Operation Sahara
der Air Afrique losgeflogen.«
»Ich war der Ansicht, daß Mr. Massarde mich so bald wie möglich hier sehen wollte.«
Verenne nickte. »Sie wurden von Bordeaux über Ihre Aufgaben instruiert?«
»Ich bin selbstverständlich über die unseligen Nachforschungen der Vereinten Nationen und der NUMA im Bilde, doch Bordeaux deutete lediglich an, meine Aufgabe würde darin bestehen, zu Kazim ein enges Verhältnis aufzubauen und ihn davon abzuhalten, Mr. Massardes Operationen in die Quere zu kommen.«
»Dieser Idiot hat die ganze Geschichte mit der Seucheninspektion vermasselt. Ein Wunder, daß die Medien davon noch keinen Wind bekommen haben.«
»Sind Hopper und seine Gruppe tot?«
»So gut wie. Sie schuften als Sklaven in der Sahara in einer geheimen Mine von Mr. Massarde.«
»Und die Eindringlinge von der NUMA?«
»Die wurden ebenfalls gefaßt und in die Mine geschickt.«
»Dann haben Mr. Massarde und Sie alles unter Kontrolle.«
»Genau aus diesem Grund hat Mr. Massarde nach Ihnen geschickt. Um weitere Fehlschläge von Kazim zu verhindern.«
»Wohin fliege ich von hier aus?« fragte Yerli.
»Nach Fort Foureau, wo Mr. Massarde Sie persönlich instruieren wird. Er wird ein Zusammentreffen mit Kazim arrangieren und diesem fürchterlichen kleinen Wicht Ihre Verdienste als Spion in den glühendsten Farben schildern.
Kazim fährt auf Spionageromane total ab. Er wird die Gelegenheit benutzen, um sich Ihrer Dienste zu versichern.
Dabei wird ihm nicht bewußt sein, daß Sie Mr. Massarde über alles, was er plant und tut, Bericht erstatten werden.«
»Wie weit ist es bis Fort Foureau?«
»Zweieinhalb Flugstunden mit dem Hubschrauber. Kommen Sie, wir holen Ihr Gepäck und machen uns auf den Weg.«
Ebenso wie die Japaner, die ihre Geschäfte betreiben, ohne die Produkte der Länder zu kaufen, deren Märkte sie beliefern, beschäftigte auch Massarde nur Franzosen als Ingenieure und Arbeiter. Er setzte auch bei den Transportmitteln und Ausrüstungen nur französische Fabrikate ein. Der in Frankreich gebaute Ecureuil Helikopter war genau dasselbe Modell, das Pitt im Niger versenkt hatte. Verenne befahl dem Piloten, Yerlis Gepäck zu holen und an Bord zu verstauen. Während er und der Türke, der keine Miene verzog, in den komfortablen Sesseln Platz nahmen, servierte ein Steward Horsd’œuvre und Champagner.
»Ist das nicht ein bißchen übertrieben?« fragte Yerli. »Rollen Sie den Roten Teppich für jeden Besucher aus?«
»Anweisungen von Mr. Massarde«, erwiderte Verenne förmlich. »Von der amerikanischen Angewohnheit, Fruchtsäfte, Bier und Nüsse zu reichen, hält er gar nichts. Als Franzose besteht er darauf, einen raffinierteren Geschmack zur Schau zu stellen und französische Lebensart zu demonstrieren. Dabei spielt der Status unserer Besucher keine Rolle.«
Yerli hob sein Champagnerglas. »Auf Yves Massarde und seine Großzügigkeit.«
»Auf unseren Chef«, erwiderte Verenne. »Möge er die Großzügigkeit denjenigen gegenüber, die loyal sind, nie verlieren.«
Yerli leerte sein Glas mit einem Achselzucken und hielt es dem Sie ward zum Nachfüllen hin. »Gibt’s von seiten der Umweltschutzgruppen irgendwelche Reaktionen auf unsere Operation in Fort Foureau?«
»Eigentlich nicht. Sie sitzen etwas in der Zwickmühle. Auf der einen Seite begrüßen sie unsere Selbstversorgung mit Solarenergie. Auf der anderen Seite haben sie eine Heidenangst, welchen Einfluß die Verbrennungsrückstände des Mülls auf die Wüstenluft haben werden.«
Yerli musterte die Bläschen in seinem Champagnerglas.
»Wissen Sie genau, daß das Geheimnis von Fort Foureau noch sicher ist? Was ist. wenn die europäischen Regierungen und die Amerikaner Wind davon bekommen, was sich tatsächlich dahinter verbirgt?«
Verenne lachte. »Machen Sie Witze? Die meisten Regierungen der Industrieländer sind überglücklich, sich ohne das Wissen der Öffentlichkeit heimlich des gefährlichen Giftmülls entledigen zu können.
Unter der Hand haben uns Bürokraten und Chefs von Nuklear-und Chemieunternehmen auf der ganzen Welt ihren Segen gegeben.«
»Die wissen davon?« fragte Yerli überrascht.
Verenne sah ihn amüsiert an. »Was glauben Sie denn, wer Massardes Klienten sind?«
41
Nachdem sie den Lastwagen zurückgelassen hatten, marschierten Pitt und Giordino in der Hitze des Nachmittags und der Kälte der Nacht weiter. Solange sie noch relativ ausgeruht waren, wollten sie so weit wie möglich kommen. Als sie schließlich anhielten und
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