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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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sagte Baker. »Aber es könnte auch andere Gründe geben. Vielleicht handelt es sich um wichtige Telefonleitungen. Leitungen die sie nicht überirdisch verlegen wollen, damit nicht die ganze Verbindung zusammenbricht, falls ein besoffener Bauer mit seinem Traktor einen Mast umfährt.«
    Richter dachte eine Zeit lang darüber nach. »Die Straße führt nirgendwohin«, sagte er langsam, »von der anderen Siedlung einmal abgesehen. Wenn wir al-so annehmen, dass diese Leitungen aus irgendeinem Grund wichtig sind, müssen sie Krutaja mit irgendeinem anderen Ort verbinden. Sie können nicht nur einfach durch die Ortschaft führen.«
    »Genau«, sagte Baker. »Folglich?«, hakte er nach.
    »Wenn wir also davon ausgehen, dass Modin die Sache ehrlich meinte, dann muss in Krutaja irgendetwas Wichtiges sein, und wir müssen herausfinden, worum es sich handelt.« Richter warf einen Blick zu Simpson. »Aber ich werde nicht als russischer Kartof-felbauer verkleidet durch den verdammten Ural ziehen, falls Sie das im Sinn haben sollten«, sagte er.
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    »Das wird nicht nötig sein«, erwiderte Simpson und nickte Baker zu.
    »Worum also könnte es sich handeln?«, fragte Baker. »Was könnte für die Russen so wichtig sein, dass sie gepanzerte Telefonleitungen verlegen, um eine abgelegene Ortschaft mit der Außenwelt zu verbinden?
    Okay«, sagte er, als Richter den Mund aufmachte, um etwas zu entgegnen. »Das ist nur eine Vermutung. Ich weiß nicht, ob sie gepanzert sind, aber ich halte es für wahrscheinlich.«
    Richter schüttelte den Kopf. »Hören Sie mal zu«, sagte er. »Gehen Sie doch einfach davon aus, dass ich ein bisschen begriffsstutzig bin, und erklären Sie mir, worauf Sie hinauswollen. Ich war die ganze Nacht auf und möchte heute irgendwann mal ins Bett.«
    Baker wirkte enttäuscht. »Ein Computer«, sagte er.
    »Ein großer Computer.«
    »Fügen Sie doch eins zum anderen, Richter«, warf Simpson ein. »Modin, der darauf beharrt, dass Sie dem Hinweis nachgehen, den er Ihnen gegeben hat.
    Das russische Vorhaben. Die unterirdischen Leitungen. Eine Ortschaft namens Krutaja, die mitten in der Tundra liegt, weitab von jedem strategischen Ziel.
    Dazu die Reise von Newmans Stellvertreter nach Sosnogorsk. Wenn Sie all das zusammenzählen, was kommt dabei heraus?«
    »Kopfschmerzen«, erwiderte Richter.
    »Die Lösung lautet«, sagte Baker, »dass in einem der Gebäude in Krutaja höchstwahrscheinlich ein Computer steht, von dem aus der Satellit und damit 745

    auch die Waffen gesteuert werden, die die Russen in Stellung gebracht haben.«
    Walnusszimmer, Kreml, Krasnaja Ploschtschad,
    Moskau
    Der russische Präsident legte den Telefonhörer auf und verzog das Gesicht. »Die Amerikaner kennen in Rechtsfragen den Begriff ›Schutzbehauptung‹. Meiner Meinung nach nähern wir uns allmählich dem Punkt, da uns keiner mehr glaubt, dass wir nichts von Operation Podstawa wissen. Das war Karasin«, fügte er hinzu.
    »Der amerikanische Präsident hat ihm soeben mitgeteilt, dass die Briten in Frankreich eine Kernwaffe abgefangen haben. Offensichtlich handelt es sich um die für London bestimmte Bombe, die von General Modin begleitet wurde. Vor allem aber haben britische Spezial-einheiten letzte Nacht die im Hafen von Gibraltar liegende Anton Kirow geentert und die Waffe entschärft, die sie an Bord hatte.« Er blickte in die Runde. »Das wäre an sich schon schlimm genug«, sagte er. »Aber die Briten berichteten darüber hinaus, dass ein Versuch unternommen wurde, sie zu zünden.«
    »Von wem?«, fragte Juri Baratow.
    »Das weiß man nicht«, erwiderte der Präsident.
    »Aber die Waffe war mit einer Satellitenschüssel verbunden, die sich an Bord des Schiffes befand.«
    »Truschenko«, sagte Ryschkow.
    Der Präsident nickte. »Genau«, erwiderte er. »Gene-746

    ral Sokolow hatte uns mitgeteilt, dass die Waffe in Gibraltar zu Demonstrationszwecken dienen sollte.
    Sie sollte erst gezündet werden, wenn die für London bestimmte Bombe vor Ort gebracht war, vierundzwanzig Stunden, nachdem das Podstawa -Ultimatum gestellt worden war.« Er hielt kurz inne. »Irgendjemand muss also Truschenko darüber informiert haben, dass die Sache schief gegangen ist. Diese Person müssen wir ausfindig machen.« Er wandte sich an Baratow. »Nichts Neues aus St. Petersburg?«
    Der Leiter des SWR schüttelte den Kopf. »Nein«, antwortete er. »Das Haus, in dem Truschenko angeblich absteigen wollte, gibt es nicht. Wir haben die Fahndung ausgeweitet,

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