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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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wir Zugang zu ihm haben. Auch wenn sie wahrscheinlich jeden Moment versuchen werden, 891

    sich wieder in das System einzuloggen. Baker hat sogar festgestellt, dass ein Benutzer namens Dernowi wieder online gehen wollte, während er gerade damit beschäftigt war, die Waffen unbrauchbar zu machen.
    Und da Dernowi zu dem Zeitpunkt schon tot war«, fügte Richter hinzu, »ist das entweder der endgültige Beweis für ein Leben nach dem Tod, oder es handelte sich um jemand anders – vermutlich einen weiteren verdammten Araber –, der den Backdoor-Code kennt.
    Das Codewort ›manalagna‹ konnte er jedenfalls nicht benutzen, weil Baker bereits unter dem Namen Dernowi eingeloggt war.«
    »Ich frage mich, wer das gewesen sein könnte«, sagte Simpson nachdenklich.
    »Das spielt jetzt keine Rolle mehr«, erwiderte Richter. »Die Waffen sind nur noch ein Haufen Alteisen, und das Vorhaben der Araber ist gescheitert. Schön, ich will nicht so tun, als ob ich die technischen Einzelheiten verstehen würde, aber ich habe Baker darum gebeten, ein so genanntes Zusatzprogramm zu schreiben und es in das russische System einzubauen. Das heißt, dass der Computer ab Ende nächster Woche wieder alle vorherigen Benutzernamen und Passwörter annimmt, aber sie werden jetzt zu Bakers Programm umgeleitet. Dort erfahren sie dann, dass sämtliche Waffen bis auf eine unbrauchbar gemacht wurden und Zündung und Satellit jetzt vom Westen aus gesteuert werden. Aber der eigentliche Hammer ist der letzte Abschnitt, der ihnen mitteilt, dass die für London bestimmte Waffe voll funktionsfähig und 892

    zündbereit in der Botschaft Ihrer Majestät am Sofijskaja Nabereschnaja Nummer 14 in Moskau lagert. Und die liegt, wie wir alle wissen, am Ufer der Moskwa, unmittelbar gegenüber vom Kreml. Durch die Verzö-
    gerung, die Baker eingebaut hat, haben wir reichlich Zeit, die Waffe in die Botschaft zu bringen.«
    Simpson lächelte – ein seltener und nicht besonders reizvoller Anblick. »Ein richtiges Kuckucksei«, sagte er. »Mitten im Herzen von Moskau. Und wir können das Küken jederzeit schlüpfen lassen, Schön zu wissen, dass auch wir uns die Vorzüge des Diplomatengepäcks zunutze machen können.«
    »Wird sie scharfgemacht?«, fragte Richter.
    »Natürlich nicht«, erwiderte Simpson. »Wir können doch nicht riskieren, dass irgendein einfältiger Bot-schaftsbediensteter daran herumfummelt. Dewar hat mir jedoch versichert, dass sie in rund zehn Minuten scharf gemacht werden kann. Folglich stellt sie trotzdem eine Bedrohung dar.« Er hielt kurz inne. »So, das wär’s. Der Premierminister und der ›C‹ warten auf meinen Bericht. Ich sollte mich also lieber auf die Socken machen. Zwei unserer Atom-Unterseeboote, beide voller Raketen, liegen mehr oder weniger an der Mündung der Moskwa auf Lauer, und ich glaube, die Navy möchte sie schleunigst zurückholen oder zumindest in tiefere Gewässer beordern. Ich nehme an«, fügte er mit einem Blick auf Richters rot verquollene Augen hinzu, »Sie wollen nicht mitkommen?«
    Richter schüttelte den Kopf. »Nein, danke. Was ist mit Abilene? Wie ist der neueste Stand der Dinge?«
    893

    »Der PM hat dem amerikanischen Präsidenten ge-hörig Druck gemacht, worauf beide übereingekommen sind, dass man keinerlei militärische Gegenmaß-
    nahmen ergreifen wird. Es sieht vielmehr so aus, dass man die Sache von offizieller Seite aus als tragischen Unglücksfall hinstellen wird – eine amerikanische Kernwaffe, die versehentlich explodierte.«
    Richter schnaubte ungläubig. »Werden die Amerikaner das einfach schlucken? Bei rund einer viertel Million Todesopfer?«
    »Das werden die fixen Jungs hinter den Kulissen schon deichseln, und meiner Meinung nach dürfte das auch gar nicht so schwer sein. Sie dürfen nicht vergessen, dass keine feindliche Rakete gestartet wurde.
    Folglich können sie darauf verweisen, dass es sich nicht um einen Angriff von Seiten eines anderen Landes handelt. Außerdem war es eine kleine Bombe, jedenfalls nach russischen Maßstäben, und das können sie auch beweisen. Und in diesem Zusammenhang kommt es auch ganz gelegen, dass sich südwestlich von Abilene ein Stützpunkt der US Air Force befindet
    – Dyess, knapp vier Meilen vom Epizentrum entfernt.
    Vermutlich wird man erklären, dass sich die Explosion dort ereignet hat, und die Sache auf einen Wartungs- oder Konstruktionsfehler zurückführen.«
    »Sehr gelegen sogar. Sind in Dyess Kernwaffen gelagert?«
    »Keine Ahnung. Das ist nicht

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