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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Bauarbeiter und Material heranzukarren, fingen wir mit der Ausschachtung unter dem ersten Gebäude an. Der Aushub wurde heimlich entfernt und auf die leeren Güterwagen geladen, die nach Mauretanien zurückfuhren. Dort wurde der Inhalt zur Landaufschüttung in der Nähe der Hafenstadt gebraucht. Ein sehr lukratives Geschäft, das auch heute noch andauert, darf ich hinzufügen.«
    »Äußerst geschickt. Sie werden für den Müll bezahlt, der angeliefert wird – und für Sand und Felsen, den Sie in die Gegenrichtung schicken.«
    »Ich suche immer nach Synergieeffekten«, erklärte Massarde philosophisch.
    »Niemand hat eine Ahnung, und niemand beklagt sich«, sagte Pitt. »Keine Umweltschutzorganisationen drohen, Ihre Anlage zu schließen. Es gibt keinen Aufruhr in der Öffentlichkeit, daß Sie das Grundwasser verseuchen. Niemand stellt Ihre Arbeitsweise in Frage, besonders die Unternehmen nicht, die den Giftmüll produzieren und nur zu froh sind, ihn um jeden Preis loszuwerden.«
    Verenne sah Pitt ausdruckslos an. »Unter den Unternehmen, die den Umweltschutz predigen, gibt es kaum welche, die konkrete Maßnahmen treffen«, stellte er kühl fest. »Jedermann ist schuldig, Mr. Pitt. Jeder, der die Vorteile chemischer Verbindungen genießt, sei es Benzin, Plastik, Wasserfilter oder die Haltbarmachung von Lebensmitteln. In diesem Fall ist das Gericht insgeheim der Meinung, den Schuldigen trifft keine Schuld. Kein Mensch und keine Behörde kann diese Gefahr kontrollieren oder abwenden. Es handelt sich um eine permanente Bedrohung, der man nicht entgehen kann.«
    »Sie verschlimmern das Ganze nur, indem Sie davon profitieren. Statt eine Lösung anzubieten, produzieren Sie eine Ente.«
    »Ente?«
    »Ja, dadurch, daß Sie Giftmüll in Betonbehältern in mehrere Kilometer tiefen Lagerräumen endlagern, die sich in geologisch stabilen Felsformationen befinden, weit unter dem Grundwasserspiegel.«
    Pitt wandte sich Massarde zu. »In meinen Augen sind Sie nichts weiter als ein Betrüger, der überhöhte Preise für eine minderwertige Leistung verlangt, die das menschliche Leben bedroht.«
    Massarde lief rot an, doch er hatte sich vollkommen unter Kontrolle. »Die Bedrohung durch ein Leck, das in fünfzig oder hundert Jahren das Leben von ein paar Nomaden gefährdet, spielt eine untergeordnete Rolle.«
    »Das ist leicht gesagt«, erwiderte Pitt höhnisch. »Doch das Leck ist da, und die Nomaden sterben bereits, während wir uns unterhalten. Und wir vergessen auch, daß das, was Sie hier geschaffen haben, für alle Lebewesen auf der Welt eine Bedrohung darstellt.«
    Der Vorwurf, für den Untergang der Welt verantwortlich zu sein, machte keinen Eindruck. Doch bei der Erwähnung der sterbenden Nomaden fiel Massarde etwas ein. »Arbeiten Sie mit Dr. Frank Hopper und der Gruppe Wissenschaftler von der Weltgesundheitsbehörde zusammen?«
    »Nein, Giordino und ich arbeiten allein.«
    »Aber Sie kennen sie.«
    Pitt nickte. »Ich kenne eine Biochemikerin, wenn Sie das glücklich macht.«
    »Dr. Eva Rojas«, stellte Massarde fest und beobachtete Pitts Reaktion.
    Pitt ahnte die Falle, doch da er nichts zu verlieren hatte, ließ er sich auf das Spiel ein. »Ganz recht vermutet.«
    Massarde war ein Meister der Verschleierung und der Intrige, doch seine größte Begabung war die der Kombination. »Ich darf eine weitere Vermutung äußern. Sie waren der Mann, der sie in der Nähe von Kairo vor General Kazims Leuten gerettet hat.«
    »Ich war zufällig in der Nähe, ja. Sie sind im falschen Geschäft, Massarde. Sie hätten Wahrsager werden sollen.«
    Für Massarde wurde die Unterhaltung zunehmend langweilig.
    Er war an Widerspruch nicht gewöhnt.
    Für jemanden, dessen Tagesgeschäft die Leitung eines weltumspannenden Firmenimperiums war, bedeutete die Beschäftigung mit zwei unwillkommenen Eindringlingen reine Zeitverschwendung.
    Man klammerte das Problem aus und übergab die Sache seinen Angestellten.
    Er nickte Verenne zu. »Unsere Unterhaltung ist beendet. Bitte sorgen Sie dafür, daß General Kazim diese Männer in Gewahrsam nimmt.«
    Verennes unbewegte Miene verzog sich zu einem Lächeln.
    »Mit Vergnügen.«
    Captain Brunone war nicht aus dem gleichen Holz geschnitzt wie Massarde oder Verenne. Aus einer traditionsreichen französischen Offiziersfamilie stammend, hatte er zwar für das dreifache Gehalt seinen Abschied genommen, sich aber eine gewisse Ehre bewahrt. »Verzeihen Sie, Mr. Massarde, aber ich würde General Kazim nicht mal eine

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