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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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zweimal hintereinander kurz und trocken knallte, dann ein drittes Mal, als zwei der Gigènes auf den offenen Fenster-spalt des Mercedes feuerten. Im nächsten Moment er-tönte ein schmerzerfüllter Schrei, und die Kalaschnikow verschwand.

    Richter riss den Kopfhörer herunter und blickte nach hinten. Fünfzig Meter weiter setzte der schwarze Mercedes zu einem Wendemanöver an. Richter trat die Hintertür auf und zog den Smith, aber auf diese Entfernung war er nutzlos. »Aufhalten«, brüllte er einem von Erulins GIGN-Scharfschützen zu, der hinter dem Renault kauerte. »Schieß auf die verdammten Reifen!«
    Der GIGN-Mann blickte sich verständnislos um. Rich-623

    ter fluchte. Was zum Teufel hieß »Reifen« auf Franzö-
    sisch?
    Lacomte sprang aus dem Van. »Les Pneus!«, rief er.
    »Tirez sur les pneus!« Der Scharfschütze nickte, legte an und feuerte. Das Echo des Schusses war kaum verhallt, als er ein zweites Mal abdrückte. Der Wagen brach nach rechts aus und schlingerte auf den Seitenstreifen zu, und Richter sah, dass beide Reifen auf der linken Seite zerfetzt waren. Erulin hatte Recht, was die Schießkünste seiner Männer anging. »Erkundigen Sie sich bei Colin«, rief Richter Lacomte zu, bevor er losrannte.
    Richter ging nicht davon aus, dass die Insassen der Limousine zu Fuß die Flucht ergreifen würden, aber er wollte kein Risiko eingehen. Etwa zehn Meter hinter dem Wagen blieb er stehen. Er konnte die Gesichter der beiden Männer deutlich erkennen, die auf dem Rücksitz saßen, zu ihm und auf den Smith & Wesson schauten, den er auf sie gerichtet hatte. Dann hörte er rasche Schritte und blickte nach links. Zwei Scharfschützen der GIGN kamen auf ihn zugerannt. Richter winkte den einen nach links, den anderen nach rechts. Sie gingen neben ihm in Stellung, kauerten sich hin und richteten ih-re Gewehre auf die Türen des Mercedes.
    »Es ist aus«, rief Richter auf Russisch. »Öffnen Sie die Türen und steigen Sie aus. Der Mann hinten links zuerst.«

    »Das war’s«, sagte Modin.
    »Was denn? Wir geben einfach auf?«
    »Wiktor«, blaffte er. »Sehen Sie sich um und gebrau-624

    chen Sie Ihren Verstand. Wir sind hoffnungslos unterlegen. Wenn wir uns wehren, sind wir tot.« Er nickte Bykow zu. »Steigen Sie aus«, sagte er. »Und noch was, Wiktor«, fügte er hinzu. »Machen Sie keine Dummheiten.«
    Modin beugte sich zum Fahrer vor. »Stellen Sie den Motor ab«, sagte er.

    Richter sah die Bewegung und wandte sich an den Scharfschützen zu seiner Rechten, doch der kam ihm zuvor. Zwei Schüsse krachten, und die beiden Reifen auf der rechten Seite zerplatzten. Der Mercedes saß fest.
    »Der Nächste trifft den Tank«, schrie Richter. »Raus jetzt.«
    Die linke Hintertür wurde geöffnet, und der Insasse stieg langsam und mit hoch erhobenen Händen aus.
    »Gehen Sie auf mich zu«, befahl Richter. Als er etwa fünf Meter vor ihm war, rief Richter: »Stopp. Hinlegen, mit dem Gesicht nach unten. Arme und Beine auseinander.« Der Russe zögerte. Richter hob den Smith & Wesson und legte auf Wiktor Bykow an. »Sie werden sich hinlegen«, sagte Richter, »tot oder lebendig. Sie haben die Wahl.« Bykow legte sich hin.
    Anschließend nahm sich Richter den zweiten Insassen und danach den Fahrer und den Beifahrer vor.
    Während Richter die Gefangenen mit dem Smith & Wesson in Schach hielt, fesselte ihnen einer der Scharfschützen der GIGN die Hände auf dem Rücken.
    Nicht mit Handschellen oder Ketten, nur mit einer simplen Plastikschnur. Praktisch unzerreißbar, und ohne dass man einen Schlüssel brauchte.
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    Richter schob den Smith ins Schulterholster, ließ die vier Russen auf der Straße liegen und ging zum Renault zurück. Lacomte kam ihm auf halbem Weg entgegen. »Ist mit der Limousine alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Ja«, sagte Richter. »Irgendwelche Schwierigkeiten mit dem Lastwagen?«
    »Nein. Die Insassen haben eine ordentliche Portion CS-Gas abbekommen und ließen sich mühelos überwältigen. Beide haben durch herumfliegende Glas-splitter Schnittwunden an Kopf und Hals erlitten, aber nichts Ernstes. Aber mit den beiden anderen Mercedes haben wir Schwierigkeiten.«
    »Was ist passiert?«
    »Sie hielten an, als der Lastwagen die Straße blockierte, aber Erulin dachte, sie könnten womöglich eingreifen. Deshalb ließ er seine Männer die Reifen zerschießen.« Die Scharfschützen der GIGN be-herrschten das anscheinend aus dem Effeff.
    »Und?«
    »Die Insassen des einen Fahrzeugs eröffneten das Feuer,

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