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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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meine Sache.«
    »Und die Russen?«
    »Oh, die werden bezahlen, daran gibt es überhaupt 894

    keinen Zweifel. Die Amerikaner werden Schadenersatz fordern, für jedes einzelne Opfer und jedes Haus, das dem Erdboden gleichgemacht wurde, und man wird ihnen jeden Wunsch erfüllen. Die Russen werden über Jahre hinaus in ihrer Schuld stehen.«
    »Und wie sieht’s mit den kleinen Vorfällen diesseits des großen Teiches aus? Den russischen Seeleuten, die vom SAS in Gibraltar erledigt wurden, der Atombombe auf einem russischen Lastwagen, der auf einer französischen Autobahn angehalten wurde, den toten Arabern unten in Südfrankreich? Muss ich das morgen alles in der Zeitung lesen?«
    Simpson schüttelte den Kopf. »Wenn es nach mir geht«, sagte er, »wird in der Presse nichts darüber erscheinen. Wir haben viel mehr davon, wenn wir all das als Verhandlungsmasse bei künftigen Gesprächen mit den Russen verwenden können. Dass wir dadurch bei der CIA und den anderen amerikanischen Nachrichtendiensten einen Stein im Brett haben, muss ich wohl nicht eigens erwähnen. Immerhin, das dürfen Sie nicht vergessen, waren wir es – beziehungsweise Sie –, die Amerika gerettet haben.«
    »Ja, richtig. Aber irgendwas müssen Sie der Presse erklären. So was kann man nicht einfach unter den Teppich kehren – weder hier noch in den Staaten.«
    Simpson winkte lässig ab. »Abilene wird ein paar Wochen, vielleicht auch ein paar Monate lang das Hauptthema in den Nachrichten sein, so wie New York nach dem elften September. Von irgendwelchen Vor-kommnissen in Europa, die damit in keinerlei Zu-895

    sammenhang stehen, wird niemand Notiz nehmen.
    Falls trotzdem jemand nachhaken sollte, erklären wir einfach, dass das russische Schiff Waffen für die IRA geladen hatte, dass der russische Lastwagen im Zuge eines Übungseinsatzes unserer Sicherheitskräfte angehalten wurde und dass es sich bei den Arabern um Terroristen handelte, die von einer Gruppe fanatischer Abweichler aus den eigenen Reihen getötet wurden.
    So in etwa. Nähere Auskünfte könnte man aufgrund sicherheitsrelevanter Bedenken und in Anbetracht der laufenden Ermittlungen leider nicht geben.«
    »Der übliche Mist also?«
    »Ja, der übliche Mist. Aber das, sowie ein kurzer Verweis auf die gesetzliche Geheimhaltungspflicht und notfalls ein paar regierungsamtliche Bitten um Verschwiegenheit werden dafür sorgen, dass die ganze Sache stillschweigend übergangen wird.« Simpson schwieg einen Moment und musterte Richter. »Hören Sie mal«, sagte er dann. »Wollen Sie nicht ein paar Ta-ge abschalten, Urlaub nehmen? Irgendwo muss doch auch auf Sie irgendeine Mieze lauern?«
    »Dazu zweierlei«, sagte Richter. »Erstens möchte ich nicht, dass Sie irgendeine Frau unter vierzig als
    ›Mieze‹ bezeichnen, und zweitens muss ich noch etwas erledigen.«
    Richter erklärte ihm, was er vorhatte. Als Simpson Widerspruch erhob, erklärte ihm Richter den Grund.
    »Tut mir Leid«, sagte er. »Das wusste ich nicht.«
    Richter zuckte die Achseln. »Woher auch? Es stand in keiner Akte, und bislang hat es auch keine Rolle ge-896

    spielt. Aber Ihnen ist doch klar, warum ich das tun muss?«
    »Ja. Teilen Sie der Abteilung Taktik und Ausrüstung mit, was Sie brauchen, und verweisen Sie sie an mich, falls sie sich sperren sollten. Ansonsten möchte ich damit nichts zu tun haben.«
    Buraydah, Saudi-Arabien
    Als Sadoun Khamil endlich den Mut aufbrachte und die Führung von al-Qaida davon verständigte, dass ihr Vorhaben, das vier Jahre lang vorbereitet worden war und Millionen von Dollars verschlungen hatte, so gut wie nichts bewirkt hatte, war er auf das Schlimmste gefasst.
    Umso mehr überraschte es ihn, als Tariq Rahmani weitaus weniger heftig reagierte, als er erwartet hatte. Vermutlich hatte die Führung von al-Qaida ein-gesehen, dass man mit der Bombenexplosion in Abilene ein beachtliches Zeichen gesetzt hatte, das selbst die Zerstörung des World Trade Center in New York übertraf – jedenfalls, was die Anzahl der Toten anging.
    Er drückte Rahmani sein Bedauern darüber aus, dass Hassan Abbas versagt hatte, versicherte ihm aber, dass sich noch andere Ziele bieten, weitere Gelegenheiten ergeben würden, und dass sie letztendlich den Sieg erringen würden. Wenn er nicht so nervös gewesen wäre, hätte er sich vielleicht über die abschließen-897

    de Bemerkung gewundert, die der Mann am anderen Ende gemacht hatte.

    Als Khamil an diesem Abend kurz nach sieben zu einem nahe gelegenen

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