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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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Explosion gebracht wird. Genau die Hitze und den Druck, die erforderlich sind, um eine thermonukleare Waffe zu zünden. Man ist also nicht mehr auf waffenfähiges Plutonium angewiesen. Genau genommen braucht man überhaupt kein Plutonium mehr. Außerdem ist rotes Quecksilber billig, jedenfalls im Vergleich mit den Herstellungskosten von Plutonium.«
    »Und?«, fragte Lacomte.
    »Und die Russen stellen es seit Jahren her und verkaufen es auf dem Schwarzen Markt. Allerdings wurde der Verkauf vor etwa vier Jahren eingestellt. Einer der größten Abnehmer war der Irak, was an sich schon genügt, um einen um den Schlaf zu bringen.«
    Lacomte blickte ihn fragend an. »Ich habe Sie zwar verstanden, Mr. Beatty, aber mir ist immer noch nicht klar, inwieweit das uns betrifft. Warum sind Sie hier?
    Worin genau besteht die Gefahr, in der wir angeblich schweben?«
    Richter nickte. »Das erkläre ich Ihnen gleich. So viel 523

    zunächst einmal zur Vorgeschichte. Letzte Woche setzte die US Air Force ein stillgelegtes und auf der Beale Air Force Base stationiertes Aufklärungsflugzeug vom Typ SR-71A Blackbird ein und schickte es auf einen Erkundungsflug über Nordwestrussland.
    Wir glauben, dass der Blackbird auf gegnerische Jäger stieß und entsprechende Ausweichmanöver fliegen musste. Was genau passiert ist, wissen wir nicht, aber die Maschine wurde auf jeden Fall beschädigt und hatte praktisch keinen Treibstoff mehr in den Tanks, als sie auf einem Flugplatz der Royal Air Force in Schottland landete. Die Amerikaner wollten uns nicht erklären, weshalb sie die Maschine eingesetzt hatten, aber wir konnten schließlich in Erfahrung bringen, dass der Blackbird einen Hügel fotografieren sollte, der nicht mehr vorhanden war.«
    Tony Herron wirkte nach wie vor verwirrt, während ihn die DST-Männer völlig verständnislos anschauten. »Einen Hügel? Was für einen Hügel, Mr.
    Beatty?«, fragte einer.
    »Einfach einen Hügel«, sagte Richter. »Mitten in der Tundra. Lassen Sie es mich erklären. Die Amerikaner standen vor einem Rätsel, weil offenbar durch die Explosion einer ungewöhnlichen Kernwaffe ein Hügel abgetragen worden war. Der Blackbird sollte den zu-rückgebliebenen Krater fotografieren, in erster Linie aber die Rückstandsstrahlung in diesem Gebiet messen. Danach mussten sie sich erst einmal hinsetzen und nachdenken.« Richter goss sich ein Glas Wasser ein und fuhr fort. »Wir wurden auf diese Sache auf-524

    merksam, nachdem einer unserer Botschaftsangestell-ten in Moskau verschwunden war, ein gewisser Newman. Angeblich war er bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, doch als wir den Leichnam untersuchten, erkannten wir sofort, dass es sich nicht um Newman handelte. Das war an sich schon auffällig, aber da Newman überdies Stationsleiter des SIS in Moskau war, wurde uns klar, dass dort irgendwas im Gange war. Wir vermuteten, dass er vom SWR aufgegriffen und einem tödlichen Verhör unterzogen wurde. Wir haben daraufhin unsere Akten überprüft und festgestellt, dass Newmans Stellvertreter eine Gruppe westlicher Geschäftsleute als Dolmetscher auf einer Reise in den Nordwesten Russlands begleitet hatte –
    eine Tour, deren Ziel nur etwa hundert Meilen von der Stelle entfernt war, an der sich der Hügel befunden hatte. Dann wies uns ein CIA-Informant darauf hin, dass die Auswertung der Strahlungsmessung keinen Sinn ergebe. Der Blackbird war kurz nach der Explosion über das betreffende Gebiet geflogen, aber die Detektoren der Maschine hatten keinerlei auffällige Radioaktivität erfassen können.
    Zu guter Letzt beschäftigten wir uns mit der kurzen, aber turbulenten Geschichte der Neutronenbombe, den Hinweisen, wonach die Russen ihr Kernwaffenarsenal offensichtlich nicht abbauten, und der Tatsache, dass sie seit vier Jahren kein rotes Quecksilber mehr auf dem Schwarzmarkt anboten. All das zusammen brachte uns auf eine Idee.«
    525

    Gold Room, Pentagon, Washington, D.C.
    Sobald Walter Hicks und General Rogers ihren Vortrag beendet hatten, verließen die Vereinigten Stabschefs den Emergency Conference Room. Trotz seines Namens dient der ECR nicht für Konferenzen, daher begaben sich die Vereinigten Stabschefs umgehend in den so genannten »Gold Room«, eine Suite, die sich ebenfalls im dritten Stock des Pentagon befindet.
    Der Verteidigungsminister hatte nicht an der Lage-besprechung zum Fall »Kentucky Rose« teilgenommen, da er sich im Situation Room des Weißen Hauses mit dem Präsidenten beraten hatte. Aber im

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