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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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Gespräch kommen, weil wir nicht wissen, wer er ist. Wenn wir Glück haben, übergibt er Rigby vielleicht weiteres Material, aber darauf können wir uns nicht verlassen.«
    »Auf keinen Fall«, sagte Hughes. »Da wir seit der letzten Nachricht nichts von RAVEN gehört haben, müssen wir davon ausgehen, dass er aufgeflogen ist.
    Und selbst wenn das nicht der Fall sein sollte, dürften die Russen nach dem Einsatz des Blackbird ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft haben. Daher bezweifle ich, dass er uns in absehbarer Zeit irgendetwas liefern kann.«
    »Ganz meine Meinung«, sagte Muldoon. »Was wollen wir also unternehmen? Das ist Ihr Fachgebiet, John – was schlagen Sie vor?«
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    Westwood schwieg eine Zeit lang. »Technische Analyse«, sagte er schließlich, »nützt uns im Moment nicht viel. Ich würde mir gern von unseren Experten bestätigen lassen, dass die Schlussfolgerungen des Beale-Teams zutreffen, obwohl ich daran kaum Zweifel habe. Wir müssen feststellen, was die Russen mit dieser neuen Waffe vorhaben. Und dazu müssen wir eine andere hochrangige Nachrichtenquelle in Moskau anzapfen. Wie schon gesagt, wir haben keine, aber vielleicht die Briten, die Franzosen oder die Deutschen. Ich schlage vor, dass wir uns zunächst an die Briten wenden – wegen unserer besonderen Beziehungen – und zusehen, ob sie einen Draht zu GRU
    oder SWR haben.«
    Muldoon lächelte. »Ich dachte, Sie wären dagegen, dass wir ihnen irgendetwas verraten, John?«
    »Bin ich auch, und ich hatte auch nicht vor, meine Meinung zu ändern, es sei denn, es lässt sich nicht vermeiden. Ich habe bereits mit Walter abgesprochen, dass ich nach London fliege, mich mit unseren Leuten dort in Verbindung setze und zusehe, ob ich irgendetwas erreichen kann. Der dortige Stationschef sollte doch ein halbwegs anständiges Arbeitsverhältnis zu deren Secret Intelligence Service unterhalten. Vielleicht können wir über ihn etwas in Erfahrung bringen. So etwas«, fügte er hinzu, »kann man nicht per Telefon oder über Funk regeln.«
    »Wann wollen Sie aufbrechen? Ich meine, wie dringend ist die Sache?«, fragte Muldoon.
    »Ich habe gestern Nachmittag mit Walter gespro-187

    chen. Trotz der negativen Ergebnisse, die wir bekommen haben, glaube ich, dass die Zeit drängt – dass die Russen ihr Vorhaben, worum immer es sich auch handeln mag, innerhalb eines Monats in die Tat umsetzen wollen. Wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir meiner Ansicht nach schnell handeln. Ich habe ein Ticket nach Heathrow und will spätestens am Dienstagmorgen aufbrechen.«
    Montag Hammersmith, London
    Richter traf kurz nach halb acht Uhr morgens in Hammersmith ein und hatte zehn Minuten später die erste Akte vor sich liegen. Er hatte sie halb durchgele-sen, als Simpson anrief.
    »Haben Sie das gesehen?«, fragte er, als Richter sein Büro betrat.
    Richter warf einen Blick auf die Akte, die Simpson ihm reichte, und las die Überschrift – »Aufklärungsflugzeug der USAFE auf RAF-Basis Lossiemouth notgelandet«. »Nein«, erwiderte er.
    »Okay«, sagte Simpson. »Damit wir Zeit sparen, fasse ich kurz zusammen. Letzten Donnerstagmorgen landete ein Aufklärungsflugzeug vom Typ Blackbird –«
    »Ein Blackbird?«, warf Richter ein. »Die sind doch schon seit Jahren außer Dienst gestellt.«
    »Ich weiß«, sagte Simpson. »Unterbrechen Sie mich nicht. Letzten Donnerstag landete ein Blackbird mit leeren Tanks, deutlich sichtbaren Gefechtsschäden 188

    und einer sehr zugeknöpften Besatzung in Lossiemouth. Seither hat die USAFE alles versucht, um die Maschine zurückzubekommen, aber im Verteidigungsministerium war man ausnahmsweise einmal vernünftig und verweigerte die Freigabe, solange man uns nicht mitteilte, wozu die Maschine eingesetzt wurde.
    Gestern flog der Blackbird schließlich nach Mildenhall, und die Kopien der Filme, die er aufgenommen hatte, wurden an JARIC gesandt.«
    »Und?«, fragte Richter.
    »Und Sie nehmen diese Akte, stecken den Kurs ab, auf dem die Maschine geflogen ist, und stellen fest, worauf die Amerikaner aus waren und warum sie uns nichts davon erzählen wollten.«
    »Ist das alles?«
    »Nein. Morgen begeben Sie sich zu JARIC und sehen sich die Filme an.«
    Kutusowskij Prospekt, Moskau
    Die schwarze ZIL-Limousine fuhr an den Straßenrand und hielt an. Der Chauffeur stieg aus, öffnete die Hintertür und nahm Haltung an, als ein großer, schlanker Mann ausstieg. Etwa eine Minute lang standen die beiden Männer beisammen und wechselten ein

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