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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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haben keinen Kontakt mehr mit ihr, seit sie die Nachricht von dem geplanten Angriff geschickt hat.«
    »Deshalb fühlen sie also beim SIS vor«, sagte Richter.
    »Genau.«
    »Haben Sie ihnen gesagt, dass Sie ihnen nicht weiterhelfen können?«
    »Noch nicht«, erwiderte Taylor. »Aber das kommt noch.«
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    Hammersmith, London
    Richter berichtete Simpson von dem ergebnislosen Gespräch.
    »Und wo stehen wir jetzt?«, fragte Simpson.
    »Wir kommen nicht weiter«, erwiderte Richter.
    »Wenn Payne nur den Kontakt zu einer bereits vorhandenen Quelle pflegen wollte, kann sein Aufenthalt in Sosnogorsk nichts mit dem Flug des Blackbird zu tun haben.«
    »Das wissen wir«, warf Simpson ein, »nicht aber die Russen.«
    Richter warf ihm einen anerkennenden Blick zu.
    »Das stimmt«, sagte er bedächtig. »Sie wussten es nicht. Vielleicht war es nur ein unglücklicher Zufall.
    Wenn sie in dem Gebiet da oben irgendwelche krummen Sachen treiben, von denen die Amerikaner etwas wissen, ohne uns Bescheid zu geben, und wenn sie festgestellt haben, dass Payne stellvertretender Leiter der Station Moskau ist, dann könnten sie auf die Idee gekommen sein, dass der SIS in Sosnogorsk Erkundigungen anstellt. In diesem Fall könnte es sein, dass sie sich Newman geschnappt haben, weil er Paynes Vorgesetzter war, um ihn zu verhören.«
    Beide saßen einen Moment lang schweigend da und dachten über diesen neuen Gesichtspunkt nach. »Irgendwelche Empfehlungen?«, fragte Simpson schließ-
    lich.
    »Zwei«, sagte Richter. »Erstens sollte ich meiner Meinung nach noch mal bei JARIC vorsprechen und 283

    feststellen, ob die Fahrzeuge, die sie entdeckt haben, irgendwo in der Nähe von Sosnogorsk herumstanden.
    Zweitens frage ich mich, ob wir nicht etwas Offensichtliches übersehen. Die Amerikaner haben doch die Pferde scheu gemacht, als sie den Blackbird eingesetzt haben. Ich glaube, Sie sollten mal mit dem Chef der CIA-Station London sprechen und zusehen, ob Sie in Erfahrung bringen können, was die ihrer Meinung nach da oben entdeckt haben.«
    Simpson nickte. »Gute Idee. Ich werde ihn mir bei der nächsten Besprechung des Joint Intelligence Committee vornehmen.«
    »Haben wir seither irgendetwas über die Filme des Blackbird erfahren – von den Amerikanern, meine ich?«
    Simpson schüttelte den Kopf. »Nichts. Wir haben einen kurzen Vermerk bekommen – von Langley direkt an den SIS gesandt –, demzufolge die Auswertung negativ war. Zwei Tage, nachdem wir ihnen die Filme überlassen haben.«
    »Glauben Sie das?«
    »Natürlich nicht. Sie etwa?«
    »Nein«, sagte Richter. »Nie und nimmer schicken die Amerikaner einen Blackbird über russisches Territorium und riskieren einen schweren internationalen Zwischenfall, wenn sie sich nicht sicher sind, dass sie dort irgendwas finden. Und sie würden die Sache auch nicht einfach wie heiße Kohlen fallen lassen und sich nicht weiter darum kümmern. Irgendetwas geht da vor, und ich habe das deutliche Gefühl, dass es sich 284

    um eine große Schweinerei handelt, die wir ausbaden müssen. Es gibt da noch etwas, das Sie wissen sollten«, fügte er hinzu. »Vielleicht entscheiden Sie sich dann, lieber sofort mit dem Londoner CIA-Chef zu sprechen.«
    »Was?«
    »Nach Auskunft von Piers Taylor haben die Cousins erfahren, dass von Moskauer Seite aus eine Art geheimer Angriff auf den Westen im Gange ist.«
    Simpson richtete sich auf. »Einzelheiten?«, blaffte er.
    »Das ist ja das Problem. Es gibt keine. Die Cousins sind diesbezüglich sehr zugeknöpft, sagt Piers. Nicht zuletzt deswegen, weil die ganze Sache von Langley mit einem NOFORN-Vorbehalt belegt wurde. Aber sie meinen es ernst«, fuhr Richter fort. »Sie haben Piers sogar gefragt, ob der SIS eine hochrangige Quelle in Moskau hat, die ihre Informationen bestätigen könn-te.«
    »Herr im Himmel.«
    »Sie bewegen sich in höheren Kreisen als ich«, sagte Richter. »Haben Sie etwas flüstern gehört? Irgendetwas?«
    »Nicht das Geringste«, erwiderte Simpson. »Hat Taylor irgendwelche Hinweise auf diesen Angriff vorliegen?«
    Richter schüttelte den Kopf. »Nein, aber er nimmt die Sache eindeutig ernst. Er meint, dass uns der SIS
    demnächst mit den Nachforschungen beauftragen wird.«
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    »Na schön«, sagte Simpson. »Versuchen Sie es bei Ihren Ansprechpartnern bei der CIA. Sehen Sie zu, ob Sie von denen irgendeinen Hinweis daraufbekom-men, was da vor sich geht. Danach versuchen Sie es noch mal bei JARIC – irgendetwas muss auf diesen verdammten

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