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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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kugelsichere Westen an und überprüften ihre Waffen und die Reservemunition.
    Anschließend stellten sie ihre Funkgeräte auf die von Lacomte vorgegebene Frequenz ein, sodass sie ständig mit dem Kommandowagen in Verbindung standen.
    Als das erledigt war, setzten sie sich neben dem Seitenstreifen ins Gras und warteten auf den Marschbefehl.
    Richter und Westwood gingen zu Lacomtes Van.
    610

    Sie waren kaum dort, als die hintere Tür aufging. »Sie haben La Neuvilette passiert«, sagte der Franzose.
    »Sie haben den Abzweig genommen und müssten in ungefähr fünfunddreißig Minuten hier sein.«
    »Gut«, sagte Richter und ging zu Colin Dekker, um ihm Bescheid zu geben.
    »Wann sollen wir losziehen?«
    »Lieutenant Erulin kann seine Männer gleich in Stellung gehen lassen, wenn er so weit ist«, erwiderte Richter. »Du übrigens auch. Aber bringt den Transit erst in Position, wenn der Konvoi nur noch etwa zehn Minuten entfernt ist.«
    »Verstanden«, sagte Dekker und erteilte die entsprechenden Befehle.
    Die nächsten zehn Minuten verstrichen nur langsam, bis Lacomtes Funker bekannt gab, dass der Konvoi die Anschlussstelle Vallée de l’Aisne passiert hatte. Das war der letzte Beobachtungspunkt, bevor er unmittelbar östlich von Laon unter der D977 hindurchfuhr.
    Wenige Minuten später würden sie ihn aufhalten.
    »Die Autobahn sperren«, befahl Lacomte. Richter ging zu Dekker und Erulin, die immer noch neben dem Transit standen, und sagte ihnen Bescheid. Lacomte war aus seinem Fahrzeug gestiegen und kam gerade auf Richter zu, als ihm der Funker etwas zurief. Er kehrte sofort um und hörte gespannt zu, als er ihm Meldung machte.
    »Was gibt’s?«, fragte Richter.
    »Sie sind von der Autobahn abgebogen«, sagte Lacomte.
    611

    Oval Office, Weißes Haus, Pennsylvania Avenue
    Nr. 1600, Washington, D.C.
    Botschafter Karasin kannte den amerikanischen Präsidenten seit drei Jahren, und er meinte ihn gut zu kennen. Außerdem konnte er Körpersprache deuten und hatte ein gutes Einfühlungsvermögen. Deshalb war ihm in diesem Moment, als er auf einem der bequemen Ledersessel im Oval Office saß, klar, dass der Präsident trotz aller Gelassenheit, die er ausstrahlte, außer sich vor Wut war.
    »Mr. Ambassador«, sagte der Präsident ruhig, »sind Sie sich absolut sicher, dass man in Moskau nichts von dieser Sache weiß?«
    Der Russe schüttelte den Kopf. »Überhaupt nichts, Mr. President. Nicht das Geringste.« Walter Hicks, der in einem Sessel im hinteren Teil des Raumes saß, nickte langsam. Er war der Ansicht, dass Karasin möglicherweise die Wahrheit sagte. »Ich habe mit dem Prä-
    sidenten persönlich gesprochen«, fuhr Karasin fort,
    »und er hat es mir ausdrücklich versichert. Er hat mir ausdrücklich versichert«, wiederholte Karasin, der jedes einzelne Wort betonte, »dass er eine derartige Maßnahme weder genehmigt noch angeordnet hat.«
    Der Amerikaner musterte ihn einen Moment, ehe er wieder das Wort ergriff. »Nun, Mr. Ambassador, das ist gut zu wissen«, erwiderte er. Karasin wurde sichtlich gelöster. »Leider«, fuhr der Präsident ebenso ruhig fort,
    »stellt uns das vor ein Problem.« Karasin blickte ihn an, ohne etwas zu sagen. »Als wir das letzte Mal über diese 612

    Sache gesprochen haben«, sagte der Amerikaner, »habe ich Ihnen erklärt, dass wir Hinweise hätten, denen zufolge Russland einen Angriff auf Amerika plant.«
    »Ja, Mr. President«, sagte Karasin nickend. »Ich kann mich an die Unterredung erinnern. Ich hoffe doch, Sie können sich ebenfalls daran erinnern, dass ich sagte, ich wüsste nichts von diesem angeblichen Anschlag. Ich kann das nur wiederholen und überdies auf die ausdrückliche Versicherung von Seiten meines Präsidenten verweisen.«
    »Durchaus, Mr. Ambassador«, erwiderte der Amerikaner leise. »Aber wir haben unumstößliche Beweise dafür, dass dieser Angriff nicht nur geplant wurde.«
    Er hielt kurz inne. »Wir wissen jetzt – oder glauben es zu wissen –, dass dieser Angriff bereits in Gang gesetzt wurde.«
    Karasin ballte die Fäuste und wurde bleich. »Ich versichere Ihnen, Mr. President –«
    »Versicherungen, Stanislaw«, sagte der Präsident, der Karasin bewusst beim Vornamen ansprach, »ge-nügen uns nicht mehr. Solange uns Ihr Präsident nicht unmissverständlich versichert, dass dieser Angriff nicht stattfinden wird, bleibt mir nichts anderes übrig, als Sie darauf hinzuweisen, dass ich bis spätestens fünfzehn Uhr Eastern Standard Time – das ist um

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