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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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Führung von Dekker zur Rückseite vorarbeiten und von dort aus eindringen sollte. Die zweite Gruppe kam nur langsam voran, da sie keinerlei Pläne von dem Anwesen hatten und das umliegende Terrain nicht kannten. Zweimal musste der Trupp umkehren und sich einen anderen Weg suchen, weil er auf undurchdringliches Gestrüpp gesto-
    ßen war. Bis Dekker schließlich meldete, dass sie in Position waren.
    »Bestätigt«, murmelte Ross. »Auf mein Zeichen hin knacken wir die Tür, dringen ein und erledigen die Sache. Wie abgesprochen übernehmen wir die oberen Zimmer. Colin, ihr rückt durch die Hintertür vor, sobald ihr die Granate hört, und durchsucht das Erdgeschoss. Da drin könnte Sprengstoff sein, also alle Mann aufgepasst, wir wollen nicht noch mehr Verluste erleiden. Wilson – achten Sie darauf, dass Sie die Granate auf die Wand neben der Tür richten, nicht auf die Tür selbst, sonst schlägt sie möglicherweise glatt durch. Irgendwelche Fragen? Jemand noch nicht bereit?«
    Ein paar Sekunden lang herrschte Schweigen, dann war das alte Haus mit einem Mal in gleißendes Licht gehüllt, als die Außenstrahler angingen, die Abbas als Vorsichtsmaßnahme hatte anbringen lassen, sobald sie hier eingezogen waren.
    »Herrgott noch mal«, murmelte jemand. »Jetzt kann ich im Dunkeln keinen Arsch mehr von den Ohren unterscheiden.«
    »Na gut«, meldete sich Ross. »Das ist ein eindeuti-842

    ges Zeichen, glaube ich. Die wissen, dass wir hier sind, also sollten wir sie nicht länger warten lassen.
    Drei, zwo, eins. M79, los.«
    Le Moulin au Pouchon, St. Médard, bei Manciet,
    Midi-Pyrénées, Frankreich
    Saadi Fouad wusste genau, was er tun musste, denn er hatte es vorher ein ums andere Mal geübt. Unmittelbar nachdem sie hier eingezogen waren, hatten sie an sämtlichen Fenstern und Türen im Erdgeschoss Plastiksprengstoff angebracht, der durch simple Stolperdrähte ausgelöst wurde, die Ladungen mit Stahlku-geln, Nägeln und Schrauben gespickt, damit sie wie primitive Schrapnells wirkten. Im Falle eines Angriffs, davon waren sie überzeugt, würde die erste Welle davon niedergemäht werden, sodass sie genügend Zeit hätten, sich zu sammeln und die übrigen Gegner mit aller Feuerkraft in einen Schusswechsel zu verwickeln.
    Sobald die Strahler angingen, rannte Fouad die Treppe hinauf, ging vor der abgeschlossenen Tür zu dem kleinen Hinterzimmer in die Hocke und richtete den Lauf seiner Kalaschnikow in den dunklen Flur hinab.
    Abbas hatte Fouad und den beiden anderen alles genau erklärt. Er rechnete nicht mit einem Angriff, weil sowohl Operation Podstawa als auch El Sikkiyn unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen vorbereitet worden waren. Außerdem ging er davon aus, dass die 843

    französischen Behörden allenfalls einen Trupp Gendarmes schicken würden, wenn sie sich Zutritt zu dem Haus verschaffen wollten, einfache Polizisten, die vielleicht den Verkehr regeln und die üblichen Klein-kriminellen dingfest machen konnten, aber seinen Männern mit ihrer Ausbildung, ihrer Bewaffnung und Entschlossenheit hoffnungslos unterlegen waren.
    Als die vom M79 abgefeuerte Sprenggranate dicht neben dem Türrahmen auf das steinerne Mauerwerk schlug und mit einem Donnerschlag die Tür der alten Mühle buchstäblich in Fetzen riss, als Staub und Mör-telbrocken auf ihn niederregneten und das Haus bis in seine Grundfesten erbebte, wurde Fouad mit einem Mal klar, dass Abbas sich diesmal verschätzt hatte, schwer sogar. Kurz darauf hörte er einen trockenen Knall, als der Plastiksprengstoff rund um den Türrahmen hochging, ausgelöst durch ein zertrümmertes Brett, das sich im Stolperdraht verfangen hatte. Er warf sich flach zu Boden, als die Stahlsplitter durch die Luft pfiffen, »Jetzt die Arwens«, rief Dekker, und im nächsten Moment hallten fast gleichzeitig zwei dumpfe Schläge durch die Nacht, und die Hintertür der alten Mühle wurde aus den Angeln gerissen. Sobald sie nach außen kippte und am Boden aufschlug, drangen die ersten Männer in das Haus ein, die Waffen im Anschlag, bereit, jeden arabischen Terroristen auszuschalten, der ihnen in den Weg trat.
    Doch die eigentliche Gefahr drohte von hinten.
    Knapp eine Sekunde, nachdem die ersten fünf Männer in die Küche gestürmt waren, explodierte die 844

    selbst gebastelte Sprengfalle, die Abbas und seine Begleiter angebracht hatten. Kleine, aber tödliche Stahl-geschosse flogen durch die Luft, prallten an Wänden und Decke ab, bohrten sich in Fleisch und Haut und fällten alle

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