Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
Vom Netzwerk:
genommen hatte, scho-340

    ben die beiden Frauen den Wagen wieder hinaus und schlossen die Tür hinter sich.
    Simpson trank einen Schluck und verzog das Gesicht, dann stellte er die Tasse ab und fuhr fort. »Was entnehmen wir dem also? Ich fasse es mal kurz zusammen: Die Russen haben eine Waffe, von der wir auf keinen Fall etwas erfahren sollen. Falls sie die aber jemals einsetzen sollten, wäre der Westen eindeutig im Vorteil. Ich muss Ihnen nicht eigens erklären, dass so etwas völliger Unsinn ist. Irgendwelche Einwän-de?«
    Aufmunternd blickte er in die Runde. Der Direktor setzte zu einer Erwiderung an, überlegte es sich dann offenbar anders und ließ es lieber sein.
    »Was mir an dieser ganzen Sache nicht schmeckt«, fuhr Simpson fort, »ist das Verhalten der Amerikaner.
    Ich persönlich bin davon überzeugt, dass sie genau wissen, was da vor sich geht. Jedenfalls wissen sie mehr, als sie uns verraten wollen. Ich glaube, dass sie uns bewusst an der Nase herumführen, weil sie ihre eigenen Interessen verfolgen. Aus welchem Grund, weiß ich nicht, aber ich bin mir sicher, dass wir in die Irre geführt werden. Ich habe das Gefühl, dass wir zu sehr auf den Ball achten, der nach innen geflankt wird, statt auf die Spieler, die in der Mitte lauern. Andererseits glaube ich, dass es darauf zunächst nicht weiter ankommt – darum können wir uns später noch kümmern. Ausschlaggebend ist, dass wir jetzt offiziell in diese Sache eingebunden sind und unseren Beitrag leisten müssen. Irgendwelche Vorschläge?«
    341

    Niemand meldete sich zu Wort. Simpson, der sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen ließ, fuhr kurzerhand fort. »Gut – zu den Maßnahmen. Einiges an dieser Sache ist mehr als merkwürdig, deshalb möchte ich, dass wir sofort tätig werden und herausfinden, was da vor sich geht.« Er öffnete den Aktenkoffer, der vor ihm auf dem Tisch lag, wies seinen Mitarbeitern ihre Aufgaben zu und reichte jedem einen schmalen rosa Aktenordner, in dem der Auftrag in allen Einzelheiten beschrieben wurde. Er hatte offenbar den Großteil der Nacht in seinem Büro verbracht und sich auf diese Sitzung vorbereitet. Sein Plan war einfach und verständlich und zielte darauf ab, festzustellen, was die Russen vorhatten und was es mit dieser neuen Waffe wirklich auf sich hatte.
    Er ernannte einen Verbindungsoffizier, der direkt mit dem MI5 zusammenarbeiten und die russischen Aktivitäten in Großbritannien untersuchen sollte, da-zu ein paar weitere, die sich mit dem SIS um russische Operationen im Ausland kümmern sollten. Andere sollten mit dem Naval Intelligence Department und den Geheimdiensten der anderen Waffengattungen zusammenarbeiten, zwei Mann mit dem Außen- und dem Kolonialministerium und zwei weitere mit der CIA. Außerdem sollte sich jemand nach Aldermaston und zu einem Spezialisten am Science Museum begeben, um über die seismografischen Aufzeichnungen zu sprechen. Damit blieb nur noch Richter übrig.
    »Richter«, sagte Simpson und schob ihm einen Aktenordner zu. »Sieht so aus, als wäre heute ein schöner 342

    Tag zum Autofahren. Sie haben um halb drei einen Termin in Cambridge.« Simpson blickte in die Runde.
    »Bis diese Angelegenheit geklärt ist, fungieren Thomas, William und Lowry als Offiziere vom Dienst. Sie werden in drei Schichten arbeiten und sämtliche Erkenntnisse zusammentragen. Die Beurteilung des Materials werden meine Wenigkeit und der Direktor der Abteilung Aufklärung übernehmen. Wir treffen uns jeden Abend um sieben Uhr zu einer kurzen Sitzung.
    Eine weitere findet täglich um neun Uhr morgens statt, bei der wir über neue Entwicklungen sprechen, die sich über Nacht ergeben. Sämtliche Einsatzkräfte haben daran teilzunehmen, soweit sie abkömmlich sind. Noch ein letzter Punkt. Der Anschlag auf Richter deutet darauf hin, dass diese Sache ernst ist. Ab sofort tragen alle Einsatzkräfte stets eine Waffe. Diejenigen Mitarbeiter, die noch nicht bewaffnet sind, melden sich unmittelbar nach dieser Sitzung in meinem Vorzimmer, wo man ihnen die Waffenscheine und anderen Dokumente aushändigen wird. Anschließend begeben sie sich in die Waffenkammer, wo sie sich Pistolen und Munition abholen und die Waffen erproben.
    Vorher verlässt niemand das Gebäude.« Er warf einen Blick zu Richter, dann fuhr er fort. »Sofern Sie nichts dagegen einzuwenden haben, wird man Ihnen halbautomatische Neun-Millimeter-Pistolen vom Typ Browning aushändigen.« Simpson warf einen Blick zur Uhr, die über der Tür

Weitere Kostenlose Bücher