Operation Overkill
sie auf, sich sofort zu ergeben.
Wenn sie sich nicht ergeben, muss Lieutenant Erulins GIGN-Trupp übernehmen. Wenn irgendein Fenster von einem der Fahrzeuge aufgeht – von dem schwarzen Mercedes einmal abgesehen –, decken Sie es mit gezieltem Feuer ein, bevor die uns Ärger machen können. Die Heckler ist dafür nicht präzise genug, aber Ihr Trupp« – er wandte sich an Erulin – »sollte damit keinerlei Mühe haben.«
»Nicht die geringste«, erwiderte der Franzose.
»Und der Laster?«, fragte Richter.
»Der sollte am leichtesten zu nehmen sein«, sagte Colin Decker. »Sobald die Ladung hochgeht, feuert Jones zwei Schüsse aus seinem Arwen in das Führerhaus ab.«
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»Arwen? Was ist ein Arwen?«, fragte Herron.
»Das ist ein ganz hässliches Gerät«, erklärte Richter.
»Es sieht aus wie eine kurze, doppelläufige Schrotflinte, hat aber ein Magazin mit fünf Schuss, wie ein Revolver. Ursprünglich wurde es für den Einsatz bei Unruhen konzipiert, aber man kann damit allerlei unterschiedliche Munition verschießen, tödliche wie nicht tödliche. Ich nehme an, der erste Schuss wird die Panzerung knacken, und danach kommt eine CS-Granate. Colin?«
»Genau.«
Danach herrschte einen Moment lang Schweigen, bis Lacomte wieder das Wort ergriff. »Hat irgendjemand einen besseren Vorschlag? Nein?« Er wandte sich an Dekker. »Wo wollen Sie die Leute postieren –
wo sollen die Gigènes in Stellung gehen?«
Dekker schüttelte den Kopf. »Das weiß ich im Moment noch nicht. Lieutenant Erulin wird sicher ebenfalls der Meinung sein, dass wir vor Ort entscheiden, wo und wie wir unsere Männer postieren.« Erulin nickte.
»Ich glaube, ich werde allmählich zu alt für so was«, sagte Richter. »Ich war so damit beschäftigt, wie wir den Konvoi stoppen können, dass ich etwas anderes, das genauso wichtig ist, ganz vergessen habe. Wir müssen verhindern, dass sich irgendjemand in dem Konvoi mit Moskau in Verbindung setzt.«
Lacomte schaute ihn fragend an. »Meinen Sie, die könnten von einem der Fahrzeuge aus per Funk mit Moskau verbunden sein?«, fragte er.
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»Nein«, erwiderte Richter. »So starke Funkgeräte haben sie bestimmt nicht dabei, auch wenn sie sich, wie Captain Colin vorhin sagte, untereinander vermutlich per Walkie-Talkie verständigen. Aber sie haben möglicherweise etwas dabei, das viel einfacher zu bedienen ist und besser funktioniert. Sie haben ein Handy – wahrscheinlich sogar mehrere.«
»Natürlich«, sagte Lacomte nickend. »Auf der Autobahn kann man per Mobiltelefon mühelos anrufen.
Sie könnten sich sogar im Klartext mit Moskau verständigen, da die Übertragung auf digitalem Weg erfolgt – das wirkt fast wie ein Zerhacker.«
Dekker nickte. »Ganz recht«, sagte er. »Das lässt sich aber ohne weiteres regeln.« Lacomte zog fragend die Augenbrauen hoch. »Sie müssen nur die Funkantennen stilllegen, die an diesem Autobahnabschnitt stehen. Ohne Antenne kein Anruf. Für Sie in Ihrer Position«, fügte er hinzu, »sollte das doch nicht weiter schwer sein.«
Der Franzose nickte bedächtig, dann lächelte er.
»Nein, ganz und gar nicht«, sagte er. »Überlassen Sie das mir.« Lacomte wollte gerade zum Hörer greifen, als das Telefon klingelte. Er nahm ab und führte ein kurzes Gespräch. Dann legte er auf und blickte in die Runde. »Die Zeit läuft«, sagte er. »Der Konvoi ist seit elf Uhr fünfzig unterwegs.«
21
Mittwoch
Autoroute A26, bei Couvron-et-Aumencourt, Frankreich
Fünfzehn Minuten später saßen Richter, Dekker und Trooper Smith in einem Wagen der britischen Botschaft und fuhren von Paris aus in Richtung Westen.
Tony Herron und Westwood folgten ihnen in einem zweiten Wagen. Dekker sprach leise in sein Funkgerät und teilte seinen beiden Männern im Camp Davy Crockett mit, dass die Gruppe unterwegs sei und welche Waffen und Ausrüstungsgegenstände sie bereithalten sollten. Außerdem trug er ihnen auf, Sandwiches und Getränke zu besorgen. Richter hatte nicht daran gedacht. »Warum nicht?«, sagte Dekker.
»Das könnte wieder ein ziemlich langer Tag werden.«
Im Lager angekommen, stiegen sie aus, worauf Herron die Autos nach Paris zurückschickte. Dekker und Trooper Smith gingen in ihre Hütte, um sich um-zuziehen; Jones und Brown waren bereits fertig und warteten. Sie trugen Tarnkleidung, nicht die bei sonstigen SAS-Einsätzen üblichen schwarzen Kampfanzü-
ge. Herron, Westwood und Richter warteten und sahen zu, wie Brown ein letztes Mal die Ausrüstung
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