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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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deponiert wird. Mit den beiden würde ich zu gern ein paar Takte reden.«
    »Das lässt sich sicher machen«, erwiderte Dekker.
    Da sie nun wussten, wie stark der Gegner war, wandte sich Lacomte dem Einsatzplan zu. Der Lastwagen sollte, wie von Trooper Jones vorgeschlagen, mit Plastiksprengstoff ausgeschaltet werden. Bei den Mercedes-Limousinen sah die Sache anders aus. Die mussten nicht unbedingt fahruntüchtig gemacht werden. Jm Gegenteil, es konnte ihnen nur recht sein, wenn sie beim ersten Anzeichen einer Gefahr das Weite suchten, aber niemand rechnete ernsthaft damit.
    »Ein gepanzerter Wagen«, sagte Colin Dekker nachdenklich, »dient vor allem dazu, die Insassen vor 591

    einem Angriff zu schützen. Aber die meisten Leute sind sich nicht darüber im Klaren, dass er auch die Angreifer schützt.« Er blickte in die Runde und sah, dass ihn alle fragend anschauten. »Das heißt, dass die Speznas -Männer die Fenster runterkurbeln müssen, wenn sie auf uns schießen wollen. Aber dann ist der Wagen nicht mehr sicher. Soweit ich weiß, sind Sie«, sagte er und wandte sich an Erulin, »und Ihre Männer auf zielgenaues Schießen spezialisiert.«
    »Jawohl.« Erulin nickte. »Jeder unserer Männer muss auf eine Entfernung von zweihundert Metern eine Trefferquote von mindestens dreiundneunzig Prozent erzielen.«
    »Und wie sieht’s bei, sagen wir mal, zwanzig bis dreißig Metern aus?«
    Erulin lächelte grimmig. »Ich persönlich würde jeden GIGN-Mann auf der Stelle entlassen, wenn er aus dieser Entfernung nicht ins Schwarze trifft.«
    »Okay«, sagte Dekker. »Dann schlage ich Folgendes vor. Wir beugen uns dem Wunsch des französischen Innenministers. Das heißt, dass sich mein Team den Konvoi vornimmt. Wir sind nur zu viert, haben es aber mit vier Autos zu tun. Unter normalen Umständen ließe sich das vertreten, aber hier handelt es sich nicht um normale Umstände. Ich möchte vermeiden, dass wir ins Kreuzfeuer geraten, beziehungsweise, dass unsere Gegner aussteigen und sich hinter den Autos verschanzen. Außerdem wissen wir nicht, in welcher Reihenfolge die Fahrzeuge anrücken. Ich nehme an, dass eine Mercedes-Limousine vorneweg 592

    fährt, dann kommt der Laster, danach der Pullman und am Schluss die zweite Limousine, aber das muss nicht unbedingt der Fall sein, wenn sie Lunte riechen.
    Die sind wahrscheinlich per Funk miteinander verbunden, und es könnte also sein, dass sie die beiden Limousinen vorschicken, während sich der Pullman zurückfallen lässt. Was Genaues wissen wir nicht.
    Deshalb schlage ich vor, dass Trooper Jones den Plastiksprengstoff an der Antriebswelle des Lasters an-bringt, den Zünder scharf macht und sich zurück-zieht, bis er in sicherem Abstand ist. Wäre durchaus denkbar, dass er das schafft, ohne dass ihn einer sieht, vor allem, wenn die beiden Limousinen vorgefahren sind, aber ich würde mich nicht drauf verlassen. Anschließend sichert er mit seiner Waffe das Führerhaus ab. Das ist Phase eins, wenn Sie so wollen. Phase zwei beginnt, wenn der Plastiksprengstoff die Antriebswelle kappt. Die Trooper Smith und Brown werfen Granaten mit CS-Gas auf die beiden Limousinen und sehen zu, dass sie unter dem Motorraum der beiden Autos landen.«
    »Was wollen Sie denn damit gegen gepanzerte Fahrzeuge ausrichten?«, fragte Lacomte.
    »Ganz einfach. Der Unterboden ist zwar gepanzert, aber über die Klimaanlage wird Luft von außen zugeführt. Es ist heiß, sodass sie die Anlage bestimmt laufen lassen. Selbst wenn sie der Fahrer sofort ausschaltet, müsste eine tüchtige Dosis Gas ins Innere dringen, und das sollte es dann hoffentlich gewesen sein.« Colin Dekker blickte in die Runde. »Aber nehmen wir 593

    mal an, dem ist nicht so. Die Granaten kullern zu weit, die Insassen haben Gasmasken dabei und können sie auch rechtzeitig aufsetzen, oder irgendwas anderes geht schief. Wir sind mit Hecklers bewaffnet – Maschinenpistolen vom Typ MP5 von Heckler & Koch –, ausgezeichnete Waffen, wenn der Geleitschutz außerhalb der Fahrzeuge ist, aber gegen einen gepanzerten Mercedes nützen sie gar nichts. Mr. Beatty« – er deutete auf Richter – »wäre es lieber, wenn die Gegenseite möglichst unbeschadet davonkäme. Mir ebenfalls.
    Deshalb möchte ich keine panzerbrechende Munition oder schwerere Waffen als die Heckler einsetzen.«
    »Und was schlagen Sie vor?«, fragte Lacomte.
    »Eine CS-Granate pro Auto, dann zerschießen wir die Hinter- und Vorderreifen auf der uns zugewandten Seite und fordern

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