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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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und Pitt einen zweifelnden Blick zuwarf.
    »Würdest du mir verraten, wie du die bezahlen willst?« fragte Giordino.
    Pitt grinste, bückte sich unter den Tisch, schlüpfte aus seinem linken Nike und zog etwas aus der Sohle. Dann sah er sich mit kühlen, aufmerksamen Augen im Raum um. Keiner der übrigen Gäste ließ das leiseste Interesse an ihm oder Giordino erkennen.
    Vorsichtig öffnete er die Hand, so daß nur Giordino etwas sehen konnte. Er hielt ein dickes Bündel malischer Währung in seiner Hand.
    »Francs der CFA«, stellte er ruhig fe st. »Der Admiral hat an alles gedacht.«
    »Okay, Sandecker hat an alles gedacht«, gab Giordino zu, »doch wieso hat er dir das Bündel Geld anvertraut und nicht mir?«
    »Ich hab’ die größeren Füße.«
    Der Besitzer kam zurück und stellte die Bierflaschen auf den Tisch. »Dix francs«, grunzte er.
    Pitt reichte ihm einen Geldschein. Der Mann hielt ihn vor eine der Glühbirnen, musterte ihn und rieb mit einem dreckigen Daumen über den Aufdruck. Als dieser nicht verschmierte, nickte er und trollte sich.
    »Er hat zehn Francs verlangt«, sagte Giordino. »Du hast ihm zwanzig gegeben. Wenn er dich für reich hält, wird wahrscheinlich das halbe Dorf über uns herfallen, bevor wir aufbrechen können.«
    »Genau darauf hab’ ich’s abgesehen«, erwiderte Pitt. »Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bevor der Obergauner des Ortes Blut wittert und seine Opfer umkreist.«
    »Kaufen oder verkaufen wir?«
    »In der Hauptsache kaufen wir. Wir brauchen ein Transportmittel.«
    »Zuerst kommt aber ein herzhaftes Essen. Ich hab’ Hunger wie ein Bär nach dem Winterschlaf.«
    Sie tranken gerade ihr drittes Bier, als ein junger Mann, nicht älter als 18 Jahre, die Bar betrat. Er war groß, schlank, hielt sich leicht gebückt und hatte ein sanftes, ovales Gesicht mit traurig blickenden Augen. Seine Haut war tiefschwarz, das Haar dicht.
    Er trug ein gelbes T-Shirt unter einem offenen, weißen Baumwollhemd und Khakihosen. Er warf einen schnellen, prüfenden Blick auf die Gäste, dann konzentrierte er seine Aufmerksamkeit auf Pitt und Giordino.
    »Geduld ist die Tugend der Bettler«, murmelte Pitt, »doch da werden wir erlöst werden.«
    Der junge Mann blieb am Tisch stehen und nickte ihnen zu »Bonsoir.«
    »Guten Abend«, erwiderte Pitt.
    Die traurigen Augen blinzelten überrascht. »Sie sind Engländer?«
    »Neuseeländer«, log Pitt.
    »Ich bin Mohammed Digna. Möglicherweise kann ich den Gentlemen helfen, ihr Geld umzutauschen.«
    »Wir verfügen bereits über einheimische Währung«, zuckte Pitt die Schultern.
    »Brauchen Sie einen Führer, jemanden, der Ihnen Probleme mit Zoll, Polizei oder Regierungsbeamten abnimmt?«
    »Nein, ich denke nicht.« Pitt deutete einladend auf einen freien Stuhl. »Wollen Sie uns nicht bei einem Drink Gesellschaft leisten?«
    »Gerne, danke.« Digna sprach mit dem Besitzer des Lokals ein paar Sätze in französischer Sprache und nahm Platz.
    »Sie sprechen sehr gut Englisch«, lobte Giordino.
    »Ich habe die Grundschule in Gao besucht und danach das College in der Hauptstadt Bamako. Dort schloß ich als Bester meiner Klasse ab«, erklärte der junge Mann stolz. »Ich spreche vier Sprachen. Außer meinem Heimatdialekt Bambara noch Französisch, Englisch und Deutsch.«
    »Dann sind Sie besser dran als ich«, erwiderte Giordino. »Ich komme gerade so mit Englisch durch.«
    »Was sind Sie von Beruf?« fragte Pitt.
    »Mein Vater ist Häuptling eines in der Nähe gelegenen Dorfes.
    Ich bin als Vermögensverwalter und Leiter des Exportgeschäfts tätig.«
    »Und dennoch besuchen Sie Bars und bieten Touristen Ihre Dienste an«, murmelte Giordino mißtrauisch.
    »Mir macht es Spaß, mit Ausländern zusammenzusein, weil ich dadurch meine Sprachkenntnisse erweitern kann«, erwiderte Digna ohne Zögern.
    Der Besitzer kam und stellte eine kleine Tasse Tee vor Digna hin.
    »Wie transportiert Ihr Vater seine Güter?« fragte Pitt.
    »Er besitzt ein paar Renault-Lastwagen.«
    »Kann man einen davon mieten?« hakte Pitt nach.
    »Wollen Sie ein Geschäft eröffnen?«
    »Nein, mein Freund und ich möchten eine kurze Reise nach Norden unternehmen und uns die Wüste ansehen, bevor wir nach Neuseeland zurückkehren.«
    Digna schüttelte den Kopf. »Das ist leider unmöglich. Die Lastwagen meines Vaters sind heute nachmittag mit einer Ladung Textilien und Früchte nach Mopti gefahren. Außerdem darf kein Ausländer ohne eine spezielle Genehmigung in die Wüste

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