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Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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sein konnte – hatte ihn daran gehindert, aus seinem Versteck hervorzubrechen.
    Er ballte die Fäuste vor Wut, konnte das Bild nicht auslöschen, wie Bishop der Kopf abgerissen wurde. Das war nicht überlebbar. Nicht einmal für Bishop. Rook kroch zurück in die Schatten der Felsen, die das Flussufer säumten.
    Er wartete stumm, brachte seinen Atem unter Kontrolle und mit ihm seinen Zorn, wie er es Bishop so oft hatte tun sehen.
    Als er sicher war, dass er allein war, begann er, die Felswand zu erklimmen, während er im Geiste eine Liste von allen anlegte, denen er eine Kugel verpassen oder Bekanntschaft mit einem stumpfen Gegenstand schließen lassen wollte. Doch ob er seinen Rachedurst jemals stillen konnte, war fraglich. Die Mission hatte weiterhin Vorrang, und Bishop sollte nicht umsonst gestorben sein. Es hatte Priorität, wieder zum Team zu stoßen und Pawn mit der Blutprobe unversehrt zurück in die Vereinigten Staaten zu bringen. Falls Weston oder Cha-Ka oder irgendeine der »alten Hexen« ihm dabei in die Quere kommen sollten – auch nur im Entferntesten –, würde Rook bereit sein.

36
    Queen schlug die Augen auf und sah nur Schwärze. Sie war während der brutal effizienten Attacke bewusstlos geschlagen worden. Sie konnte nur einzelne Lichtflecken erkennen, durch Löcher in der Kapuze, die man ihr übergestülpt hatte. Mit jedem Atemzug sog sie den Geruch nach verfaulendem Fisch ein. Sie war nicht sicher, ob er von der Kapuze stammte oder vom Körper ihres Entführers – einem Körper, den sie nun einschätzte, ohne einen Muskel zu rühren.
    Eine breite Schulter unter ihr. Lange, schwere Schritte, so dass sie bei jedem Auftreten einen Stoß in den Magen bekam. Der Rücken war interessant – dicht von Haaren bedeckt.
    Ein Mann, dachte Queen.
    Aber etwas stimmte nicht. Es waren einfach zu viele Haare. Selbst der behaarteste Mann hatte keinen so dichten Pelz am Rücken. Und dann der Angriff selbst. Queen war gegen die besten Gegner der Welt angetreten und hatte immer die Oberhand behalten. Doch diese Kerle hatten nicht nur sie überwältigt, sondern auch King. Schon mit Feuerwaffen wäre das ein Kunststück gewesen, doch sie ohne einen einzigen Schuss gefangen zu nehmen – das war kaum zu glauben. Und trotzdem war sie jetzt hier und wurde auf der Schulter eines nach Fisch stinkenden Monsters von Mann weggeschleppt. Queen hatte gewaltigenRespekt vor der Art, wie sie es angestellt hatten. Diese Tollkühnheit, bewaffnete Soldaten mit nichts als den bloßen Händen anzugreifen, das war eigentlich ihre eigene Spezialität. Aber gegen diese Jungs – sah sie alt aus.
    Queens Kampfgeist schaltete sich wieder ein. Wenn diese Kerle sich einbildeten, sie könnten sie bei ihrem eigenen Spiel schlagen, sollten sie es ruhig noch einmal versuchen. Diesmal würde sie sich nicht hinter einer Schusswaffe verstecken. Das war ihr Fehler gewesen. Nur darum hatte sie sich so leicht überwältigen lassen, dass sie sie nicht einmal zu Gesicht bekam.
    Queen blieb schlaff wie eine Stoffpuppe und lauschte. Sie konnte die Schritte von mehreren anderen weiter vorne hören, aber keine von hinten. Sie befand sich am Ende der Meute. Irgendwie konnte sie an ihre Gegner nur als Meute denken. Die Gestalt, die sie trug, war zwar offensichtlich zum Teil menschlich, doch tierische Merkmale waren unübersehbar. Queen dachte wieder an Anh Dung und die Kreaturen, auf die sie dort gestoßen waren. Und später der Angriff auf das Lager der VPLA, das Brüllen und Kreischen, das durch den Dschungel geschallt war. Definitiv nicht menschlich. Ein Anflug von Nervosität durchfuhr sie, als sie überlegte, dass diese Wesen vielleicht überhaupt nicht menschlich waren … schon wieder.
    Dann hörte sie eine Stimme, und ihre Furcht war wie weggeblasen. »Schnell. Die anderen sind weit voraus.«
    Es war eine weibliche Stimme … links von ihr.
    »Vater wird erfreut sein über unseren Fang«, meinte der Mann, der sie trug. Er sprach tief und kräftig. »Sie verstehen unsere Sprache.«
    Queen zog rasch drei Schlussfolgerungen.
    Erstens: Das hier war eine Art hinterwäldlerischer Stamm.
    Zweitens: Sie mussten von einem Vietnamveteranen abstammen, der ihnen Englisch beigebracht hatte. Oder irgendeinem Vietcong, der die Sprache beherrschte und nach Kriegsende im Busch geblieben war.
    Drittens: Sie musste sofort in Aktion treten. Nur zwei von ihnen waren in der Nähe, die anderen liefen weit voraus.
    Es war der richtige Zeitpunkt, um ein wenig von der

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