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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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es sich dabei um eiliges Frachtgut handelt. Wir warten, bis wir an der Reihe sind.«
    Französisches Innenministerium,
    Rue de Saussaies, Paris
    »Noch irgendwelche Fragen dazu?«, sagte Richter.
    »Nein, im Moment nicht. Danke für die kurze Zusammenfassung«, sagte Westwood. Er und Turner waren sichtlich blass geworden, als Richter ihnen von den Kernwaffen berichtete, die angeblich in etlichen amerikanischen Großstädten versteckt worden waren. Dies-539

    mal fiel seine Erklärung deutlich kürzer aus, da die Amerikaner zumindest über einiges Hintergrundwis-sen verfügten.
    »Wären sie überhaupt dazu in der Lage, diese Sprengkörper zu konstruieren – ich meine, die Bomben und diese neuen Neutronenwaffen – und den Satelliten in eine Erdumlaufbahn zu schießen?«, fragte Miles Turner.
    »Ja, ohne jede Frage«, erwiderte Richter »Der GRU
    hat einen nahezu unbegrenzten Etat, und das SWR ist nach wie vor der größte Arbeitgeber des Landes – so wie einst das KGB. Wir wissen, dass sie die Mittel und Möglichkeiten dazu haben. Im Kreml verlässt man sich darauf, dass das SWR meldet, was im Lande vor sich geht, so wie einst das KGB, weil man kaum eine andere Informationsquelle hat. Da dieser Plan auf hoher Ebene ausgeheckt worden sein muss, dürfte es nicht allzu schwierig gewesen sein, ihn zu verheimli-chen. Wir glauben, dass irgendjemand – vermutlich jemand von der Gruppe Nord – seit vier, fünf Jahren ein Auge auf Europa geworfen hat und dort die Lö-
    sung für alle Schwierigkeiten seines Landes sah. Die französische Landwirtschaft könnte die halbe Welt ernähren, wenn der politische Wille und die organisa-torischen Voraussetzungen vorhanden wären. Mit der deutschen Industrie ließe sich die Welt auch wirtschaftlich beherrschen, wenn man sie entsprechend ausbaut. Die Mittel und Möglichkeiten dazu wären vorhanden. Man musste sich lediglich etwas einfallen lassen, wie man sie in die Hand bekommt. Wir glau-540

    ben, dass der Urheber dieses Plans vorhatte, Westeuropa zu annektieren, es einem erweiterten Ostblock einzuverleiben und den alten Traum einer kommunis-tischen Expansion in der ganzen Welt fortzuführen.
    Vermutlich dachte man, wenn man die europäische Wirtschaftskraft in seinen Besitz bringt, könnte man dafür sorgen, dass der Kommunismus doch funktioniert, und aller Welt zeigen, dass Lenin, Marx und alle anderen seit jeher Recht hatten. Wir wissen es natürlich besser. Unter kommunistischer Führung, beziehungsweise Misswirtschaft, wären Deutschland und Frankreich in fünf beziehungsweise zwei Jahren ruiniert. Allerdings musste man eine Möglichkeit finden, wie man Europa dazu bringen könnte, sich kampflos zu ergeben. Denn man wollte unter keinen Umständen, dass Deutschland und Frankreich durch einen Krieg verwüstet würden. Deshalb entschied man sich für einen doppelten Vorstoß. Erst werden die USA neutralisiert, indem man damit droht, alle größeren Städte mit Waffen zu vernichten, die bereits gelagert sind, sodass sie weder entdeckt, abgefangen oder durch einen Gegenschlag vernichtet werden können.
    Und wenn die Amerikaner ausgeschaltet sind, droht man Europa mit einer ähnlichen Zerstörung, aber oh-ne dass alles verstrahlt und von radioaktivem Niederschlag verwüstet wird.«
    »Mr. Beatty«, warf Lacomte ein und hob die Hand.
    »Ich weiß nicht, wie es meinen Kollegen geht, aber ich bin sowohl verwirrt als auch besorgt. Verwirrt, weil nahezu alles, was Sie uns vorgetragen haben, völlig 541

    neu für mich ist, und ich gebe offen zu, dass ich nicht alles verstehe. Außerdem bin ich mir nicht ganz da-rüber im Klaren, ob ich es glauben soll. Aber ich mache mir auch zunehmend Sorgen, denn wenn das, was Sie sagen, der Wahrheit entspricht, sollte diese Besprechung auf einer weitaus höheren Ebene stattfinden.« Er warf Richter einen scharfen Blick zu, dann schaute er auf seine Uhr. »Da es bereits kurz vor halb zwei ist, schlage ich vor, dass wir jetzt eine Mittagspause machen und das Gespräch um fünfzehn Uhr fortsetzen. Ich werde dafür sorgen, dass der Innenminister und seine ranghöchsten Mitarbeiter zu uns sto-
    ßen. Wäre Ihnen das recht?«
    »Absolut«, erwiderte Richter. »Dürfte ich noch zwei Bitten vorbringen, über die Sie mit dem Minister vor unserem Treffen heute Nachmittag sprechen sollten?«
    Lacomte nickte und nahm einen Stift zur Hand. »Erstens«, sagte Richter, »möchte ich, dass die Strecke, auf der der Konvoi mit der für London bestimmten Waffe fährt,

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