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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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überprüfte. Dann kamen Dekker und Smith aus der 597

    Hütte und gingen zum Ford. »Gut«, sagte Dekker und stieg ein. »Auf nach Reims.«
    Jones legte den ersten Gang ein und steuerte den Transit vom Cherokee Trail auf die Straße, die aus dem Lager führte. Er bog nach rechts auf die A4 ab und fuhr mit steten hundert Kilometern pro Stunde in Richtung Osten. Die Fahrt nach Reims, rund neunzig Kilometer, dauerte knapp eine Stunde, und als sie auf die A26 in Richtung Norden bogen, war Richter klar, dass sie noch genügend Zeit hatten. Als sich der Transit der Anschlussstelle Vallée de l’Aisne näherte, bemerkte Richter drei gelbe Kleinbusse von der Autobahnmeiste-rei, die hintereinander am Seitenstreifen standen, während mehrere Männer Pylonen und Schilder mit der Aufschrift »Route Barée« ausluden. Die von Lacomte geplante Umleitung wurde vorbereitet.
    Das Treffen mit der GIGN sollte um zwanzig vor zwei auf einem Parkplatz östlich von Laon stattfinden, im Forêt de Samoussy. Fünf Minuten vorher bog Jones ab und fand eine ruhige Stelle im hinteren Bereich des Parkplatzes. Punkt dreizehn Uhr vierzig hielt ein dunkelblauer Renault Trafic mit der Aufschrift »Gendarmerie Nationale« neben ihnen. Erulin, der auf dem Beifahrersitz saß, stieg aus und ging zur Hintertür des Transit. »Bereit, Captain?«, fragte er Dekker, worauf dieser nickte. »Gut«, sagte Erulin. »Dann begeben wir uns an den Einsatzort. Ich fahre voraus, Sie folgen mir. Wenn ich rechts ranfahre, halten Sie vor mir, damit es so aussieht, als hätte ich Sie wegen eines Ver-kehrsdelikts angehalten.«
    598

    Etwa zehn Kilometer weit fuhren sie hinter dem Trafic her, bis sie Anschlussstelle 13 passierten. Als der Fahrer des Trafic den Blinker setzte, überholte ihn der Ford und hielt unmittelbar vor ihm auf dem Seitenstreifen an. Colin Dekker sprang heraus und lief zum Trafic zurück, um sich mit Erulin zu beraten.
    Richter blickte die Autobahn auf und ab. Es war ein kerzengerader Streckenabschnitt, nicht unbedingt der beste Platz für einen Hinterhalt, aber er hoffte, dass sie durch den »Unfall« einen gewissen Vorteil hatten.
    Nördlich der Autobahn konnten die Männer in Deckung gehen, und auf dem Mittelstreifen wuchsen Büsche, die ihnen Sichtschutz boten. Dekker kehrte zum Transit zurück und beugte sich hinein. »Gut«, sagte er. »Die beiden Sattelschlepper werden etwa zweihundert Meter weiter vorn stehen.«
    »Wo sind sie jetzt?«, fragte Richter.
    »Nur Geduld«, sagte Colin Dekker. »Nach Auskunft von Erulin sind sie zu dem Parkplatz unterwegs, auf dem wir uns getroffen haben. Sie warten dort, bis der Konvoi etwas näher kommt.«
    Dekker ließ seine Männer aussteigen und stand dann mit ihnen im Schutz des Transit neben der Autobahn. Anhand seiner Gesten konnte Richter erkennen, dass er mit seinen Männern besprach, wo sie in Stellung gehen sollten, damit sie und vermutlich auch die Scharfschützen der Gigènes das beste Schussfeld hatten. Richter blickte zum Trafic, neben dem etwa ein Dutzend Männer in Tarnanzügen standen. Zwei hatten 7.62mm-Präzisionsgewehre vom Typ FR-F1, die 599

    mit Mündungsfeuerdämpfer und Laservisier bestückt waren – die Standardwaffe der GIGN.
    »Nervös, Paul?«, fragte Westwood.
    »Selbstverständlich bin ich nervös«, erwiderte Richter. »Kommt ja nicht jeden Tag vor, dass ich einen russischen Konvoi überfalle, der eine Atomwaffe geladen hat. Hier steht eine ganze Menge auf dem Spiel.«
    »Garantiert. Was halten Sie von der Stelle?«
    »Ideal ist sie nicht. Eine scharfe Kurve unmittelbar vorher wäre mir lieber, aber auf französischen Autobahnen gibt es keine scharfen Kurven.« Richter betrachtete den vorbeirauschenden Verkehr und musterte dann das Terrain im Norden. »Wenn der Verkehr umgeleitet wird, sollte es hier halbwegs ruhig sein.
    Kein Haus in Sicht, nirgendwo ein Bauer auf dem Feld. Das sollte hinhauen. Besser gesagt«, fügte er hinzu, »es muss hinhauen.«
    Weißes Haus, Pennsylvania Avenue Nr. 1600, Wa-
    shington, D.C.
    Die Nachricht von der Krise hatte sich inzwischen notgedrungen verbreitet. Führende Kongressmitglie-der waren ins Pentagon beziehungsweise ins Weiße Haus gerufen worden, wo man ihnen die Lage ge-schildert hatte. Der Verteidigungsminister pendelte ständig zwischen dem Weißen Haus und dem Gold Room im Pentagon hin und her. Zwar gab es in beiden Gebäuden ausgezeichnete Fernmeldeeinrichtun-600

    gen, aber der Präsident bevorzugte das persönliche Gespräch. Man kann

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