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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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aber der Fahrer hatte bereits so stark abgebremst, dass nichts mehr passieren konnte.
    Richter warf einen raschen Blick durchs Rückfenster. Etwa achthundert Meter weiter hinten stellte sich der andere Sattelschlepper, dessen Fahrer sich viel Zeit ließ, quer über beide Spuren. Dann sah Richter zum ersten Mal die schwarze Limousine, genau zwischen dem Laster und dem Renault.
    Anton Kirow
    Der Speznas -Mann blieb vor der Kabine des Zweiten Maats stehen und klopfte zweimal. Kurz darauf öffnete Oberst Saworin die Tür.
    »Er ist weg. Kapitän Bondarew ist an Land gegangen.«
    »Gut. Sagen Sie dem Techniker, dass ich mich vor dem Frachtraum mit ihm treffe.«
    »Jawohl.« Der Melder eilte davon. Saworin schloss die Tür seiner Kabine und folgte ihm. Genau der richtige Zeitpunkt, um die Waffe vor dem Entladen ein letztes Mal zu überprüfen, denn Saworin wollte unter allen Umständen vermeiden, dass Bondarew etwas davon erfuhr. Saworin hatte die Geschichte von dem 620

    Chiffriergerät im Laufe seiner Gespräche mit dem Kapitän noch mehr ausgeschmückt, und mittlerweile war er davon überzeugt, dass Bondarew sie glaubte.
    Trotzdem wollte er kein Risiko eingehen. Er wusste nicht genau, wie Bondarew reagieren würde, wenn er erführe, dass die Anton Kirow eine Kernwaffe geladen hatte, die tags darauf gelöscht, scharf gemacht und einsatzbereit in Gibraltar eingelagert werden würde, bevor das Schiff wieder auslief. Manchmal war es für alle Beteiligten besser, wenn nicht jeder alles wusste.
    Autoroute A26, bei Couvron-et-Aumencourt, Frankreich
    »Da vorn ist ein Unfall«, meldete sich eine ruhige Stimme aus dem Lautsprecher am Armaturenbrett des schwarzen Mercedes. »Zwei Kleinbusse sind daran beteiligt, aber die Autobahn ist nicht gesperrt.«
    »Schau nach hinten«, rief der Beifahrer ins Mikrofon.
    »Uns ist ein Reifen geplatzt«, brüllte der Lastwagenfahrer. »Und irgendein Idiot von einem Franzosen hat sich mit seinem Laster gerade quer vor uns über die Straße gestellt.«
    Lautes Stimmengewirr drang aus dem Lautsprecher. »Ruhig«, schrie Bykow und griff zum Mikrofon.
    Er warf einen Blick nach hinten und sah, wie der zweite Lastwagen soeben die Fahrbahn blockierte.
    Modin rang sich ein schwaches Lächeln ab. »Ich glaube, Wiktor«, sagte er leise, »dass jemand dahinter gekommen ist.«
    621

    »Konvoi«, rief Bykow, ohne den älteren Mann zu beachten. »Hier Bykow. Wir müssen mit einem Angriff rechnen. Wartet auf meine Befehle.«

    Richter blickte nach vorn. Der russische Laster war stehen geblieben, und während er noch hinsah, rollte eine Gestalt unter dem Aufleger hervor, rannte über den Seitenstreifen und verschwand im Gebüsch. Die Limousine rollte rund fünfzig Meter hinter dem Trafic aus. Eine Zeit lang tat sich gar nichts. Dieselwolken stiegen aus den beiden Auspuffrohren hinter dem Führerhaus des russischen Lastwagens, der im Leerlauf vor sich hin tuckerte. Kein Laut, keine Bewegung.
    Dann ging der Plastiksprengstoff mit einem lauten Knall hoch, den Richter trotz der Kopfhörer mitbe-kam.
    »Los!« rief er ins Mikro. »Los! Los! Los!«
    Unmittelbar neben einem Busch am Rande des Seitenstreifens stand eine Gestalt in einem Tarnanzug auf und richtete eine schwere, gedrungene Waffe auf das Führerhaus des Sattelschleppers. Der Schütze wurde zurückgeschleudert, als eine Flammenzunge aus dem kurzen Lauf schoss und das Fenster auf der Beifahrerseite zerbarst. Kurz darauf feuerte er erneut, und im nächsten Moment waberten weiße CS-Gasschwaden durch das Führerhaus.
    Plötzlich hörte er weiter vorn Schüsse krachen.
    Colin Dekker ging hinter der Leitplanke neben der Autobahn in Deckung, als das hintere Fenster des blauen Mercedes einen Spaltbreit aufging. Wer beim 622

    SAS dient, muss sich mit allerlei Waffen auskennen, daher wusste er sofort Bescheid, als er den Lauf des Kalaschnikow-Sturmgewehrs am Fenster sah. Er riss die Heckler hoch, stellte sie auf Halbautomatik, legte den Sicherungshebel um, fasste kurz Ziel und drückte zweimal ab.
    Die erste Kugel traf die hintere Tür des Mercedes, hinterließ aber nur eine Delle – der Wagen war also tatsächlich gepanzert. Der zweite Schuss lag eine Idee höher und erwischte das teilweise heruntergekurbelte Fenster. Aber dann erwiderte die Kalaschnikow das Feuer, und Dekker warf sich flach zu Boden, als die Kugeln die Leitplanke durchschlugen und um Haaresbreite an ihm vorbeijaulten. Wo zum Teufel waren Erulins Männer?
    Im nächsten Moment hörte er, wie es

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