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Operation Romanow

Operation Romanow

Titel: Operation Romanow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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bereitete sich auf den tödlichen Schuss vor.
    »Letzte Chance«, sagte Jakow.
    Sorg atmete tief aus.
    Jakow drückte ab. Ein metallisches Klicken war zu hören.
    Sorg riss die Augen auf.
    Als Jakow die Ladeklappe des Revolvers öffnete, sah man die leeren Kammern. »Sie sind entweder ein sehr mutiger oder ein sehr dummer Mann.«
    Er nahm eine Handvoll Patronen aus der Tasche und lud damit die Waffe. »Was auch immer Sie verheimlichen, Sie werden es mir nicht verraten. Das steht fest. Aber Sie und Ihre Freunde können nicht gewinnen. Das Schicksal der Familie ist besiegelt. Nach Mitternacht sind sie alle tot. Sie können sie nicht retten.«
    Jakow steckte den Nagant-Revolver in das Holster. »Können Sie gehen?«
    Sorg musterte den Kommissar schweigend.
    »Sie haben gehört, was ich gesagt habe. Können Sie gehen? Versuchen Sie es.« Jakow schnallte die Gurte auf.
    Sorg richtete sich stöhnend auf.
    Er sah aus, als würde er gleich kollabieren, doch mit größter Anstrengung gelang es ihm, sich auf den Rand des Metalltisches zu setzen. Vorsichtig stellte er die Füße auf den Boden und ging mit wackeligen Beinen ein paar Schritte.
    Jakow stützte ihn. »Glauben Sie, Sie bringen genug Kraft auf, um das Hotel zu verlassen, wenn ich Sie laufen lasse?«
    Sorg starrte Jakow an, als wäre er von allen guten Geistern verlassen. »Sie haben einen sonderbaren Sinn für Humor«, sagte er und strich über seinen geschwollenen Kiefer.
    »Beantworten Sie meine Frage. Schaffen Sie es, das Hotel zu verlassen?«
    »Ich glaube schon.«
    »Am Ende des Ganges ist hinter den Wachposten eine Ausgangstür. Gehen Sie da hinaus.«
    Sorgs Miene verdunkelte sich. »Ich verstehe nicht.«
    »Das müssen Sie auch nicht. Gehen Sie einfach durch die Tür und dann immer weiter. Ich kümmere mich um die Wachen. Ich verspreche Ihnen, dass Ihnen niemand folgt. Sie haben mein Ehrenwort.«
    »Sie wollen mich austricksen, nicht wahr?«, fragte Sorg.
    »Nein, keine Tricks. Gehen Sie jetzt. Heute gibt es keine Sperrstunde. Seien Sie vorsichtig. Der Feind ist nahe. Die Truppen räumen die Stadt. Es herrscht großer Aufruhr.«
    Sorg spähte auf die Laudanumflasche auf dem Tisch.
    Als Jakow seinen Blick bemerkte, nahm er die Flasche in die Hand und sagte: »Möchten Sie die Flasche mitnehmen? Hier, nehmen Sie.« Er warf Sorg die Flasche zu.
    »Das ist verrückt. Kasan jagt mich wie einen Hund, und Sie lassen mich laufen. Warum?«
    Jakow drückte ihm einen Briefumschlag in die Hand. »Zu Ihren Mitverschwörern gehört ein gewisser Andrew. Geben Sie ihm das.«
    »Was ist das?«
    »Eine Mitteilung von mir und eine Wegbeschreibung zu einem abgelegenen Getreidespeicher, etwa einen Kilometer nördlich vom Ipatjew-Haus. Ich habe eine kleine Skizze beigelegt. Sagen Sie ihm, dass ich dort um elf Uhr heute Abend auf ihn warte. Er soll alleine kommen. Betonen Sie das. Ich komme auch allein. Sagen Sie ihm, Ninas Leben hängt davon ab.«
    »Nina?«
    »Er weiß dann schon Bescheid. Können Sie sich das alles merken?«
    Sorg nickte und sah Jakow fassungslos an.
    »Gehen Sie, ehe Kasan zurückkehrt und ich meine Meinung ändere.«

106. KAPITEL
    Amerika-Hotel, Jekaterinburg
    Im Gegensatz zu der vollen Hotellobby war die Bar fast leer, als Boyle und Andrew eintraten. In der hintersten Ecke saß eine Gruppe Männer in Lederjacken und mit tristen Mienen. Eine Rauchwolke hüllte sie ein, und vor ihnen auf dem Tisch standen mehrere Wodka-Flaschen.
    Der Kellner plauderte mit einem Kollegen. Als er die neuen Gäste sah, wischte er mit einem feuchten Tuch nervös über die Theke. »Was kann ich für Sie tun, meine Herren?«
    »Ziemlich ruhig hier, nicht wahr?«, meinte Andrew.
    »Die Truppen räumen die Stadt, oder haben Sie das nicht gehört, Genosse?«
    »Das ist erst recht ein Grund, ein Glas zu trinken. Wir nehmen Wodka.«
    Als der Kellner die Getränke holte, sah sich Boyle in der fast leeren Bar um. »Vielleicht war das doch keine so gute Idee«, flüsterte er.
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, und ein korpulenter Mann mit Glatze stürmte herein. Er sah schlecht gelaunt aus und schlug mit der Faust auf die Theke. »Eh, Sie da! Whiskey. Geben Sie mir eine ganze Flasche!«
    Der Kellner überschlug sich fast, um dem Wunsch nachzukommen. Er holte schnell die Whiskey-Flasche und ein Glas für den Gast, ehe er Andrew und Boyle ihre Getränke brachte.
    Kasan goss sich ein, trank sein Glas in einem Zug leer und füllte es sofort bis zum Rand nach.
    »Schlechter Tag, Genosse?«,

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