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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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die er zünden wollte, und den Befehlscode eingab. Da es sich um ein abgesichertes System handelte, verlangte der Haupt-rechner umgehend den zweiten Befehlscode, der notwendig war, um die Waffe auszulösen.
    Truschenko blickte auf den Bildschirm und hielt ein 733

    paar Sekunden lang inne. Er dachte an Gibraltar – ein Ort, an dem er noch nie gewesen war – und an die tausende von Menschen, die dort arglos schliefen.
    Menschen, die er nie kennen gelernt hatte und jetzt auch nie mehr kennen lernen würde. Dann dachte er an Operation Podstawa und an den Triumph, der ihm vergönnt war, wenn der Plan in die Tat umgesetzt wurde.
    »Wo gehobelt wird«, murmelte er vor sich hin, »da fallen Späne.« Truschenko wandte sich wieder seinem Notizbuch zu und gab den zweiten Befehlscode ein.
    Dann loggte er sich aus dem Großrechner aus und stellte den Laptop ab. Das System war eingehend erprobt worden, und Truschenko wusste, dass die Waffe in knapp neunzig Sekunden explodieren würde.
    Anton Kirow
    Der SAS-Mann zog die letzte Schraube ab, worauf Richter kurz am Zünder drehte, um sich davon zu überzeugen, dass er nicht verklemmt war, »Niemand sagt was, keiner rührt sich.« Als Richter den Zünder Millimeter um Millimeter aus dem Gehäuse der Bombe zog, deutete Ross mit einem Mal schweigend auf die Rückseite. Soeben war ein orangefarbenes Licht angegangen. Richter warf einen Blick auf den Hinweis in kyrillischer Schrift, der darunter angebracht war.
    »O Scheiße«, sagte er, »Die Zündsequenz wurde ausgelöst. Irgendjemand hat das Ding aktiviert.«
    734

    Der Zünder kam ihm länger und schwerer vor als bei der für London bestimmten Waffe, aber Richter wusste, dass er sich das nur einbildete. Er arbeitete schneller und hatte den Block halb herausgezogen, als das rote Licht aufblinkte.
    »Was ist das?«, fragte Ross mit heiserer, gepresster Stimme.
    »Der Zündvorgang«, sagte Richter. Im nächsten Moment blinkte das grüne Licht auf, kaum dass er den Zünder aus der Fassung gezogen hatte. Mit me-tallischem Klicken sprangen die vier Kontaktbolzen heraus – mit solcher Wucht, dass Richter den Zünder fallen ließ. Er landete neben der Bombenkiste, wo er keinen Schaden anrichten konnte.
    »Wenn jetzt jemand eine frische Hose braucht«, sagte Richter und ließ sich neben der Bombe zu Boden sinken, »kann er sich meinetwegen eine holen.«
    Gibraltar, Hafengelände
    Auf der Mole war der Teufel los. Das Krachen der Schüsse und Schockgranaten war durch das ganze Hafenbecken gehallt, und mittlerweile waren die Militärpolizei, zwei Feuerwehrwagen und eine Ambulanz angerückt. Außerdem drängten sich dort fast alle Besatzungsmitglieder der anderen Schiffe, die an der North Mole vertäut waren. Drei von Ross’ Männern hatten sich mit ihren Waffen im Anschlag nebeneinander aufgebaut und hielten die Menge in Schach. Ein 735

    Inspektor der Militärpolizei stand vor einem der Trooper, herrschte ihn lautstark an und wollte Dienstaus-weise und Waffenscheine sehen, aber niemand hörte auf ihn.
    Ross und Richter gingen die Gangway hinunter.
    Colin Decker, der unten auf einem Poller saß, erwartete sie.
    »Lagebericht?«, sagte Ross.
    »Wir haben Carter verloren«, erwiderte Dekker und stand auf. »Er hat einen Kopfschuss abbekommen, als wir das Schiff geentert haben. Der Russe vorn am Bug hat auch Flemming erwischt, aber seine Weste hat ihm das Leben gerettet – er ist leicht verletzt. Außerdem haben wir noch vier weitere Verwundete, aber nichts Ernstes.« Colin Dekker wandte sich an Richter. »Alles erledigt?«
    »Ja«, sagte Richter. »Die Sache ist erledigt.«

    25
    Donnerstag
    Gibraltar, Hafengelände
    Richter saß auf einem Stapel Kisten an der North Mole und rief mit seinem Handy in London an. Simpson hatte auf seinem Feldbett im Büro geschlafen, war aber innerhalb von zwei Minuten am Apparat. Richter war hundemüde und kam sich vor wie gerädert. »Die Waffe in Gibraltar ist entschärft«, meldete er.
    »Irgendwelche Opfer unsererseits?«, fragte Simpson.
    »Ja. Ein Toter und ein halbes Dutzend Leichtver-wundete. Die Gegenseite«, fügte er hinzu, »ist nicht so gut davongekommen.«
    »So Leid es mir tut«, sagte Simpson nach kurzem Schweigen, »aber Sie müssen so schnell wie möglich hierher kommen. Wir haben ein weiteres Problem.«
    »Worum geht es?«, fragte Richter.
    »Nicht über eine öffentliche Verbindung«, sagte Simpson. »Ihr RAF-Pilot erwartet Sie am Flugplatz –
    wir haben ihn vor einer halben Stunde aus dem

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