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Operation Ocean Emerald

Operation Ocean Emerald

Titel: Operation Ocean Emerald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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Anfangsbuchstaben des Nachnamens ab   …«
    Kurz und bündig schrieb Aaro auf, was passiert war, er beschrieb die Entführer, ihre Ausrüstung und die Anweisungen, die sie gegeben hatten.
    »Alle Passagiere mit den Anfangsbuchstaben A bis G begeben sich in die Show Lounge. Die mit den Buchstaben
H bis O kommen zum Purserbüro auf Deck 6, und P bis Z versammeln sich in der Cabaret Lounge auf dem hinteren Deck 7   …«
    Mit flinken Fingern faltete Aaro das Blatt Papier und steckte es in die Tasche.
    »Alle müssen ihren Schmuck, ihre Uhren, ihr Bargeld und ihre Kreditkarten bei sich haben. Andernfalls werden die Sachen aus den Kabinen geholt und alle Personen, die meinen Befehl missachtet haben, werden bestraft.«
    Aaro war überrascht. Sollten die Entführer nur hinter dem Geld her sein? Waren das gar keine Terroristen? Oder wollten sie nur etwas vortäuschen, ihre wahren Absichten als Raubüberfall tarnen?
    Durch die Schwingtür für das Saalpersonal eilte Aaro in die Küche. Dort schlug ihm ein Schwall lauwarmes Wasser entgegen – dem Schaum und dem ekligen Geruch nach zu schließen war es Spülwasser. Erschrocken blieb er stehen. Das Spülwasser brannte in den Augen und Aaro spürte, wie sein nasses Hemd unangenehm auf der Haut klebte.
    »Entschuldige, ich dachte, du wärst einer der Entführer, aber du siehst nicht gerade wie einer aus«, sagte eine junge Frau und lachte hell auf. Sie war eigentlich noch ein Mädchen, höchstens so alt wie Niko.
    »Und du glaubst, du hättest ihn mit Spülwasser aufhalten können?«, fragte Aaro, ohne einen Hehl daraus zu machen, wie genervt er war.
    »Jetzt reg dich mal nicht wegen so einer Kleinigkeit auf«, sagte das Mädchen und streckte die Hand aus. Siehatte dunkles Haar und dunkle Augen und Grübchen in den schmalen Wangen. »Ich bin Rosita.«
    »Und ich bin nass«, gab Aaro zurück und wischte sich den Schaum aus dem Gesicht. »Kannst du auch noch was anderes, als andere Leute vollspritzen?« Er blickte sich in der leeren Küche um und senkte die Stimme. »Ich brauche Schnur und zwei möglichst große Plastikkanister. Und eine Taschenlampe.«
    Rosita sah ihn überrascht an, kam aber zum Glück nicht auf die Idee, irgendwelche Fragen zu stellen, sondern machte eine Tür auf und verschwand in einem Lagerraum. Aaro folgte ihr. Das Mädchen in der weißen Arbeitskleidung bewegte sich flink und geschmeidig. Sie war höchstens drei Jahre älter als Aaro.
    Die Taschenlampe hielt sie bereits in der Hand. »Ist die stark genug?«, fragte sie, während sie ein Knäuel braune, weiche Schnur aus dem Regal nahm. »Damit wird Geflügel vor dem Braten zusammengebunden und   …«
    »Das geht. Und die Kanister?«
    »Die kommen immer gleich in die Müllpresse, wenn sie leer sind   …«
    »Hilf mir.« Aaro zog an einem 1 0-Liter -Essigkanister, der im Regal stand.
    Rosita packte am Griff an und gemeinsam wuchteten sie den Kanister auf den Fußboden.
    »Den anderen auch«, flüsterte Aaro.
    Rosita half, ohne Fragen zu stellen. Aaro schleppte den ersten Kanister über die Schwelle zur Spülküche, schraubte den faustgroßen Verschluss auf kippte den Kanister nebendem Abfluss im Boden um. Während die ekelhaft riechende Flüssigkeit in den Abfluss blubberte, schrieb Aaro mit dem Handy von Max eine kurze SMS und stellte den Sendezeitpunkt für die Mitteilung auf eine halbe Stunde später ein. Der Essiggestank brachte ihn fast zum Würgen.
    Rosita hatte inzwischen den anderen Kanister angeschleppt und ebenfalls ausgeleert.
    »Eine Plastiktüte«, sagte Aaro.
    Rosita lief wieder los und brachte sogleich einen durchsichtigen Plastikbeutel, in den Aaro das Blatt Papier mit seinem Bericht und Max’ Handy schob. Den Beutel steckte er in einen der leeren Kanister, dabei musste er Kraft aufwenden, um das Telefon durch die Öffnung zu bekommen.
    Er nahm die Maglite-Taschenlampe, schaltete sie ein und ließ sie in den anderen Kanister fallen. Schließlich schraubte er beide Kanister zu und band sie mit der Schnur aneinander. Er blickte zu dem weit oben angebrachten Fenster und schätzte, dass die Konstruktion gerade so hindurchpasste. Allerdings würde es nicht leicht sein, überhaupt da hinaufzukommen.
    Plötzlich hörten sie, wie draußen die Restauranttür geöffnet wurde. Ohne ein Wort zu sagen, schnappte sich Rosita den Wischmob und stürzte sich auf das Wasser, mit dem sie Aaro vollgespritzt hatte. Dadurch gelang es ihr, Juliette du Pont die wenigen entscheidenden Sekunden lang

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