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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Ratte übergeben. Diese Männer mögen schuldig sein, weil sie hier unbefugt eingedrungen sind, doch sicher verdienen sie es nicht, von ignoranten Barbaren zu Tode gequält zu werden.«
    Massarde dachte kurz über Brunones Worte nach. »Sie haben ganz recht«, erwiderte er und gab seltsamerweise nach. »Wir können uns nicht auf die gleiche Stufe stellen wie der General und seine Schlächter.« Ein Schimmern zeigte sich in seinen Augen, als er Pitt und Giordino anstarrte. »Bringen Sie die beiden zu den Goldminen von Tebezza. Er kann Dr. Rojas beim Schürfen Gesellschaft leisten.«
    »Was ist mit Kazim?« fragte Verenne. »Wird er keinen Ärger machen, weil er sie nicht für die Zerstörung seines Wagens zahlen lassen kann?«
    »Spielt keine Rolle«, erwiderte Massarde vollkommen unbeeindruckt. »Wenn er erfahren hat, wo sie stecken, sind sie längst tot.«
35
    Der Präsident musterte Sandecker über seinen Schreibtisch hinweg. »Wieso bin ich davon nicht früher informiert worden?«
    »Mir wurde gesagt, es handle sich um eine zweitrangige Angelegenheit, die eine Änderung Ihres Zeitplans nicht rechtfertigt.«
    Der Präsident richtete seinen Blick auf Earl Willover, den Stabschef des Weißen Hauses. »Ist das wahr?«
    Willover, fast kahl, mit Brille, um die fünfzig, mit einem mächtigen roten Schnurrbart, rutschte in seinem Sessel hin und her, beugte sich dann vor und sah Sandecker an. »Ich habe die Theorie betreffend der Roten Flut vom Wissenschaftsrat nachprüfen lassen. Der Rat war nicht der Meinung, daß es sich um eine weltweite Bedrohung handelt.«
    »Welche Erklärung haben die dann für dieses unglaubliche Wachstum, das sich mitten im Atlantik zeigt?«
    Willover erwiderte den Blick des Präsidenten ungerührt.
    »Angesehene Ozeanologen sind der Meinung, das Wachstum ist temporär, und die Rote Flut wird bald wieder, wie früher schon, verschwinden.«
    Willovers Leitung der Verwaltungsabteilung erinnerte an Horatius, der, ganz auf sich gestellt, gegen die gesamte Etruskerarmee die Brücke nach Rom halten mußte. Nur die wenigsten drangen bis ins Büro des Präsidenten vor, und nur sehr wenige entgingen Willovers Zorn, wenn sie ihren Besuch zu sehr ausdehnten, die Kühnheit besaßen, anderer Meinung zu sein als der Präsident, oder gar seine Politik in Zweifel zogen.
    Es verstand sich von selbst, daß kaum ein Kongreßmitglied für diesen Flaschenhals etwas übrig hatte.
    Der Präsident blickte auf die Satellitenfotos vom Atlantik, die auf seinem Schreibtisch ausgebreitet waren. »Mir scheint es ganz offensichtlich, daß es sic h hierbei um ein Phänomen handelt, das man nicht einfach ignorieren kann.«
    »Normalerweise verschwindet eine solche Rote Flut, wenn man sie sich selbst überläßt«, erklärte Sandecker, »doch an der Westküste Afrikas wird sie von einer Verbindung aus synthetischer Aminosäure und Kobalt gespeist, die das Wachstum in ungeheurem Maße steigert.«
    Der Präsident, ein ehemaliger Senator aus Montana, machte den Eindruck, als sei er eher im Sattel als hinter einem Schreibtisch zu Hause. Er war hochgewachsen, schlank, mit einer gedehnten Sprechweise und hellblauen Augen. Jeden Gegenüber sprach er mit »Sir« oder mit »Ma’am« an. Wann immer er sich in Washington loseisen konnte, zog er sich auf seine Ranch in der Nähe des Schlachtfeldes am Yellowstone River zurück, dort, wo Custer gekämpft hatte. »Wenn diese Bedrohung wirklich so ernst ist, wie Sie behaupten, dann steht das Wohl der gesamten Menschheit auf dem Spiel.«
    »Wenn überhaupt, dann haben wir wahrscheinlich die potentielle Gefahr eher unterschätzt«, erwiderte Sandecker.
    »Unsere Computerexperten haben die Expansionsdaten auf den neuesten Stand gebracht. Wenn wir der Verbreitung nicht Einhalt gebieten, wird bis Ende nächsten Jahres jedes Lebewesen an Sauerstoffmangel verengt sein. Möglicherweise schon früher.«
    »Das ist ja lächerlich«, erregte sich Willover. »Tut mir leid, Admiral, aber das dürfte doch wohl die Übertreibung des Jahrhunderts sein.«
    Sandecker warf Willover einen scharfen Blick zu.
    »Ich neige nicht zu Übertreibungen, und die bevorstehende Vernichtung ist eine Tatsache. Wir unterhalten uns hier nicht über das Ozonloch und seine Auswirkungen auf Hautkrebserkrankungen in zweihundert Jahren. Es geht auch nicht um einen Vulkanausbruch, eine unbekannte Seuche, einen Atomkrieg oder den katastrophalen Einschlag eines Meteoriten.
    Wenn die Rote Flut nicht gestoppt wird. und das schnell, dann

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