Männer tauchten auf, im leichten Laufschritt.
Dann blitzte im Schein einer Taschenlampe Metall auf. Der erste Mann blieb stehen und bückte sich, um den Eispickel zu inspizieren.
Queen ließ sich herabfallen.
Das Brandeisen sauste auf den letzten Mann herab. Er sah es nicht kommen, und sein Bewusstsein registrierte nicht mehr, dass er starb. Das nasse Platschen, als die Leiche auf dem durchweichten Boden aufschlug, ging im Tosen des herabrauschenden Wassers unter.
Queen umkreiste die anderen drei Männer wie eine Löwin auf der Jagd, bevor sie brüllend vorschoss, das Brandeisen wie ein Schwert schwingend, um auf ihren Stirnen ihr eigenes Brandzeichen zu hinterlassen, eines aus Blut. Die Männer waren gut ausgebildet, aber angesichts von Queens wildem Angriff prallten sie erschrocken zurück. Einen Augenblick lang fragte sie sich, ob sie sie wohl für eine der Kreaturen hielten, die ihr Lager angegriffen hatten. Man hörte sie in der Ferne noch johlen und kreischen wie Wilde. Aber da waren die Männer schon tot, und an ihren Schädeln prangten blutige Male mit Stern und Totenkopf.
Queen sammelte ihre Taschenlampen und Schießeisen ein und versteckte sie hinter einem Baumstamm. Sie konnte sie später noch holen, aber ihre Rache würde sie ausschließlich mit dem Brandeisen vollenden. Sie marschierte zurück zum Camp.
Tief geduckt tauchte sie im düsteren Schein der brennenden Zelte aus dem Dschungel auf. Das blonde Haar hing ihr um die Schultern, verklebt von Blut und Wasser. Die Wunde mit dem Stern und Totenschädel an ihrer Stirn leuchtete knallrot auf der nassen, schneeweißen Haut. Sie betrachtete das Chaos im Lager und hielt Ausschau nach ihrem Ziel.
Die VPLA feuerte in den Urwald auf der anderen Seite des Camps hinein. Gelegentlich explodierten im Lager und seiner Umgebung Mörsergranaten, die aber hauptsächlich Bäume trafen. Doch der Kampflärm und schnellesGewehrfeuer zeigten, dass der Feind vorrückte. Queens beste Chance zuzuschlagen, vielleicht die einzige, war jetzt.
Sie löste sich aus dem Dschungel und rannte an einem der brennenden Zelte entlang. Als sie es umrundet hatte und das eigentliche Lager erreichte, richtete sie sich auf und schlug einem VPLA-Soldaten über den Hinterkopf. Er landete reglos mit dem Gesicht im Schlamm. Queen schüttelte einen mit Haaren bedeckten Fleischklumpen vom Brandeisen und rannte quer durchs Camp, schlug in vollem Lauf links und rechts Soldaten von hinten nieder. Sie waren so gefesselt von dem Gefecht, das zwischen ihren Landsleuten und einer unsichtbaren, aber sehr lautstarken Streitmacht tobte, dass sie gar nicht auf die Idee kamen, sich umzusehen. Es war kein fairer Angriff, aber wenn die Chancen gegen einen standen, kämpfte man eben schmutzig. Besser, sein Gesicht zu verlieren als den Kopf. Queen hätte keine Schuldgefühle gehabt, sie alle abzuschlachten. Nicht nach dem, was sie ihr angetan hatten.
Im Zentrum des Camps blieb sie stehen. Fünf Tote säumten ihren Weg. Dann sah sie ihn. Trung. Er stand in der Nähe der Frontlinie. Ein tapferer Soldat. Befehle schreiend, das Gefecht unter Kontrolle bringend. Zweifellos auf dem besten Weg, den Feind zurückzuschlagen.
Flammenwerfer loderten durch den Dschungel, gefolgt von unmenschlichen Schreien, eine Bestätigung dafür, dass das Kampfglück sich zu wenden schien.
Nicht, wenn ich es verhindern kann, dachte Queen.
Sie ging direkt auf Trung los. Er stand zwischen zwei Männern, die seine Befehle an die Kämpfer im Dschungel weiterleiteten. Diese beiden würden zuerst sterben, dann der Generalmajor. Mit ihm würde sie sich Zeit lassen.
Eine Mörsergranate explodierte hinter Queen. DieDruckwelle hätte sie beinahe umgeworfen, doch sie blieb auf den Beinen und in Bewegung. Leider hatte Trung einen Blick in ihre Richtung geworfen und sie bemerkt. Er schrie seinen beiden Männern etwas zu. Queen schleuderte das Brandeisen und traf einen Mann damit ins Gesicht. Als sich die Waffe des anderen hob, warf Queen sich zur Seite, rollte ab und kam mit einer Handvoll Schlamm wieder hoch. Den schleuderte sie dem Mann ins Gesicht und tauchte, als er schoss, nach links weg.
Kleine Schlammgeysire explodierten, während Kugeln in die Erde zu Queens Füßen einschlugen. Sie richtete sich wieder auf und schmetterte ihre Handwurzel von unten gegen die Nase des schlammbespritzten Mannes. Knochenstücke drangen in sein Gehirn ein und töteten ihn auf der Stelle. Queen war nass von seinem
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