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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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anmaßende Aussage, die keineswegs den Tatsachen entsprach, aber weit und breit war niemand, der ihm hätte widersprechen können.
    »Dürfte ich bitte Ihren Namen erfahren?«, fragte Richter höflich.
    Der Russe starrte ihn an. »Sie haben meinen Pass beschlagnahmt«, sagte er. »Wenn Sie lesen können, werden Sie feststellen, dass es sich um einen Diplomatenpass handelt und dass Sie gegen das Völkerrecht verstoßen, wenn Sie mich weiter festhalten. Dem habe ich nichts hinzuzufügen.« Er wandte sich dem Fenster zu.
    Richter nahm den Pass und warf einen Blick hinein.
    »Laut diesem Dokument«, begann er, »heißen Sie Pjotr Lavrow und sind Diplomat. Meiner Meinung nach stimmt keines von beidem. Ich glaube nicht, dass Sie Pjotr Lavrow heißen, weil ich gehört habe, wie Ihr 630

    Vorgesetzter Sie mit ›Bykow‹ ansprach. Und ich glaube nicht, dass Sie Diplomat sind, weil Diplomaten normalerweise nicht den Versuch unternehmen, eine Kernwaffe in ein anderes Land zu schmuggeln …
    Vielleicht wäre es ganz nützlich, Genosse Bykow«, sagte Richter nach kurzem Schweigen, »wenn ich Ihnen ein paar Tatsachen darlege. Dieser Einsatz, bei dem wir Ihren Lastwagen aufgehalten und verhindert haben, dass Sie eine Atomwaffe in London deponieren konnten, ist ein Gemeinschaftsunternehmen. Wir haben eine Abteilung unseres Special Air Service und einen Trupp der französischen Groupe d’Intervention de la Gendarmerie Nationale eingesetzt, und das Ganze wurde von der französischen DST geleitet, das ist die Direction de la Surveillance du Territoire.«
    »Ich weiß, wofür die Abkürzung steht, Mr. Beatty«, erwiderte Bykow.
    Richter nickte. »Das dachte ich mir schon«, sagte er.
    »Und warum erzählen Sie mir das?«, sagte Bykow und schaute ihn fragend an.
    »Ich erzähle Ihnen das, damit Ihnen klar wird, dass die Beteiligten aus zwei verschiedenen Ländern stammen. Da wir nicht die gleiche Sprache sprechen, gibt es gewisse Verständigungsschwierigkeiten. Keine der beteiligten Einheiten hat bislang ihren Bericht abgefasst«, fuhr Richter fort. »Aber vermutlich wird er eine Empfehlung enthalten, dass man in Zukunft bei gemeinsamen Einsätzen Dolmetscher hinzuzieht. Dadurch lassen sich bedauerliche Zwischenfälle und Missverständnisse vermeiden.«
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    »Ich verstehe wirklich nicht, worauf Sie hinauswollen. Was für bedauerliche Zwischenfälle und Missverständnisse?«
    »Nun ja, das hängt ganz von Ihnen ab«, sagte Richter nach kurzem Schweigen. »Wenn Sie mir zum Beispiel ein paar einfache Fragen beantworten – wenn möglich wahrheitsgemäß –, dann dürfen Sie und Ihr Kollege in ein paar Stunden wieder in Ihre Limousine steigen und Ihre Reise fortsetzen. Sie können nach Russland zurückkehren oder irgendwo anders hinfahren, je nachdem, wozu Sie Lust und Laune haben. Wir spendieren Ihnen sogar ein paar neue Reifen«, fügte er hinzu.
    »Und wenn ich mich weigere?«, fragte der Russe.
    »Tja, das ist der Haken«, erwiderte Richter. »Ich brauche wirklich ein paar Auskünfte, sei es von Ihnen oder von Ihrem Kollegen. Wenn Sie sich weigern, mit mir zu sprechen, kann ich nur hoffen, dass er einsich-tiger ist. Möglicherweise muss ich dafür sorgen, dass Sie, sagen wir mal, bei einem Fluchtversuch erschossen werden, damit er Vernunft annimmt. Das ist einer dieser bedauerlichen Zwischenfälle, um die ich mir Sorgen mache.«
    Bykow funkelte ihn nach wie vor trotzig an, aber sein Gesicht war etwas blasser geworden. »Das würden Sie nicht wagen. Das wäre Mord, kaltblütiger Mord.«
    »Selbstverständlich«, pflichtete Richter ihm bei. »Aber ich bin mir sicher, dass Sie schon Schlimmeres angestellt haben.« Bykow wollte zu einer Erwiderung ansetzen, überlegte es sich dann aber anders. »Frank-632

    reich«, sagte Richter, »ist ein zivilisiertes Land, in dem sich alle Bürger an Recht und Gesetz halten. Aber Sie dürfen mir glauben, dass Recht und Gesetz auf diesem Parkplatz vorübergehend außer Kraft gesetzt wurden. Hier können wir tun, was wir wollen.« Er deutete aus dem Fenster auf Trooper Smith. »Sehen Sie den Mann dort? Er ist beim Special Air Service Regiment 22. Seit seinem achtzehnten Lebensjahr dient er bei den britischen Streitkräften und gehört jetzt der vermutlich professionellsten und besten Elitetruppe der Welt an – Ihre Speznas eingeschlossen. Ich kann Ihnen eine interessante Geschichte erzählen. Im Dezember 1974 nahm ein Vier-Mann-Trupp der IRA an der Balcombe Street in Marylebone – das ist ein

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