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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Handrücken einen wütenden Schlag durchs Gesicht, wobei sein Brillantring dessen rechte Wange tief aufriß. Pitts Kopf flog zur Seite, doch er selbst blieb felsenfest auf dem Teppich stehen. »Soll das heißen, Sie fordern mich zum Duell?« fragte er mit verbissenem Grinsen.
    »Nein. Das bedeutet, daß ich Sie langsam in eine Tonne mit Salpetersäure versenke, bis Sie reden.«
    Pitt warf Giordino einen Blick zu, sah dann wieder Massarde an und zuckte die Achseln.
    »Na gut, Massarde. Sie haben ein Leck.«
    Massarde runzelte die Stirn. »Bitte genauer.«
    »Ihr Müll, die Chemikalien, die Sie verbrennen sollen, sickern ins Grundwasser, das von einem unterirdischen Flußlauf, der sich unter einem ausgetrockneten Flußbett befindet, weiterbefördert wird und jeden Brunnen zwischen Fort Foureau und dem Niger verseucht. Vom Niger wird das Gift in den Atlantik befördert, wo es eine Katastrophe auslöst, die wahrscheinlich das gesamte Leben im Meer zerstören wird. Das ist nur der Anfang. Wir sind dem alten Flußbett gefolgt und haben entdeckt, daß der Flußlauf genau unterhalb von Fort Foureau verlief.«
    »Wir befinden uns fast 400 Kilometer vom Niger entfernt«, sagte Verenne. »Es ist unmöglich, daß Wasser unter der Wüste so weit fließen kann.«
    »Woher wollen Sie das wissen?« fragte Pitt. »Fort Foureau ist das einzige Projekt, die einzige Anlage in Mali, in die chemische und radioaktive Abfälle geliefert werden. Die Verbindung, die die Katastrophe verursacht, kann nur von hier, der einzig vorhandenen Quelle, stammen. Nachdem ich jetzt weiß, daß Sie den Müll verstecken, anstatt ihn zu verbrennen, habe ich daran nicht mehr den geringsten Zweifel.«
    Massardes Mundwinkel verrieten seine Irritation. »Sie haben unrecht, Mr. Pitt. Wir verbrennen tatsächlich Müll in Fort Foureau. Eine beträchtliche Menge. Kommen Sie ins Nebenzimmer, zeige ich es Ihnen.«
    Captain Brunone trat zurück und forderte Pitt und Giordino einer Handbewegung auf, Massarde zu folgen.
    Sie betraten einen Raum, in dessen Mitte ein dreidimensionales Modell der Müllverbrennungsanlage von Fort Foureau zu sehen war. Es handelte sich um eine kunstvolle Arbeit mit filigranen Details.
    »Ist das jetzt lebensecht oder bloß Fantasia?« fragte Pitt.
    »Was Sie vor sich sehen, ist das genaue Abbild«, versicherte Massarde ihm.
    »Und Sie werden uns eine ungeschminkte Darstellung geben, wie die Anlage funktioniert.«
    »Eine, die Sie mit ins Grab nehmen können«, stellte Massarde klar.
    Er griff nach einem langen Ebenholzstock und wies mit der Spitze auf; ein großen Gebiet im Süden der Anlage, das mit großen Modulen, die auf die Sonne ausgerichtet waren, bedeckt war. »Wir sind, was unsere Energie angeht, vollkommen autark«, begann Massarde. »Wir produzieren unsere Elektrizität mittels dieses photovoltaischen Gittersystems, das aus flachen einzelnen Solarzellen aus polykristallinem Silikon besteht und vier Quadratkilometer bedeckt. Ist Ihnen das photovoltaische System bekannt?«
    »Ich habe gehört, daß es sich schnell zur ökonomischsten Energiequelle der Welt entwickelt«, erwiderte Pitt. »Soweit ich weiß, handelt; es sich um eine Solartechnologie, mit der die Sonnenkraft auf direktem Wege in elektrische Energie umgewandelt wird.«
    »Ganz recht«, sagte Massarde. »Wenn das Sonnenlicht oder das, was die Wissenschaftler als solare Photonenenergie bezeichnen, nach ihrer 115 Millionen Kilometer weiten Reise durchs Weltall die Oberfläche dieser Zellen trifft, wird eine solche Menge Strom erzeugt, daß wir, sollten Expansionswünsche bestehen, eine Anlage betreiben könnten, die dreimal so groß ist wie die vorhandene.«
    Er schwieg und deutete mit dem Zeigestock auf ein Gebäude in der Nähe des Gittersystems. »Hier sind die Generatoren untergebracht, die von der gewonnenen Energie angetrieben werden, und ein Batterie-Subsystem, das diese Energie für die Nacht speichert oder für den unwahrscheinlichen Fall, daß in der Sahara einmal die Sonne nicht scheinen sollte.«
    »Effizient«, bemerkte Pitt. »Ein wirkungsvolles Energiesystem. Aber das Netzwerk Ihrer Solarkollektoren arbeitet nicht mit demselben Wirkungsgrad, oder?«
    Massarde warf Pitt einen nachdenklichen Blick zu. Er fragte sich, wieso dieser Mann ihm immer einen Schritt voraus war. Er deutete mit dem Zeigestock auf ein Feld neben dem Netzwerk der Solarzellen, das die Parabolspiegel enthielt, die Pitt tags zuvor entdeckt hatte.
    »Das tun sie sehr wohl«, erwiderte er eisig.

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