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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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Wenn die Anton Kirow 726

    angegriffen wurde, musste irgendwer, irgendwo über Operation Podstawa genau Bescheid wissen.
    Truschenko unterbrach die Verbindung und wälzte sich aus dem Bett – nur die geballten Fäuste verrieten, wie aufgewühlt und wütend er war. Vier Jahre Planung, Vorbereitung, strengste Geheimhaltung, und jetzt hatte irgendjemand – irgendein westlicher Geheimdienst – buchstäblich in letzter Minute entdeckt, was im Gange war. Es musste eine undichte Stelle geben, davon war Truschenko überzeugt. Außer ihm und den Speznas -Truppen wussten nur vier Menschen etwas von der Fracht, die die Anton Kirow geladen hatte – Gennadi Arkenko und die drei ranghöchsten Offiziere, die an Operation Podstawa beteiligt waren.
    Gennadi hatte bestimmt nichts ausgeplaudert, dessen war sich Truschenko sicher. Folglich musste es einer der drei Soldaten gewesen sein – entweder die SWR-Generäle Nikolai Modin und Grigori Sokolow oder Generalleutnant Wiktor Bykow vom GRU. Wenn diese Sache vorbei war, schwor sich Truschenko, würde er dafür sorgen, dass alle drei auf dem Tisch in der Lubjanka landeten. Dann lächelte Truschenko, denn trotz des unvorhergesehenen Zwischenfalls war noch nichts verloren. Die Waffen in Amerika waren in Stellung gebracht, desgleichen die überall in Europa gelagerten Neutronenbomben, mit Ausnahme der für London bestimmten Waffe, aber auf die kam es nicht unbedingt an. Das Vorhaben, so beschloss Truschenko, musste nur etwas früher in die Tat umgesetzt werden als ursprünglich vorgesehen. Das war alles.
    727

    Anton Kirow
    Es war eine warme Nacht, und in dem engen Durchgang wurde es immer heißer, je länger der Schneidbrenner lief. Der Zugang zum Frachtraum bestand wie alle wasserdichten Schotten aus massivem Stahl, etwa einen halben Zentimeter dick, und entsprechend langsam fraß sich die Flamme hindurch. Fast vierzehn Minuten dauerte es, bis das Metall rund um das Schloss aufgeschnitten war. Ein SAS-Mann, der schwere Handschuhe trug, da die aufgeschweißten Ränder noch immer rot glühten, versuchte das Schloss nach innen zu drücken, aber es rührte sich nicht von der Stelle.
    »Versuchen Sie’s mit einem Fußtritt«, schlug Richter vor. Der Trooper trat mit aller Kraft zu und traf die Einstellscheibe mit dem Absatz. Dieses Mal bewegte sich das Schloss. Ein zweiter Tritt, dann fiel es nach innen und riss den Riegel aus der Halterung. Sie öffneten die Tür und gingen hinein. Richter blickte sich in dem weitläufigen, gut drei Decks hohen Raum um.
    Viel Fracht war hier nicht verstaut, aber dennoch konnte er die Waffe inmitten der anderen Kisten nicht auf Anhieb entdecken. Er fand einen Schalter und tauchte den Frachtraum in gleißendes Licht.
    Ross war Richter gefolgt. »Wonach sollen wir Ausschau halten?«, fragte er.
    »Nach einer Stahlkiste«, sagte Richter. »Sie ist etwa drei Meter lang, einen Meter zwanzig hoch und einen Meter fünfzig breit. Aber vermutlich befindet sie sich in einer Art Holzkiste, die etwas größer sein dürfte.«
    728

    Vier Minuten später meldete sich einer der Trooper.
    Sie bahnten sich einen Weg zwischen den anderen Frachtgütern hindurch und gingen zu der Ecke, aus der er gerufen hatte.
    »Das ist sie vermutlich«, sagte Richter. Wie voraus-zusehen, war die Holzkiste verschlossen, aber mit Hilfe des Bolzenschneiders war das Vorhängeschloss im Nu geknackt. Der SAS-Mann schlug den Deckel hoch und klappte die Seitenwand auf, worauf sie alle hi-neinspähten. Die Stahlkiste sah genauso aus wie die, in der sich die für London bestimmte Waffe befunden hatte. Der Trooper durchtrennte mit dem Bolzenschneider die Haspe des Vorhängeschlosses, worauf Richter vorsichtig den Deckel hochklappte. Ein anderer SAS-Mann brachte die Navigationstasche, während Richter noch einmal Professor Dewars Anweisungen durchlas.
    »Ich nehme an, es hat keinen Sinn, irgendwo in Deckung zu gehen«, sagte Ross.
    »Nein«, erwiderte Richter. »Es sei denn, Sie sind ein verdammt schneller Schwimmer und schaffen es in rund zehn Minuten bis zur anderen Seite der Punta de Europa. Aber selbst dann kann ich Ihnen nicht versprechen, dass Sie nicht gebraten werden. Dieses Ding hier« – er deutete in die Kiste – »kann den Felsen von Gibraltar zu Sand zermahlen.«
    »Ah«, sagte Ross.
    Richter zog Dewars Notizen zurate und griff zur Drahtzange. Er streifte die Handschuhe ab, stellte fest, wo die sieben farbigen Drähte verliefen, die mit der 729

    Schutzsprengladung verbunden waren, und

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