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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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Anordnungen haben bereits jeden Kontakt mit Unbefugten verboten«, stellte Modin fest.
    »Von Anfang an haben Sie uns die Anweisung erteilt, 134

    dass sämtliche Unterredungen mit dem Politbüro über Sie erfolgen.«
    »Ganz recht«, erwiderte der Minister. »Aber jetzt, da Operation Podstawa kurz vor der Vollendung steht, wird jede Mitteilung an irgendjemanden als Verrat betrachtet. Es wird keine Gerichtsverhandlung geben, und der Betreffende wird mit dem Tod bestraft.« Truschenko hielt inne und lächelte kalt. »Möglicherweise wird der Tod nicht auf der Stelle eintreten. Vielleicht nutze ich die Gelegenheit, um meine Videosammlung zu erweitern.« Obwohl es in dem Büro warm war, lief es Modin eiskalt über den Rücken. »Und außerdem«, sagte Truschenko, »möchte ich, dass Sie die letzte Waffe nach London begleiten und die Stationierung überwachen.«
    »Darf ich fragen, warum?«, sagte Modin mit über-raschtem Unterton.
    »Ja. Sie sind der ranghöchste SWR-Offizier, der in die Planung von Operation Podstawa einbezogen ist, und Sie haben mein vollstes Vertrauen. Die für London bestimmte Waffe ist der Knackpunkt der europäischen Phase des Unternehmens, und ich möchte nicht, dass beim Transport oder bei der Stationierung irgendwelche Fehler unterlaufen. Sie sind aufgrund Ihres Ranges und Ihrer Fähigkeiten der Garant dafür, dass nichts schief geht.«
    »Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen, Herr Minister.«
    »Sehen Sie lieber zu, dass mein Vertrauen gerechtfertigt ist, Genosse General«, sagte Truschenko und öffnete seine Aktentasche.
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    Hammersmith, London
    »Warum sind wir eingeschaltet worden?«, fragte Richter. »Warum hat der SIS nicht einen seiner Männer mit der Ermittlung betraut?«
    »Ganz einfach. Der SIS wollte nicht, dass ein bekanntes ›Gesicht‹ dort herumschnüffelt, falls sich herausstellen sollte, dass es sich nicht um einen Verkehrsunfall handelte. Was es auch nicht war, wie wir dank Ihres Einsatzes jetzt wissen.« Simpson warf erneut einen Blick in die Akte und wandte sich dann wieder an Richter. »Drogen?«, fragte er.
    »Was?«
    »Ich meine den Mann im Auto. Hat man ihn mit Drogen betäubt?«
    »Das glaube ich nicht. Die Gefahr, dass man bei einer Obduktion Spuren finden könnte, wäre zu groß –
    das heißt, bei einer Obduktion von unserer Seite. Vermutlich haben sie einen Totschläger oder einen Knüppel benutzt. Bei den schweren Gesichts- und Schädelverletzungen wäre eine weitere Blessur kaum aufgefallen.«
    Richter blickte zwischen den stachligen Pflanzen auf dem Schreibtisch hindurch und sah, dass Simpson eine Porträtaufnahme von Newman betrachtete.
    »Warum sind Sie sich sicher, dass er tot ist?«
    Richter seufzte. Simpson schien heute Morgen besonders schwer von Begriff zu sein. Allerdings war das nichts Neues. Er wirkte häufig begriffsstutzig, wenn jeder andere längst kapiert hatte, worum es 136

    ging. Aber Richter wusste aus eigener bitterer Erfahrung, dass dies nur ein Ausdruck seiner Verschlagen-heit war. Simpson stellte oftmals scheinbar dumme Fragen, wenn er nicht mit einem Vorschlag einverstanden war und überzeugt werden musste. Vor allem aber wollte er völlig sichergehen, dass der Agent, der ihm den Vorschlag unterbreitete, das Ganze gründlich durchdacht und alle Möglichkeiten in Erwägung gezogen hatte.
    »Er muss tot sein«, sagte Richter. »Man hat uns die sterblichen Überreste eines Mannes präsentiert, den fast jeder für Graham Newman hielt. Wenn sie ihn trotz der Immunität, die er als Diplomat genossen hat, öffentlich hätten vorführen wollen, hätten sie das bestimmt getan. Er wäre unter rätselhaften Umständen verschwunden, dann hätten wir tags darauf in der TASS eine vorsichtige Andeutung über seinen Verbleib entdeckt, worauf es die üblichen diplomatischen Vorstöße und Dementis gegeben hätte, die wir alle kennen und lieben. Anschließend wäre es zu einer Gerichtsverhandlung gekommen, bei der Newman
    ›freiwillig‹ alles gestanden hätte, was ihm die Russen unterstellten. Und wenn er übergelaufen wäre, hätte man es der Weltpresse lautstark mitgeteilt. Dann läge jetzt kein übel zugerichteter Leichnam im Keller unserer Botschaft in Moskau. Nein, man hat uns die Leiche, bei der es sich angeblich um Newmans sterbliche Überreste handelt und die Newman ähnelt, nur deshalb übergeben, weil Graham Newman tot ist und so zugerichtet wurde, dass ihn keiner mehr sehen darf.«
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    Richter hielt inne und schaute Simpson an. »Meiner

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