Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
Vom Netzwerk:
buchstabierte es. »Es bedeutet ›Prophet‹, genau wie in allen anderen Fällen. Bei der Sprache handelt es sich um Ilongo, von den Philippinen.«
    »Okay«, sagte Richter. »Machen Sie die Bomben unbrauchbar, aber beeilen Sie sich, falls dieser andere arabische Mistkerl Dernowis Werk zu Ende bringen will. Aber die für London bestimmte Bombe«, fügte er hinzu, »machen Sie nicht unbrauchbar – mit der haben wir noch was vor.«
    888

    Buraydah, Saudi-Arabien
    Eine Stunde war vergangen, und noch immer war weder eine Mail von Hassan Abbas noch eine Nachricht von weiteren Bombenexplosionen in Amerika eingegangen. Khamil hatte sogar versucht, Abbas über Festnetz und Handy anzurufen. Bei Ersterem hatte er nur die Mitteilung »Kein Anschluss unter dieser Nummer« erhalten, und das Handy war offenbar abgeschaltet.
    Vier Jahre Planung und Vorbereitung, das wurde Khamil allmählich klar, waren umsonst gewesen.
    Buchstäblich in letzter Minute war das Vorhaben kläglich gescheitert. Aber noch konnte er etwas tun, um das Unternehmen zu retten. Er war kein Computerfachmann, aber er kannte sich halbwegs aus, und au-
    ßerdem hatte ihm Abbas das Waffensteuerungsprogramm des russischen Großrechners gezeigt. Er konnte die kyrillische Schrift so weit lesen, dass er die diversen Optionen verstand, er besaß eine Kopie der Befehlscodes zum Zünden der Waffen, vor allem aber kannte er den Backdoor-Code. Falls Abbas getötet oder gefasst worden war, konnte er an seiner statt eingreifen. El Sikkiyn würde ein wenig später in die Tat umgesetzt werden, aber es würde vollendet werden.
    Khamil begab sich zu seinem Laptop und drückte auf die Leertaste, damit der Bildschirmschoner verschwand. Er holte ein kleines Notizbuch aus der Hosentasche, öffnete den Internet Explorer und gab den Namen der Porno-Website in Arizona ein. Sobald sie 889

    geladen war, klickte Khamil die Verbindung an, die den 404er-Fehler verursachte, und drückte dann mehrmals auf die Bildwiederholungstaste.
    Die Website verschwand, und auf dem Bildschirm war nur noch der blinkende Cursor zu sehen. Wieder zog Khamil sein Notizbuch zurate, gab dann sorgfältig »manalagna« ein und blickte auf den Monitor. Die erwartete Begrüßung in Englisch und Dari tauchte nicht auf. Verdutzt starrte er einen Moment lang auf eine Mitteilung in kyrillischer Schrift. Dann öffnete er eine Schreibtischschublade, holte ein kleines russisch-englisches Wörterbuch heraus und übersetzte mühsam den Text.
    Vier Minuten später lehnte er sich mit aschfahlem Gesicht zurück. Jetzt gab es keinen Zweifel mehr, nicht den geringsten. Das Spiel war aus. Die Mitteilung auf dem Monitor lautete: »Doppelter Zugriff. Dieser Benutzer ist bereits im System registriert. Überprüfen Sie bitte Benutzernamen und Passwort und versuchen Sie es noch einmal.«
    Hammersmith, London
    Müde stieg Richter mittags um halb zwölf die Treppe hinauf, ging in Simpsons Büro und ließ sich nieder. Er war mit der HS-146 von Toulouse aus zurückgeflogen und in Northolt von einem Wagen abgeholt worden.
    Simpson schaute ihn an und schloss die Akte, die er gelesen hatte.
    890

    »Ist die Sache erledigt?«, fragte er.
    »Ja, alles erledigt«, erwiderte Richter. »Baker ist mit Dernowis Backdoor-Code in die Waffensteuerung eingedrungen und hat sämtliche Bomben in Amerika und Europa entschärft. Mit Ausnahme der für London bestimmten Waffe.«
    »Sind sie damit für immer unschädlich gemacht?«, fragte Simpson.
    Richter nickte. »Ich glaube schon. Nach Aussage von Professor Dewar enthält der Zünder eine Schalt-vorrichtung zum Verschmoren der Zündkabel. Er nimmt an, dass diese Vorrichtung eingebaut wurde, damit das Unternehmen jederzeit abgebrochen werden kann. Wenn er Recht hat, lassen sich diese Waffen nur wieder scharf machen, wenn man einen neuen Zünder einbaut. Und das«, fügte er hinzu, »gilt auch für die Neutronenbombe, die er in Frankreich untersucht hat. Wir hatten bisher nicht die Gelegenheit, die in Amerika stationierten Waffen zu untersuchen, daher weiß ich nicht, ob die Abbruchschaltung dort auf die gleiche Art und Weise funktioniert.«
    »Das können die Amerikaner feststellen«, erwiderte Simpson. »Sie haben seit gestern Abend die Ausdrucke mit den Standorten der einzelnen Waffen. Und was ist mit der für London bestimmten Bombe?«
    »Das war der letzte Gefallen, um den ich Baker gebeten habe«, sagte Richter. »Wir haben alle anderen Benutzer des russischen Computers ausgesperrt, sodass nur noch

Weitere Kostenlose Bücher