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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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abbogen, um in die Innenstadt zu gelangen.
    »Endlich«, sagte Bykow, als der Wagen wieder beschleunigte. Der schwarze Mercedes war das letzte Fahrzeug des Konvois, der jetzt in Richtung Norden auf die A4 zuhielt und die Umgehungsstraße um Brumath und Hochfelden nahm, statt auf die kürzere, aber stärker befahrene Strecke nach Saverne abzubie-gen.
    »Ein Chaos«, pflichtete Modin bei. »Ein einziges Chaos. Wir haben vermutlich zwei, drei Stunden verloren. Befehlen Sie dem Konvoi, schneller zu fahren.
    Sie sollen auf hundertzehn Kilometer pro Stunde gehen. Wir müssen heute Abend die Fähre erreichen.«
    Le Moulin au Pouchon, St. Médard, bei Manciet,
    Midi-Pyrénées, Frankreich
    Hassan Abbas las den entschlüsselten Text der E-Mail, die er von Dimitri Truschenko erhalten hatte, und schnaubte zufrieden. Die Anton Kirow , so berichtete Truschenko, war sicher in Gibraltar eingetroffen, wo sie offenbar keinerlei Verdacht erregt hatte, und die Waffe sollte innerhalb von zwei Tagen an Land gebracht werden. Die Kiste, in der sich der Sprengkör-588

    per befand, würde verbrannt, zerschlagen und dann zusammen mit der beschädigten Treibstoffpumpe, den Leitungen und anderen Geräten, die bei dem Brand in Mitleidenschaft gezogen worden waren, weggeschafft werden, vermutlich in einem Container.
    Anschließend würde die Waffe in ein kleines Lagerhaus in Gibraltar transportiert werden, das ein dortiger SWR-Agent gemietet hatte. Unterdessen müsste der Konvoi, der die für London bestimmte Waffe be-förderte, die deutschfranzösische Grenze überquert haben, sodass sie planmäßig in London eintreffen sollte.
    Abbas dachte genau nach, ehe er die Neuigkeiten an Sadoun Khamil weiterleitete, und die Nachricht, die er aufsetzte, war viel länger als sonst. Er hielt nicht nur die reinen Fakten fest, die Truschenko ihm übermittelt hatte, sondern fügte auch einen Vorschlag hinzu, über den er mit Khamil früher schon gesprochen hatte, ohne dass sie zu einer Entscheidung gelangt wären. Nach Abbas’ Ansicht gab es keinen Grund, noch länger zu warten. Der Sprengsatz in Gibraltar könnte jetzt jederzeit gezündet werden, und die für London bestimmte Waffe war zwar für das Gelingen des russischen Vorhabens wichtig, aber in den geheimen Plänen von al-Qaida spielte sie keine Rolle. Daher, schloss Abbas, gäbe es keinen Grund, weshalb sie den Zündimpuls nicht auf der Stelle auslösen sollten.
    Er drückte auf »Senden« und überzeugte sich davon, dass die Nachricht übermittelt worden war.
    Dann schaltete er den Computer aus, schloss die 589

    Schlafzimmertür ab und ging die Treppe hinunter, um sich etwas zu essen zuzubereiten. Er wusste, dass es mindestens zwei Stunden dauern würde, bis Khamil antwortete.
    Französisches Innenministerium,
    Rue de Saussaies, Paris
    Dekker zückte einen Stift und nahm ein Blatt Papier zur Hand.
    »Der französische Zoll hat den Lastwagen und die Begleitfahrzeuge angehalten und die Papiere überprüft«, sagte Lacomte. »Zwei junge Männer sitzen im Führerhaus des Lastwagens, bei dem es sich, wie wir vermutet haben, um einen Sattelzug handelt. Bei den drei Begleitfahrzeugen handelt es sich um Mercedes, die nach Ansicht der Gendarmerie in Straßburg alle gepanzert sind.«
    »Wie viele Personen?«, fragte Colin Dekker.
    »In den beiden Limousinen sitzen jeweils ein Fahrer und drei Beifahrer, lauter junge Männer, alle mit Diplomatenpässen.«
    »Das dürfte die Speznas -Eskorte sein«, sagte Richter.
    »Was ist mit dem dritten Wagen?«
    »Der dritte Wagen«, erwiderte Lacomte, »ist ein Mercedes mit langem Radstand, ein Pullman-Wagen mit Fahrer und Beifahrer und zwei weiteren Personen, die hinter einer Trennscheibe im Fond sitzen. Nach Auskunft der Gendarmerie handelt es sich um einen 590

    älteren Herrn um die sechzig und einen etwa fünfundvierzig bis fünfzig Jahre alten Mann. Auch diese vier haben wie alle anderen Diplomatenpässe bei sich.«
    »Kennen wir die Autonummer – die Zulassung?«, fragte Richter.
    Lacomte warf einen Blick auf den Zettel, den er vor sich liegen hatte. »Ja«, erwiderte er, »aber Sie können sie ohnehin leicht erkennen. Die beiden Limousinen sind hellblau, aber der dritte Wagen ist schwarz.«
    »Was meinst du?«, fragte Colin Dekker.
    »Die beiden Insassen sind offenbar keine Speznas -
    Männer«, sagte Richter. »Ich nehme an, dass es sich um hohe SWR- oder GRU-Offiziere handelt, die den Konvoi begleiten und darauf achten, dass der Sprengsatz ordnungsgemäß

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