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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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nehmen.«
    Amerikanische Botschaft,
    Grosvenor Square, London
    »Hat sich dieser Taylor schon gemeldet?«, fragte John Westwood, als die beiden Männer das sichere Besprechungszimmer betraten.
    »Nein«, erwiderte Roger Abrahams. »Vergiss nicht, dass er erst mit seinen Vorgesetzten reden muss, ehe sie uns die Quelle, die sie haben, zur Verfügung stellen.«
    »Wenn überhaupt.«
    Abrahams nickte. »Wenn überhaupt.«
    »Was hast du da?«, fragte Westwood.
    »Langley hat neues Material auf der sicheren Verbindung durchgegeben. Hast du den vorläufigen Bericht über die Auswertung der Filme und der Detektoren des Blackbird gesehen?«
    »Ja.« Westwood nickte. »Kurz vor meiner Abreise.«
    »Nun«, sagte Abrahams. »Unsere Experten in Langley haben sich die Filme und die seismografischen Aufzeichnungen noch einmal vorgenommen. Ich glaube, du hast gesagt, die Bombe hätte nach ersten Schätzungen eine Sprengkraft von rund fünf Megatonnen gehabt.«
    »Ungefähr, ja.«
    »Okay«, sagte Abrahams. »Sie mussten das ein bisschen korrigieren. Die genauere Auswertung der seis-293

    mografischen Aufzeichnungen deutet darauf hin, dass die Explosion eher eine Wucht von sechs bis sieben Megatonnen hatte. Aber alle sind beunruhigt, weil die Strahlung, die dabei freigesetzt wurde, binnen kürzester Zeit abgeklungen sein muss, da die Detektoren des Blackbird keine erhöhte Radioaktivität feststellen konnten. Das heißt, dass es sich entweder um eine Waffe handelt, die keine Strahlung freisetzt, was völlig unmöglich ist, soweit wir wissen, oder dass die Radioaktivität in erstaunlich kurzer Zeit nachlässt. Es muss sich also um eine völlig neue Waffe handeln.
    Kurzum, es sieht so aus, als hätten wir es mit einer Art Superneutronenbombe zu tun. In Langley ist man vor allem deshalb beunruhigt«, schloss er, »weil sich niemand vorstellen kann, warum die Russen sie gebaut haben und was sie damit anfangen wollen.« Abrahams hielt inne. »Außerdem ist eine neue Anweisung aus Langley eingetroffen, John. Ich glaube, du wirst darüber nicht begeistert sein, aber Langley hat die NOFORN-Verfügung aufgehoben und uns ermächtigt, den Briten Einblick in sämtliches Material zu ge-währen. Das gilt vorerst allerdings nur für die Mitglieder des Joint Intelligence Committee.«
    Joint Air Reconnaissance Intelligence Centre,
    RAF Brampton, Huntingdon, Cambridge
    Simpson fuhr schnell, aber gut, und er entdeckte die Radarfalle an der A1 noch vor Richter. Mit genau 294

    neunundfünfzig Meilen pro Stunde fuhren sie an dem Messgerät vorbei, und Richter tippte sich vor den beiden Constables kurz an die Schläfe, als der Jaguar den Streifenwagen passierte.
    »Verdammte Bullen«, grummelte Simpson. Er hielt nicht allzu viel von der britischen Polizei. Andererseits war er aber auch gerecht – es gab fast niemanden, von dem er viel hielt. Richter trug den Smith & Wesson unter dem linken Arm, achtete mit Adleraugen auf den Außenspiegel auf der Beifahrerseite und hielt Ausschau nach feindlichen Agenten, sah aber keine.
    Punkt Viertel nach elf fuhr Simpson in Brampton durch das Tor, und anschließend ließen die beiden Männer die üblichen Sicherheitsvorkehrungen über sich ergehen. Kemp, der sie im JARIC-Foyer erwartete, begrüßte sie etwas frostig. Richter nahm an, dass Simpson bei seinem Anruf hatte durchklingen lassen, dass er keinen Widerspruch duldete. Als Simpson vor ihnen durch die Tür ging, fragte Kemp Richter im Flüsterton, welchen Rang er bekleidete. Air Vice Mar-shal, erwiderte Richter, womit er Simpson zwar um ein paar Stufen beförderte, zugleich aber dafür sorgte, dass der FOE die nötige Unterstützung bekam.
    Im Betrachtungsraum stellte Kemp Penny Walters vor, die bereits neben der Leinwand wartete. Simpson schenkte ihr ein kurzes, falsches Lächeln und wandte sich dann an Kemp. »Gut, fangen Sie an.« Kemp begab sich ans Lesepult und begann mit seiner Einlei-tung. Richter sah, dass Simpson rosarot anlief, ein Zeichen, dass er sich ärgerte. Deshalb griff er ein.
    295

    »Squadron Leader, ich glaube, Sie können davon ausgehen, dass Mr. Simpson mit den näheren Einzelheiten des Fluges vertraut ist. Und ich kann auch bestätigen, dass er die höchste Sicherheitsstufe innehat.
    Wir würden uns gern ansehen, was Sie auf den Filmen entdeckt haben, falls Sie überhaupt etwas gefunden haben.«
    Kemp, der ein bisschen verwirrt wirkte, winkte Penny zu sich. »Ich war an der weiteren Auswertung des Materials nicht beteiligt«, erklärte

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