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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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worauf die Gigènes ein paar Schüsse auf die Fenster abgaben, die sie zum Schweigen brachten. Wir wissen noch nicht, ob die Männer in dem Wagen tot oder lebendig sind, aber sie schießen jedenfalls nicht mehr. Das zweite Fahrzeug steht einfach da. Die Insassen haben ihre Waffen griffbereit – wir können sie durch die Fenster erkennen –, ohne sie einzusetzen, wollen sich aber offenbar auch nicht ergeben.«
    Richter dachte einen Moment lang nach. »Überlas-626

    sen Sie das mir«, sagte er. »Sagen Sie Colin und Erulin, dass sie vorerst noch nichts unternehmen sollen.«
    Er drehte sich um und ging auf die Limousine zu.
    »Wohin wollen Sie?«, fragte Lacomte.
    »Mich mit dem obersten Boss beraten«, sagte Richter. Er ging an den beiden GIGN-Aufpassern vorbei und kniete sich neben den älteren der beiden Männer, die auf dem Asphalt lagen. »Sind Sie der ranghöchste Offizier?«, fragte ihn Richter auf Russisch. Nikolai Modin nickte. »Gut«, sagte Richter. »Ich helfe Ihnen auf.« Richter zog Modin auf die Beine und ging mit ihm zur Limousine. »Wir haben ein Problem«, erklärte er und deutete die Autobahn entlang. »Ihre beiden Begleitfahrzeuge stehen etwa eine halbe Meile weiter vorn. Voller Speznas -Soldaten, die bis an die Zähne bewaffnet und von unseren Männern umstellt sind, die ebenfalls schwer bewaffnet sind. Es gab bereits einen kurzen Schusswechsel, und ich nehme an, dass ein paar Ihrer Männer dringend ärztliche Behandlung brauchen. Also«, fuhr er fort, »wir können es auf die harte Tour machen oder auf die leichte. Wenn sie im Wagen bleiben, feuern wir ein paar panzerbrechende Geschosse auf die Fenster ab und schmeißen eine Handgranate rein. Das gibt eine Riesenschweinerei, und außerdem muss ich hinterher einen ganzen Haufen Formulare ausfüllen.«
    »Und die leichte Tour?«, fragte Modin, der zum ersten Mal etwas sagte, auf Englisch.
    »Wir können es uns leichter machen, wenn Sie ans Funkgerät gehen« – Richter deutete durch das Fenster 627

    der Limousine – »und ihnen sagen, dass sie die Waffen im Wagen lassen und aussteigen sollen, einer nach dem anderen.«
    »Und dann?«, fragte der Russe.
    »Danach reden wir ein bisschen«, erwiderte Richter.
    »Ich versichere Ihnen, dass Ihren Männern kein Haar gekrümmt wird, wenn sie sich ergeben.«
    »Habe ich eine andere Wahl?«
    »Offen gesagt, nein.«
    »Können Sie meine Fessel lösen?«, fragte Modin.
    »Lieber nicht«, antwortete Richter. »Noch nicht jedenfalls. Ich bediene das Funkgerät für Sie. Mein Russisch«, fügte er hinzu, »ist zwar nicht fließend, aber ich bekomme es garantiert mit, wenn Sie was Falsches sagen.«

    22
    Mittwoch
    Autoroute A26, bei Couvron-et-Aumencourt, Frankreich
    Um siebzehn Uhr war die Lage bereinigt. Zwei der Speznas- Kämpfer waren tot aufgefunden worden, als Dekkers Männer die hinteren Türen des Mercedes ge-
    öffnet hatten; die beiden anderen Insassen waren schwer verletzt und inzwischen auf dem Weg ins Krankenhaus. Die beiden Lastwagen, die die Fahrbahn blockiert hatten, waren weg, desgleichen die Zugmaschine des russischen Sattelschleppers. Lacomte hatte eine neue Zugmaschine angefordert und den Aufleger zu einem Parkplatz bringen lassen, der ein paar Kilometer weiter vorn lag. Die Mercedes waren auf Abschleppwagen verladen und zum gleichen Parkplatz transportiert worden, wo man sie abgestellt hatte, bis neue Reifen geliefert wurden. Die Autobahn war zwischen den Anschlussstellen Chambry und Courbes in beiden Fahrtrichtungen gesperrt, und es würde vermutlich eine Weile dauern, bis sie wieder für den Verkehr freigegeben wurde. Im Moment wartete man auf den französischen Innenminister, der demnächst per Helikopter eintreffen würde, um die Fracht des russischen Lastwagens zu inspizieren.
    Die überlebenden Russen hockten bis auf zwei 629

    Ausnahmen mit Plastikschnur gefesselt in Erulins Renault-Bus. Die erste Ausnahme war der hohe Offizier, der den Speznas -Männem befohlen hatte, sich kampflos zu ergeben. Er saß halbwegs bequem an einem der steinernen Picknicktische am Rand der Autobahn und aß eines der Sandwiches, die von Colin Deckers Mittagessen übrig waren. Trooper Smith stand etwa drei Meter von ihm entfernt und bewachte ihn mit seiner Heckler.
    Richter saß hinten im Transit und wandte sich an den zweiten Mann – den jüngeren Russen, der auf dem Rücksitz des schwarzen Mercedes gesessen hatte.
    »Ich heiße Beatty«, sagte er, »und vertrete die britische Regierung.« Eine etwas

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