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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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Privatweg, der unter einem Torbogen mit dem Namen der Anlage hindurch und auf einen Parkplatz vor der Rezeption führt.
    Am Empfang sprach man gut Englisch, was Richter nur recht war, da er sein Schulfranzösisch längst vergessen hatte. Er erhielt die Schlüssel für die Hütte, einen Nummerncode, damit er die Schranke öffnen 496

    konnte, die Unbefugte am Betreten des Camps hinder-te – jedenfalls wenn sie mit dem Auto kamen –, dazu eine Karte und einen drei Tage gültigen Besucherpass für Disneyland. Richter bezweifelte, dass er Letzteren gebrauchen konnte, bedankte sich aber trotzdem, stieg wieder in den Granada und fuhr auf das dicht bewal-dete Areal.
    Die Hütte war erstaunlich gemütlich, wie Richter feststellte, als er sie gefunden hatte, und gut ausgestattet. Er suchte den Supermarkt auf, »Trading Post« genannt, besorgte sich Kaffee, Tee, Milch und Kekse und kehrte dann zur Hütte zurück. Er schloss die Tür ab, zog die Vorhänge zu und packte seinen Koffer aus.
    Dann ging er seine Pläne noch einmal durch, während er wartete, bis das Wasser kochte. Das Programm, das man in der Planungsabteilung des FOE für ihn zusammengestellt hatte, war einfach, aber umfangreich.
    Am nächsten Morgen um neun Uhr fünfzehn sollte er sich mit dem britischen Botschafter in Paris treffen und unmittelbar danach an einer Besprechung mit dem Stationsleiter des SIS teilnehmen. Unterdessen sollte das Botschaftspersonal für ihn einen Termin mit den französischen Behörden arrangieren, von dem viel abhing. Wenn er dabei Schwierigkeiten bekam, steckte er ernsthaft in der Klemme.
    Richter öffnete die versiegelten Umschläge, in denen die Einsatzakte steckte, und las sie. Es war eine neue Akte, die anhand der diversen Unterlagen des FOE zusammengestellt worden war und Einzelheiten über den Flug des Blackbird, Newmans Tod und alles 497

    weitere enthielt, was mit dieser Sache zusammenhing.
    An den letzten Eintragungen hatte offenbar Simpson persönlich mitgewirkt, da hier die Informationen aufgelistet waren, die Richter von Orlow erhalten hatte, dazu die geplanten Maßnahmen, für die sie sich entschieden hatten. Richter bemerkte, dass die Akte mit dem Codenamen »Overkill« versehen war.
    DGSE-Zentrale, Boulevard Mortier, Paris
    Der Boulevard Mortier verläuft zwischen der Porte de Bagnolet und der Porte des Lilas nahezu parallel zur nordöstlichen Péréphérique – dem inneren Stadtring von Paris. Die Zentrale der Direction Générale de Sécurité Extérieure befindet sich in einer ehemaligen Kaserne unweit der Kreuzung des Boulevard mit der Rue des Tourelles, ganz in der Nähe eines großen städtischen Schwimmbades. Diese Nachbarschaft war auch den anderen französischen Sicherheitsdiensten nicht entgangen, weshalb man der DGSE den etwas abfälligen Spitznamen »Piscine« gegeben hatte.
    Wegen des immer dichter werdenden Nachmittagsverkehrs dauerte die Fahrt von der an der Avenue Gabriel gelegenen Botschaft aus fast eine Stunde, sodass es bereits neun Minuten nach drei war, als John Westwood und Miles Turner aus dem Lincoln stiegen und das wenig einladende Gebäude betrachteten.
    »Sind Sie sicher, dass wir hier richtig sind?«, fragte Westwood und runzelte ungläubig die Stirn.
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    »Ja«, erwiderte Turner. »Die DGSE möchte möglichst wenig auffallen.«
    »Wenn die so weitermachen«, sagte Westwood,
    »nimmt man sie überhaupt nicht mehr wahr.«
    Anton Kirow
    Kapitän Waleri Bondarew klopfte an der Kabine des Zweiten Maats und wartete. Der Zweite Maat war na-türlich irgendwo in Odessa, wo es ihm vermutlich besser ging als auf der Anton Kirow . Die Tür wurde einen Spaltbreit geöffnet, und Oberst Pjotr Saworin blickte mit fragender Miene heraus.
    »Sie haben mich darum gebeten, dass ich Ihnen Bescheid sage, wenn wir hundert Seemeilen vor Gibraltar sind«, erklärte Bondarew. »Wir haben diese Position soeben erreicht.«
    »Gut.« Saworin nickte zufrieden. »Gehen Sie mit der Fahrt auf acht Knoten herunter, Kapitän«, sagte er.
    »Wir wollen nicht zu früh eintreffen.« Bondarew nickte und wandte sich ab.
    »Kapitän«, rief Saworin ihm nach. »Ich weiß, dass diese Fahrt nicht allzu angenehm für Sie war. Aber Sie sollten bedenken, dass wir alle auf ausdrückliche Anweisungen aus Moskau hin handeln und Ihre Aufgabe wichtig für das Gelingen dieses Unternehmens ist.
    Nur Mut, Kapitän, bald werden Sie nach Hause zu-rückkehren, wo Sie Ihr gewohntes Leben wieder aufnehmen können.«
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    Bondarew nickte. Na

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