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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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»Vielleicht können Sie mir alles Weitere erklären. Ich kann mit dem Ganzen zwar überhaupt nichts anfangen, aber ich möchte es mir trotzdem ansehen.«
    »Selbstverständlich. Da aber Penny bereits an der Leinwand steht, kann sie die Bilder weiter kommen-tieren. Okay, Penny? Vorführer, lassen Sie den Film weiterlaufen.«
    Zehn Minuten später ging das Licht wieder an, und Penny kehrte zu ihrem Platz zurück. Kemp fragte, ob ihm die Vorführung weitergeholfen habe.
    »Tja, eigentlich nicht«, erwiderte Richter. »Auch wenn es Spaß gemacht hat, dieses Zeug mal zu sehen.« Er dachte einen Moment lang nach. »Ich nehme an, Sie haben das Material mit früheren Satellitenaufnahmen von diesem Gebiet verglichen.«
    »O ja«, sagte Kemp. »In den letzten zwei Monaten sind allerdings nicht allzu viele angefallen, da die Gegend meistens unter einer ziemlich dichten Wolkendecke lag. Aber allem Anschein nach hat sich seit den letzten Bildern nichts Wesentliches verändert.«
    »Okay«, sagte Richter. »Lassen wir wesentliche Veränderungen einmal beiseite. Hat sich überhaupt irgendwas verändert?«
    »Natürlich. Kleinigkeiten ändern sich ständig – zum Beispiel Fahrzeuge, die an einer anderen Stelle stehen, Um- oder Anbauten an Häusern, aber nichts Unge-218

    wöhnliches, soweit ich weiß. Hat einer von euch irgendetwas Außergewöhnliches gesehen?«
    Die beiden RAF-Offiziere, die leicht gelangweilt wirkten, schüttelten den Kopf. Ich hätte vermutlich auch die Schnauze voll, wenn ich mir die letzten zwölf Stunden einen Film hätte anschauen müssen, auf dem nicht das Geringste zu sehen ist, dachte Richter. Penny Walters allerdings schüttelte nicht den Kopf, was Kemp und Richter sofort auffiel.
    »Penny?«
    Sie grinste etwas schüchtern. »Na ja, da war etwas, aber ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich etwas zu bedeuten hat.«
    Sie verstummte, aber Kemp ließ nicht locker. »Ist doch klar, dass die verdammte Navy etwas sieht, was der RAF entgangen ist. Kommen Sie Penny, was war es?«
    »Na ja, es war nicht auf diesem Film.« Sie deutete auf die Leinwand. »Aber mir sind auf den letzten beiden Satellitenfilmen nur ein paar Fahrzeuge aufgefallen, die sich etwa in der Mitte des Gebietes befanden, das der Blackbird gefilmt hat.«
    »Und?«
    »Nichts weiter. Nur eine Reihe von Fahrzeugen.«
    Danach herrschte eine Zeit lang gespanntes Schweigen. Penny Walters hatte offenbar das Gefühl, sich verteidigen zu müssen. »Commander Richter wollte wissen, ob sich etwas Ungewöhnliches getan hat.«
    »Das stimmt«, sagte Richter. »Was für Fahrzeuge –
    zivile oder vom Militär?«
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    »Sowohl als auch«, erwiderte sie. »Auf zwei nacheinander aufgenommenen Filmen war ein ziviler Lastwagen zu sehen, immer an der gleichen Stelle. Dazu eine größere Anzahl weiterer Laster, hauptsächlich Militärfahrzeuge. Ach, und allem Anschein nach Baugeräte.«
    »Was meinen Sie mit ›allem Anschein nach‹?«, fragte Kemp scharf. »Entweder waren es Baugeräte oder es waren keine.«
    Penny errötete leicht. »Es waren Baugeräte – ein Bagger und ein Bulldozer, die auf zwei Tiefladern hingebracht worden waren. Ich meinte damit, dass sie nicht benutzt wurden, soweit ich das erkennen konnte. Auf den Bildern, die ich gesehen habe, standen sie nach wie vor auf den Transportern.«
    »Sonderbar«, sagte Richter. »Waren auf den Aufnahmen des Blackbird ebenfalls Fahrzeuge in dieser Gegend zu sehen – die gleichen oder andere?«
    »Nein, Sir. Kein einziges.«
    Kemp nickte. »Ich gebe Ihnen Recht. Es ist sonderbar, aber ich weiß nicht, ob es wichtig ist. Es könnte eine einfache Erklärung dafür geben. Vielleicht wollten die Russen dort Unterkünfte bauen, haben es sich dann aber anders überlegt, weil sie Schwierigkeiten mit dem Gelände hatten.«
    Penny schüttelte energisch den Kopf. »Nein, Sir, das glaube ich nicht«, sagte sie. »Die Stelle liegt tief in der Tundra, weitab von allen anständigen Verbindungs-wegen. Wenn sie dort etwas Größeres bauen wollten, müssten sie Millionen von Rubel für Straßen ausgeben.«
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    Kemp nickte. »Okay, was für Möglichkeiten gibt es sonst noch? Sie haben Baugeräte gesehen, die nicht benutzt wurden, folglich muss es nicht unbedingt etwas zu bedeuten haben, dass sie dort herumstanden.
    Vielleicht hatten die zivilen Lastwagen eine Panne oder sind im Schlamm stecken geblieben, und man hat den Bulldozer hingeschafft, um sie wieder flott zu kriegen.«
    »Aber wenn die Stelle so weit abgelegen

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