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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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Kosmoserkundung beim GRU betrie-ben, die auf polarer Umlaufbahn die Erde umkreisen und hauptsächlich den nordamerikanischen Kontinent ausspähen. Die russischen Satelliten sind ebenso wie die alten amerikanischen vom Typ Big Bird oder die derzeit eingesetzten KH-11 und KH-12 mit feinster Optik und allerlei anderem Gerät ausgestattet, das im infraroten oder elektromagnetischen Bereich arbeitet.
    Und sie dienen in erster Linie dazu, sämtliche militä-
    rischen Aktivitäten zu erkennen, die für Russland eine Bedrohung darstellen könnten.
    Unter diese Aktivitäten fielen auch die Maßnahmen, die das amerikanische Militär ergriff, als es in erhöhte Einsatzbereitschaft versetzt wurde. Fünf 375

    Stunden, nachdem in Amerika DEFCON FOUR veranlasst worden war, trafen die ersten Satellitenbilder im Aquarium ein.
    Eine halbe Stunde später war der GRU-Offizier vom Dienst mit einem Stapel Bilder und einer eilends abgefassten Lagebeurteilung zum Kreml unterwegs.
    Stepney, London
    Richter verabschiedete sich eineinviertel Stunden spä-
    ter in Hammersmith, nach der abendlichen Sitzung, sagte dem Fahrer vom Dienst, dass er den Escort noch brauche, und fuhr zu seiner Wohnung. Richters Unterkunft befand sich im obersten Stockwerk eines unscheinbaren Gebäudes, das mitten im Wirrwarr der Straßen nördlich der Commercial Road lag und ursprünglich einem unbekannten Kaufmann zu viktori-anischer Zeit als städtisches Herrenhaus gedient hatte.
    Kurz nachdem er in die Dienste des FOE getreten war, hatte Richter eines der beiden oberen Apartments gemietet. Die Wohnung war klein, unauffällig, ziemlich zentral gelegen, vor allem aber halbwegs preiswert, jedenfalls nach Londoner Maßstäben, und all das sprach dafür, dass Richter hier einzog.
    Er zog sein Sakko aus und hängte es über eine Ses-sellehne, streifte die Schuhe ab und legte sich auf die Couch. Er musste eine Weile nachdenken, eins zum anderen fügen. Kurz nach halb zwölf klingelte das Telefon. Richter rappelte sich auf, ging in den Flur und 376

    meldete sich. Der Fahrer vom Dienst wollte den Escort abholen, es sei denn, Richter bräuchte ihn noch.
    »Nein«, sagte Richter. »Bedienen Sie sich. Er steht direkt vor dem Haus.«
    Da er ohnehin auf den Beinen war und allmählich hungrig wurde, ging er in die Küche, öffnete den Kühlschrank und musterte wenig begeistert den Inhalt. Er holte eine tiefgekühlte Lasagne heraus, las die Gebrauchsanweisung, schob sie in die Mikrowelle und kehrte ins Wohnzimmer zurück.
    Ein paar Minuten später klingelte die Mikrowelle, und unmittelbar darauf ertönte ein dumpfer, aber lauter Knall, den Richter nicht recht einordnen konnte. Er wusste lediglich, dass der Lärm nicht aus der Wohnung kam.
    Er schaute aus dem Fenster, konnte aber nichts erkennen, deshalb ging er den Flur entlang, zu dem Fenster, das zur Hauptstraße führte. Zuerst sah er nur zwei Männer, die quer über die Fahrbahn rannten, und im nächsten Moment hörte er in weiter Ferne Si-renengeheul, das sich rasch näherte. Dann blickte er direkt auf die Straße hinunter. Und erst als er den schwarzen Haufen aus verbogenem Metall sah, der einst ein Escort gewesen war, wurde ihm klar, dass irgendetwas gewaltig schief gegangen war.

    13
    Samstag
    Stepney, London
    Richter warf noch einen letzten kurzen Blick auf die Überreste des Wagens, dann wandte er sich ab und kehrte in seine Wohnung zurück. Er schloss die Tür von innen ab, legte den Riegel vor und ging ins Schlafzimmer. Er wirkte ruhig und gefasst, handelte rasch und zielstrebig.
    Er zog seine graue Hose aus und warf sie aufs Bett.
    Dann öffnete er den Kleiderschrank, holte eine Blue-jeans heraus, eine schwarze Lederjacke, ein Paar schwarze Turnschuhe, einen dunkelblauen Pulli mit Polokragen und einen kleinen grauen Rucksack. Er schlüpfte in die Jeans, schnallte den breiten Ledergürtel zu, zog den Pulli über und schnürte die Turnschuhe. Dann griff er ins oberste Fach und holte einen dunkelroten Motorradhelm und ein paar schwarze Lederhandschuhe herunter und legte sie aufs Bett.
    Er kehrte ins Wohnzimmer zurück und steckte das Handy in den Rucksack. Danach ging er zu dem Schreibtisch, der gegenüber vom Fenster an der Wand stand, und zog eine Schublade auf. Er holte ein Paar Gummihandschuhe, einen Glasschneider, eine Rolle schwarzes Klebeband, eine kleine Taschenlampe und 378

    zwei Ersatzbatterien heraus und verstaute sie im Rucksack.
    Er streifte die Schulterriemen über den Pulli, überzeugte sich, dass der

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