Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
Vom Netzwerk:
nicht feststellen, was jemand denkt, wenn man ihn nicht vor sich hat, sagte er immer.
    »Ich glaube«, erklärte der Präsident zum Abschluss einer Besprechung im Weißen Haus, »es wird Zeit, dass wir die nötigen Vorkehrungen treffen.«
    Der Verteidigungsminister nickte. »Einverstanden, Mr. President. Sobald ich wieder im Pentagon bin, werde ich JEEP veranlassen.«
    Autoroute A26, bei Couvron-et-Aumencourt, Frank-
    reich
    Fünf Minuten später traf Lacomte mit einem nicht ge-kennzeichneten hellblauen Trafic ein, der vor dem Transit anhielt. Er stieg aus und ging zu Erulins Trafic, kehrte mit dem GIGN-Lieutenant zurück und winkte Dekker, Richter und die beiden anderen Männer zu sich. Hinten in Lacomtes Renault-Kleinbus war ein mobiler Kommandostand mit Funk- und anderen Fernmeldegeräten eingerichtet. Zwei Funker, die beide Kopfhörer aufhatten, saßen auf Drehstühlen und horchten auf die Durchsagen. Als sich die sechs Männer um die Hintertür des Trafic scharten, hob einer der Funker die Hand und wandte sich an Lacomte.
    »Valmy«, sagte er.
    »Qu’est-ce que c’est que ça?«, erwiderte Lacomte und nahm eine Karte zur Hand.
    601

    »Ils sont à Valmy. Près de Sainte Menehould.«
    »Bien«, sagte Lacomte. Dann sprach er wieder Englisch. »Der Konvoi ist auf der A4. Jedes Mal, wenn er eine Anschlussstelle oder eine Raststätte passiert, erhalten wir einen Lagebericht. Er hat die nördliche Route gewählt, über Metz, wie wir vermutet haben, und ist jetzt zwischen Sainte Menehould und Châlons-sur-Marne in Richtung Westen unterwegs.
    Wir führen eine wechselweise mobile Observation durch, wie man das bei Ihnen vermutlich bezeichnen würde, Mr. Beatty. Sechs Fahrzeuge, die sich regelmäßig abwechseln, manchmal vor, manchmal hinter dem Konvoi fahren. Ab und zu tanken die Fahrer, biegen auf eine Raststätte ein, um sich zurückfallen zu lassen, und überholen dann wieder. Falls es Sie interessiert«, fuhr er fort, »der Konvoi fährt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fast genau fünf-undachtzig Kilometern pro Stunde.«
    »Na schön«, sagte Richter. »Wie ist die Aufstellung
    – wo sind die Begleitfahrzeuge?«
    Lacomte gab die Frage an einen der Funker weiter, der sofort auf Französisch antwortete. Lacomte übersetzte. »Die Mercedes-Limousinen wechseln ständig die Position, aber im Allgemeinen fährt eine vor dem Lastwagen, die andere etwa hundert Meter dahinter.
    Der schwarze Mercedes hält sich immer hinten und lässt sich manchmal fast eineinhalb Kilometer zurückfallen.« Der Funker meldete sich wieder zu Wort. Lacomte hielt inne und hörte ihm zu. »Sie haben gerade wieder die Position getauscht. Offenbar fahren beide 602

    Wagen in regelmäßigen Zeitabständen voraus und erkunden, ob es irgendwelche Schwierigkeiten gibt.«
    »Wie weit fahren sie voraus?«, fragte Richter.
    Lacomte wartete, bis der Funker geantwortet hatte.
    »Etwa einen Kilometer. Warum?«
    »Bloß eine Idee. Was glauben Sie, wie die reagieren, wenn sie unseren kleinen Unfall sehen?«
    Lacomte zuckte die Achseln. »Wenn sie sich so verhalten wie bisher, fahren die beiden Limousinen voraus und sehen nach, was da los ist.«
    »Genau«, erwiderte Richter. »Die beiden Pkws interessieren uns eigentlich nicht weiter – wir wollen den Lastwagen und den schwarzen Mercedes schnappen.
    Folglich sollten wir sie isolieren.«
    »Wie?«, fragte Colin Dekker.
    »Zuerst eine Frage«, sagte Richter an Lacomte gewandt. »Sind Sie per Funk mit den Lastwagenfahrern verbunden?«
    »Natürlich.«
    »Gut. Dann sollten wir unseren Plan ein bisschen abändern. Wir blockieren die Autobahn nicht mit beiden Sattelschleppern. Wir blockieren mit einem die Fahrbahn vor dem Lastwagen, und der andere stellt sich hinter dem schwarzen Mercedes quer und versperrt ihm den Fluchtweg. Ich möchte nicht, dass er wendet und irgendwo in Nordfrankreich verschwin-det.«
    Sie dachten einen Moment lang darüber nach. »Das ist besser«, sagte Dekker. »Die Personenwagen vom Laster zu trennen ist durchaus sinnvoll und erspart 603

    uns möglicherweise ein paar Probleme. Aber trotzdem müssen wir einen Unfall oder irgendwas anderes inszenieren, um die Limousinen nach vorn zu locken.«
    »Die Zeit wird knapp«, warf Lacomte ein und blickte auf seine Uhr. »Wenn wir den Plan ändern wollen, müssen wir uns beeilen. Ich muss die Lastwagenfahrer und die Rettungsdienste per Funk verständigen, und der Konvoi ist vermutlich nur noch etwa hundertzehn Kilometer entfernt. Das

Weitere Kostenlose Bücher