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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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RAVEN ein bisschen weiter. Was ist mit der Nachricht – beziehungsweise, was besagt sie?«
    »Sie ist nach wie vor rätselhaft«, erwiderte Masters.
    »Und es sieht so aus, als hätten wir es mit einem höchst ungewöhnlichen Angriff zu tun – falls das überhaupt der richtige Ausdruck ist. Der Hinweis, dass
    ›eine Komponente‹ im Westen ›eintrifft‹ deutet nicht auf einen Erstschlag hin, beziehungsweise auf irgendetwas, bei dem die üblichen Waffensysteme eingesetzt werden – Raketen, Flugzeuge, Schiffe oder was auch immer. Wir halten es eher für wahrscheinlich, dass es um irgendeine Art Transport geht.«
    »Was denn, per Schiff, per Eisenbahn oder so was Ähnlichem?«, fragte Abrahams.
    »Genau. Es klingt so, als würde diese Waffe, oder was immer es auch sein mag, zu uns befördert.«
    Abrahams lachte kurz, dann verstummte er.
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    »Ich bin nach wie vor ganz Ohr«, sagte Westwood.
    »Was Sie da sagen, klingt plausibel. Vielleicht rührt der zeitliche Abstand zwischen dem Eintreffen der Komponente im Westen, wie RAVEN es formuliert, und dem Vollzug daher, dass die Waffe in Stellung gebracht und scharf gemacht werden muss.«
    »Ja«, warf Hicks ein, »und um ein Ultimatum zu stellen.«
    Nach kurzem Schweigen ergriff Westwood wieder das Wort. »Ich pflichte Ihren Schlussfolgerungen bei.
    Aber ich weiß nicht recht, wie wir weiter vorgehen sollen. Wir haben keine Ahnung – nehme ich jedenfalls an –, um was es sich bei dieser ›Komponente‹
    handelt, wie sie aussieht, woher sie kommt und wohin sie gebracht wird. Wonach sollen wir also Ausschau halten? Und wie, zum Teufel, sollen wir sie bis morgen finden?«
    »Da wäre noch was«, knurrte Hicks. »In der Nachricht von RAVEN ist von einer ›letzten Komponente‹
    die Rede, was darauf hindeutet, dass es noch andere gibt, die bereits vor Ort sind. Selbst wenn wir die letzte Komponente finden, können wir womöglich den Vollzug nicht verhindern, worum immer es sich dabei auch handeln mag.«
    »Genau«, sagte Cliff Masters. »Wenn wir es mit einer ganzen Reihe von Bomben zu tun haben, die in mehreren amerikanischen Großstädten in Stellung gebracht wurden, kommt es nicht mehr darauf an, ob die letzte in Washington oder wer weiß wo eintrifft.
    Möglicherweise sind hier schon so viele Bomben mit 491

    einer derart hohen Sprengkraft, dass dem Präsidenten gar nichts anderes übrig bleibt, als auf sämtliche Forderungen einzugehen, die man ihm stellt.«
    »Glauben Sie das etwa?«, fragte Westwood. »Glauben Sie wirklich, dass der Präsident einfach klein bei-geben würde?«
    »Vielleicht bleibt ihm keine andere Wahl«, erwiderte Hicks. »Versetzen Sie sich in seine Lage. Wenn die Russen bekannt geben, dass sie im Zentrum einer jeden Großstadt in den Staaten eine strategische Kernwaffe in Stellung gebracht haben, die sie zünden werden, wenn er sich ihren Forderungen nicht fügt, was soll er dann tun?«
    »Das wäre ein Erstschlag ohne jede Vorwarnung«, fügte Masters hinzu. »Es gibt keine Vorwarnung, weil die Waffen bereits bei uns sind. Wir würden erst etwas davon erfahren, wenn die erste Bombe hochgeht.«
    »Das übersteigt mein Vorstellungsvermögen«, sagte Westwood. »Wenn Sie Recht haben, dann sind unsere ganzen Verteidigungsmaßnahmen hinfällig.«
    »Nun ja, nicht unbedingt«, erwiderte Hicks. »Ich ha-be zweimal mit dem Präsidenten konferiert, und er ist bereit, bis zum Äußersten zu gehen. Wir haben bereits über die militärischen Vorkehrungen gesprochen, die er gebilligt hat. Möglicherweise genügt die Androhung der entsprechenden Gegenmaßnahmen, damit wir die Situation entschärfen können.«
    »Möglicherweise«, sagte Westwood. »Aber ich würde nicht darauf wetten. Sind wir mit dem russi-492

    schen Wort weitergekommen – ›Pripischa‹ oder wie es heißt?«
    »›Pripiska‹« , sagte Hicks. »Nein. Wir befassen uns nach wie vor damit, aber bislang ist hier noch niemandem etwas Schlaues eingefallen.«
    »Und was zum Teufel machen wir nun?«, fragte John Westwood und lehnte sich auf dem Polsterstuhl im Kommunikationsraum der Pariser Botschaft zu-rück. In dem klimatisierten Raum war es angenehm kühl, aber er schwitzte trotzdem.
    »Okay«, sagte Walter Hicks. »Wir brauchen zu-nächst mal Erkenntnisse – irgendwelches Material. Im Moment haben wir keine Ahnung, womit wir es zu tun haben. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass niemand irgendwas bemerkt hat. Herrgott, wir haben Spionagesatelliten, die praktisch jeden Hinterhof

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