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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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hatten die Amerikaner Verdacht geschöpft oder irgendetwas erfahren, deshalb hatten sie ein Spionageflugzeug eingesetzt. Seit dem Triumph vom 11. September 2001, der weit grö-
    ßer gewesen war, als Hassan Abbas versprochen hatte, herrschte im Westen höchste Alarmstufe – mehr denn je war man sich dort bewusst, dass es jederzeit zu neuen Anschlägen kommen könnte. Nun denn.
    Khamil lächelte vor sich hin. Jetzt war es zu spät –
    jetzt konnten sie nichts mehr unternehmen.
    Fast alle Vorbereitungen waren abgeschlossen. Jetzt mussten nur noch die Russen ihren Teil des Unternehmens durchführen – die Lieferung der letzten beiden Waffen. Danach würde Truschenko der Vereinba-rung entsprechend das Ultimatum stellen, das die Vereinigten Staaten endgültig demütigen würde, und die Atommächte in Westeuropa würden vernichtet werden.
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    Und anschließend würden er und Hassan Abbas ihren eigenen Plan ausführen, der mit der Führung von al-Qaida abgesprochen und von ihr gebilligt worden war und von dem die Russen nichts wussten. Danach würde sich die Welt mit einem Schlag für immer ver-
    ändern.

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    Sonntag
    CIA-Zentrale, Langley, Virginia
    Büro des Direktors der Abteilung
    Wissenschaft und Technologie
    Muldoon schob John Westwood die Meldung aus Mildenhall über den Tisch zu. »Das ist zwar eigentlich nicht Ihr Gebiet, John, aber immerhin waren Sie von Anfang an an der Sache beteiligt. Sehen Sie, was da steht?«
    Westwood las den Text der Meldung, nickte dann und reichte sie an Ron Hughes weiter. »Die Nachricht von RAVEN ergibt allmählich etwas mehr Sinn. Ich nehme an, das basiert auf den Detektoraufzeichnungen, die von unseren Leuten in Mildenhall ausgewertet wurden.«
    »Ja, mit Unterstützung der Aufklärungsspezialisten von der Beale Air Force Base, die vor zwei Tagen nach England geflogen sind. Der Blackbird wurde übrigens gestern Nachmittag von den Briten freigegeben und ist gegen einundzwanzig Uhr Ortszeit in Mildenhall gelandet. Die Filme wurden in Lossiemouth entwickelt. Dort wurden den Briten auch die Kopien übergeben. Nach den Detektoraufzeichnungen haben sie sich nicht erkundigt, sodass wir sie jetzt, da wir den Vogel wieder haben, für uns behalten können.«
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    »Besteht die Möglichkeit, dass sich die Leute von der Beale geirrt haben?«, fragte Westwood.
    »Das ist unwahrscheinlich«, sagte Muldoon. »Aber die Filme und die Detektoraufzeichnungen müssten derzeit per Kurier vom Flughafen zu uns unterwegs sein. Zwei unserer Analytiker warten schon darauf.
    Spätestens heute Abend müssten wir eine Bestätigung vorliegen haben, es sei denn, sie sind anderer Meinung. Aber das hier entspricht weitgehend unseren Erwartungen und auch den Andeutungen in der Nachricht von RAVEN. Die in der Tundra gezündete Bombe hatte eine Sprengkraft von rund fünf Megatonnen. Damit ist sie etwa hundertfünfzig Mal so stark wie die Zwanzig-Kilotonnen-Bombe von Hiroshima, besitzt aber nur ein Viertel der Sprengkraft der Waffen, mit der die alten Bear-Bomber bestückt waren. Die Berechnung der Sprengkraft basiert auf dem geschätzten Volumen der aufgeworfenen Erdmasse und dem Ausmaß der Zerstörung, die anhand der Fotos des Blackbird ersichtlich ist. Unsere Leute mussten ein paar Vermutungen anstellen, zum Beispiel, was die Beschaffenheit des Erdreichs angeht, die Tiefe, in der sich die Bombe befand, und andere Faktoren, die die Zündmethode betreffen. Die Angaben zur Sprengkraft müssen vielleicht noch präzisiert werden, wenn die genaue Auswertung abgeschlossen ist, aber unsere Leute meinen, dass die fünf Megatonnen in etwa stimmen dürften. Noch wichtiger aber sind die Ergebnisse der Strahlungsmessungen. Es gab nämlich keine. Jedenfalls keine auffällige – eine gewisse Hin-182

    tergrundstrahlung ist immer vorhanden. Die Experten von der Beale Air Force Base legten bei ihren Berechnungen den Fallout zugrunde, der bei der Zündung einer Kernwaffe von dieser Sprengkraft normalerweise entsteht, und bezogen auf die Wetterverhältnisse, wie sie seit der Explosion über dem asiatischen Fest-land herrschten, sowie die Höhe des Blackbird in ihre Kalkulationen ein. Doch die Detektoraufzeichnungen entsprachen schlichtweg nicht ihren Erwartungen. Sie rechneten mit Spuren von radioaktiven Isotopen von Strontium 90, Caesium 137 und Jod 131, wie sie bei jeder Kernwaffenexplosion freigesetzt werden, fanden aber nur statistisch unwesentliche Mengen. Es sieht also eher so aus«, fügte er hinzu, »als ob die Russen

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